Wo findet man den Gottesnamen in deutschsprachigen Bibelübersetzungen?
Keine Umschreibungen wie HERR, Zebaoth. es ist doch so, wenn ich in einer Gruppe von Ärzten einen ganz bestimmten ansprechen möchte, was mache ich da? Rufe ich dann Herr Doctor? Was glaubst, du wieviel Köpfe drehen sich dann herum? Ich sage, es drehen sich alle Köpfe herum. Nenne ich aber den Doctor bei seinem Namen, was meinst du, wieviel Personen werden dann angesprochen werden?
2010-08-20T05:19:32Z
unmuehl ich glaube das ist ein Witz, denn in keiner Buchhandlung konnte ich in der Bibel den Namen Gottes finden
2010-08-21T16:43:17Z
Lieber Ultem erkläre mir dann bitte, warum in den verschiedenen kath. evang. Gotteshäusern das Tetragrammaton mit JEHOVA wiedergegeben wird. Auch verschiedene Münzen des MA zierten den Gottesnamen Jehova oder Jahwe. Wir leben doch nicht mehr in einer Zeit in der die Menschen aus Aberglauben den Namen Gottes annulieren, sondern sind doch ein aufgeschlossenes Volk das der Realität ins Auge blickt und deswegen ist es doch angebrachter den Namen Gottes so wie er Jahrhundertelang bekannt war wieder seinen Platz in der Bibel einzuräumen. Da lob ich mir eine Übersetzung die den Namen Gottes publiziert und ihn auch öffentlich bekannt macht. Zum einen war es einmal die Elberfelder Bibel zum anderen ist es eine Neue Welt Übersetzung die den Namen Gottes an die richtige Stelle setzten
Anonym2010-08-22T00:44:41Z
Beste Antwort
Einheitsübersetzung: Der Name Jahwe erscheint zum Beispiel in 2. Mose 3:15; 6:3. Zürcher Bibel: Der Name Jahwe kommt zum Beispiel in 1. Mose 4:26, 2. Mose 3:15; 6:2, 3, 6 vor. (Wenn diese und andere Bibelübersetzungen an einigen Stellen „Jahwe“ oder „Jehova“ schreiben, warum sind sie dann nicht so konsequent, den Namen an allen Stellen zu gebrauchen, wo das Tetragrammaton im hebräischen Text erscheint?)
Allioli (1853): Die Fußnotenwiedergabe von 2. Mose 6:3 lautet: „Die Altväter kannten mich wohl als den allmächtigen Gott . . ., aber als den Herrn (Adonai heißt Herr), den unveränderlich Seyenden . . ., den treu seine Verheißungen Erfüllenden, als Jehovah, haben sie mich nicht gekannt.“
Luther: In der Fußnote zu 2. Mose 3:15 heißt es: „Im Hebräischen lautet der Gottesname Jahwe.“
Pattloch-Bibel: Der Name Jahwe kommt in 2. Mose 6:3 vor.
Die Bibel in heutigem Deutsch: Gemäß einer Fußnote zu 2. Mose 3:14 und den Sacherklärungen unter „Herr“ wird die Form Jahwe bevorzugt, doch im Text kommt sie an keiner Stelle vor.
Loch und Reischl: Der Name Jehova kommt in der Fußnote zu 2. Mose 6:1 und zu 2. Mose 3:14 vor.
Jerusalemer Bibel: Das Tetragrammaton wird in den Hebräischen Schriften von seinem ersten Erscheinen an, in 1. Mose 2:4, mit Jahwe wiedergegeben.
Neue-Welt-Übersetzung: Der Name Jehova wird in dieser Übersetzung sowohl in den Hebräischen als auch in den Christlichen Griechischen Schriften gebraucht und erscheint 7 210mal.
Katholische Familien-Bibel: In den Hebräischen Schriften wird der Name Jahwe gebraucht.
De Wette: In den Hebräischen Schriften und in Lukas 4:19 wird der Name Jehova gebraucht.
