Hi Leute, ich hab grad die Frage eines Mädchens gelesen, das ungern Deutsche ist. Es tauchten Antworten auf in denen gesagt wurde das man nur auf etwas stolz seien könne das man selbst geschaffen hat. In meinem Verständnis ist das anders, ich kann auch Stolz für etwas Empfinden das ich liebe. Seien es meine Eltern, die ihr leben lang hart geschuftet haben, sei es meine fantastische Frau oder meine Tochter, die jeden Tag einen kleinen Fortschritt macht oder sogar die abstrakte Idee einer Volksgemeinschaft, die so stark ist wie kaum eine andere in der Welt, und dabei so human und spendenbereit bleibt. Unser Land hat eine über 2000 Jahre alte Geschichte, fantastische Landstriche und tolle Menschenschläge von Sylt bis an die Alpen. Ist es politisch unkorrekt diesen Nationalstolz zu empfinden nur weil einige möchte-gern-Nazis auf 12 Jahre Terror stolz sind oder warum?
2010-07-02T13:49:12Z
1. Alejandro, du hast nichts begriffen, du bist eine traurige Figur
2.Tintenfisch, ja ein vereintes Deutschland gab es 1871, und vorher waren es deutschsprachige Länder. Es ist dennoch Teil unserer Geschichte. Wenn du dich dessen Berauben willst, bitte, tu dir keinen Zwang an. Richtig wird es dadurch nicht.
2010-07-02T13:53:46Z
@Iceland, ja Schopenhauers Ansicht zum Patriotismus ist mir bekannt, obwohl ich den Mann verehre, weil seine Weltsicht mir oft geholfen hat stimme ich in diesem Punkt nur bedingt mit ihm überein.
2010-07-02T14:55:17Z
Alejandro ist mittlerweile Alex hört Vag... Hat dieser Frage sogar einen Stern gegeben. Wer ihn blocken möchte, bittesehr.
2010-07-02T15:45:15Z
@haine, es geht doch nicht darum die Vergangenheit anzubeten. Wenn du an Deutschland nichts entdeckt hast das du lieben oder auch nur gutheissen könntest, dann hast du leider keinen Schimmer von unserm schönen Lande.
2010-07-02T16:17:10Z
@Tante Gerti, wer ist wir? Meinst du die Nation? Das ist ja paradox. Wenn Stolz, und als Voraussetzung dafür, Liebe zum eigenen Land gestrig ist wie du andeutest, sind dann auch Staaten obsolet? Die nichtpatriotischen Leute die du zu deinem "wir" zählst haben in der Regel statt eines Deutschlandpariotismus einen Lokalpatriotismus. Damit sind wir -deinem Bilde nach - nicht im Juni sondern im Dezember letzen Jahres angekommen. Denn Kleinstaaterei hatten die Deutschen schon, das war nicht so toll.
Lance Hallow2010-07-02T13:31:11Z
Beste Antwort
Ich finde es absoluten Unsinn, wenn man nicht auf sein Land stolz sein kann, nur weil es in seiner früheren Geschichte irgendwelche dunklen Flecken hat. Derlei gab es schon überall - wie beispielsweise in den USA - und trotzdem ist den meisten Menschen ihr Nationalstolz nicht abhanden gekommen. Ich bekenne mich gerne zu meiner Herkunft, bin stolz auf mein Land und werde es auch immer sein. Diejenigen, die eine solche Haltung mit dem bösen N-Wort titulieren, sind keine, mit denen ich etwas zu tun haben möchte! Schließlich besteht - wie du schon richtig genannt hast - unser Land aus weitaus mehr als nur der Zeit des Nationalsozialismus. Und ganz ehrlich: Ich möchte in keinem anderen Land der Welt leben als hier ;)
@ Dursti: Hä, wie soll man deinen letzten Satz verstehen? o.ô
@ Dewitt: *seufz* Warum denken Menschen bei Deutschland immer gleich an Politik oder Geschichte? Was ist denn mit den Menschen oder der wunderschönen Landschaft, die meines Erachtens genauso viel, wenn nicht sogar mehr Gewicht haben beim Wert eines Landes?!