Parallel-Bibel: Der Name Jehova wird in dieser wörtlichen Übersetzung in den Hebräischen Schriften gebraucht.
Schlachter: Im Vorwort des Übersetzers heißt es: „Luther hat diesen Namen allenthalben mit ,Herr‘ wiedergegeben, während in der vorliegenden Übersetzung nach dem Beispiel der Zürcherbibel, die überhaupt tunlichst verwendet wurde, öfters der hebräische Name steht, im Wechsel mit dem Namen Herr. Jehova wurde namentlich da gesetzt, wo es sich um einen Gegensatz zu den Heidengöttern handelt. Eigentlich sollte man ja allerdings, wie die gelehrten Forschungen ergeben, ,Jahwe‘ und nicht ,Jehova‘ schreiben; aber die herkömmliche Aussprache ist zu sehr eingebürgert, als daß wir es wagen dürften, in einer für das Volk bestimmten Bibel diese Änderung zu treffen.“
„Bonner Bibel“: Der Name „Jahve“ kommt in Lukas 20:37 und in den Erklärungen zu den Evangelien Matthäus, Markus und Lukas vor.
Elberfelder Bibel: Der Name Jehova erscheint in den Hebräischen Schriften. Die Fußnote zu Matthäus 1:20 lautet: „ ,Herr‘, ohne Artikel, bezeichnet hier und an vielen anderen Stellen den Namen ,Jehova‘.“
Illustrierte Pracht-Bibel: In dieser Bibel für Juden von Professor Dr. Julius Fürst erscheint der Name Jehova in 2. Mose 6:3.
Reinhardt: Der Name „Jahveh“ kommt in einer Fußnote zu Matthäus 1:20 vor.
(Interessanterweise heißt es im Kirchlichen Handlexikon: „Jehovah, Eigenname Gottes im A. Testament. . . . Es gibt kein Wort, welches für sich allein ausreicht, den Sinn des Namens Jehovah zu erschöpfen“ [Dr. Ph. Karl Meusel, Leipzig, 1891]).
Hier können wir erkennen, das der Name Gottes hin und wieder doch noch benutzt wird, aber nur in der Fussnote mit erklärendem Hinweis
Wenn wir ins Erste Testament schauen, dann finden wir dort das hebr. Tetragramm Jod He Waw He, JHWH, welches unterschiedlich vokalisiert und ausgelegt einmal Jahwe, Jahwo oder Jihwo gelesen wird. Juden vermeiden grundsätzlich die Aussprache des heiligen Gottesnamens aufgrund ihrer groÃen Ehrfurcht vor der Macht dieses Tetragrammaton. Da dort in der Tanach, der jüdischen "Bibel", der Gottesname mit Adonai (hebr.: mein Herr) unterschrieben und gelesen wird, wird der Gottesname in den deutschen Ãbersetzungen zumeist mit HERR (in Kapitälchen, damit man erkennt, dass dort JHWH steht) wiedergegeben. Der Beinahme Zebaoth wird gerne mit "Herr der Heerscharen" wiedergegeben. In älteren Bibelübersetzungen, z.B. der unrevidierten Elberfelder, findet sich als Gottesname "Jehova", eine durch Fehlinterpretation gelesene Variante von JHWH. Sie könnten für das Erste Testament überall dort wo HERR steht durchaus Jahwe lesen, wären aber mit diesem Gottesnamen nicht zweifelsfrei auf der sicheren Seite. Bezüglich des Gottesnamens besteht im jüdischen und christlichen Gebrauch aufgrund der monotheistischen Grundlage ja auch keine Verwechslungsgefahr.
Für das Neue Testament müssen wir uns für den Erlöser mit der griechischen Ãbersetzung Jesus, (der) Christus, der Gesalbte, zufrieden geben, da die Autoren des NT nun mal Koine-Griechisch geschrieben haben. In der Tat spricht Jesus Gott Vater mit der sehr vertraulichen Anrede "Abba" (hebr.: mein lieber Vater) an.