@ haine: Wenn du so denkst, hast du den eigentlichen Kern, der den Patriotismus ausmacht, in keinster Weise verstanden! Es geht hier nicht um Schönrederei von geschichtlichen Fakten, sondern um die einfache Tatsache, dass man sich mit dem Land, in dem man geboren wurde, verbunden fühlt und dies auch gern nach außen hin vertritt. Auch derlei platte Schlagwörter wie "Wir zerstören unsere Umwelt" finde ich hier einfach fehl am Platze und sind in keinster Weise untermauert von passenden Beispielen - oder wer hat in Deutschland schonmal nen Gletscher oder Eisberge gesehen?
@ Tante Gerti: Dein Kommentar ist leider nur eine provozierende These und kein fruchtbarer Beitrag zu dieser Diskussion, die der Fragesteller anstoßen wollte. Wenn dich der Patriotismus derart stört, dann nenne mir bitte die Gründe dafür!
@ Britta: Wenn man nur auf die Dinge stolz sein kann, zu denen man persönlich beigetragen hat, würde das bedeuten, dass man beispielsweise weder auf seine Eltern noch auf seine Freunde stolz sein könnte - wie George schon oben passend geschrieben hat... Nebenbei bemerkt könnte man laut deiner Aussage "aufgrund der kurzen Lebensdauer" nicht einmal auf seine eigenen Kinder stolz sein - ein Gefühl, das jedoch jeder Elternteil hier kennen sollte! Stolz hat in keinster Weise etwas mit "kindischer" oder "anmaßender" Haltung zu tun - wieso denn auch - sondern zeigt das grundmenschliche Bedürfnis, sich mit Dingen, die einem nahestehen, zu identifizieren. Der eine tut dies mehr, der andere weniger, aber in keinster Weise ist es so negativ, wie es von dir dargestellt wird. Und ja, auch auf ein Land kann man stolz sein und sich sozusagen als ein Teil des großen Ganzen fühlen. Die deutlichste Ausprägung dieses gemeinsamen Zugehörigkeitsgefühls sieht man ja soeben aufgrund der WM... oder ist es auch verwerflich, auf unsere Fußballer-Jungs stolz zu sein, wenn ich nicht selbst mitspiele?
@ PANTANI: Keine Sorge, der Patriotismus ist nicht nur von der WM abhängig ;) Vielleicht hängen dann nicht mehr à la USA überall die Flaggen am Fenster, aber im Herzen sind doch weitaus mehr Menschen stolz auf Deutschland, als man denkt. (ich hatte vor einiger Zeit in einem anderen Portal eine ähnliche Diskussion und wurdedabei angenehm überrascht! :D)
So, und wer ist wieder so mutig, nur DR und kein Statement abzugeben? Tse... XD
Der Nationalstolz was ist das? Wo man nur das gute der Vergangenheit nur reden möchte und das schlechte einfach nur zu ignorieren. Ich lebe nicht in der Vergangenheit und die Gegenwart bietet mir zurzeit kein Stolz, auch nicht auf unsere Autobahnen. Wieleicht heute nach dem Viertelfinalspiel bin stolz, aber nicht auf unsere Nation sondern auf die DFB-Auswahl. Die fantische Landstriche die du ansprichst, sind wir dabei zu zerstören. Ich denke nicht das unsere nachfolgende Generation darauf stolz sein werden, Gletscher und Eisbergen können die dann nur auf Bilder angucken.
@Tintenfi...: Deutschland seit 1871? Was ist denn mit dem HLR? Dem Deutschen Bund? Dem Deutschen Zollverein? Wie sieht das mit der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt aus ? Wenn Du Deutschland 1871 beginnen lässt, dann ist das etwa 1000 Jahre zu spät.
Nein, grundsätzlich ist das nicht unkorrekt. Du musst dir allerdings darüber im Klaren sein, dass die deutsche Öffentlichkeit aufgrund unserer speziellen Geschichte diesbezüglich extrem empfindlich reagiert.