Warum werden die Antworten von Atheisten über Gott und die Bibel eher geglaubt?

Beste Antwort

Ich gehe jetzt rein auf die Frage im Titel ein.

Atheisten stellen die Existenz Gottes entweder in Frage oder verleugnen sie. Weshalb? Meiner Meinung nach liegt der Hauptgrund darin, dass ihnen die Existenz eines Gottes, v.a. aber der Gott der Bibel, Unannehmlichkeiten hervorruft.

Als bestes Beispiel fällt mir die Werbekampagne in England ein:

"There's probably no God. Now stop worrying and enjoy your life." (Zu Deutsch: "Wahrscheinlich gibt es keinen Gott, deshalb hör' auf dich zu sorgen und geniess' das Leben.")

Wenn es einen Gott gibt, dann gibt es Werte, Massstäbe, Gebote und Lebensprinzipien, nach denen der Mensch sich richten sollte. Und genau dass passt vielen nicht, weil sie eben 'ihr eigenes Leben' leben wollen. Selbstverwirklichung und Individualismus wird heutzutage gross geschrieben.

Gibt es einen Gott, dann muss ich eines Tages mein Leben vor ihm verantworten - das ruft unangenehme Gefühle hervor, weil die Bibel sagt, dass wir 'zu kurz kommen'.

Wenn die Bibel recht hat bzw. wahr ist, dann hat das ausschlaggebende Konsequenzen. Denn die Bibel konfrontiert den Menschen, deckt die Missstände in seinem Leben auf und weist ihn auf die Lösung hin. Viele Menschen wollen das nicht.

Es ist angenehmer, jemandem Glauben zu schenken, der dich beruhigt und sagt, dass alles in Ordnung ist als jemandem, der dir sagt, dass du ein Problem hast und dich auf die Lösung hinweisen möchte. Viel lieber wird dann die Existenz des Problems in Frage gestellt als die Lösung angenommen....Mehr anzeigen

Römer 1,28...Mehr anzeigen

Das ist halt der Zeitgeist - die Menschheit ist zwar lange noch nicht bei einer gewissen "akzeptablen Reife" angekommen, doch das Mittelalter ist nunmal längst vorbei, man kann heutzutage eben vielen Leuten keine emotional motivierten Märchen als Wahrheit mehr andrehen.

Als gläubiger Christ der "mit Gott aufsteht" usw hilft dir dein Glaube ja - aber ich halte es eben für plausibler, dass dies ganz normale psychologische Vorgänge sind, und nicht dass sich tatsächlich "einer da oben" für dich und deine Problemchen interessiert. Ob du morgen überfahren wirst oder in 3 Monaten am Krebs krepierst ist völlig unabhängig von deiner Weltanschauung.

Andererseits ist es erstrebenswert, eine positiv wirkende Illussion nicht zu verlieren bzw. nicht durch die Realität von ihr weggeführt zu werden. Daher träume ruhig weiter und geniess es so lange es anhält....Mehr anzeigen

Sie werden nicht eher geglaubt, sondern die Zahl der Atheisten, oder ihrer Accounts, wird größer, und sie antworten kontinuierlicher als etwa ZJs oder streng muslimische User.
Aber immer noch sehe ich, dass @erhardgr weit vorn liegt mit besten Antworten, und der ist doch wohl als Christ zu bezeichnen, auch wenn er meist objektive Antworten gibt. Leider meldet er sich in letzter Zeit nicht mehr so oft. (Hallo @erhardgr!!!) Noch seltener antwortet @musiker, dessen Antworten auch sehr ausführlich und glaubhaft sind. Ich schätze aber auch @wotan sehr, der ein humanistischer und fairer Atheist ist, jedenfalls bezeichnet er sich so.
Es geht nicht um glauben, sondern ob die Antworten den Usern gefallen. Also sagen zehn Punkte gar nichts über die Güte der Antwort oder über ihren sachlichen Gehalt, das habe ich längst gemerkt.

Wenn Atheisten über Religion oder gar den Glauben an Jesus sich äußern, dann kommt es mir so vor, wie wenn Kinder über die erotische Liebe reden, oder altgewordene enttäuschte Menschen, die dann sagen, das sei alles Quatsch. Es ist nun mal so, dass Glauben nur für den, der glaubt, zu verstehen und nachvollziehbar ist....Mehr anzeigen

Ein anderer User schrieb es schon: mach dir keine Gedanken darüber, nach welchen Kriterien "Beste Antworten" ausgewählt werden. Nicht immer hat das mit Qualität zu tun.

Folge (obwohl ich Atheist bin) einfach meiner Denkweise: ich gebe immer meine mir mögliche beste Antwort und der Rest ist mir egal.

Ich glaube, das Christentum kann jeder erklären, der sich damit beschäftigt. Ich als Atheist habe das immer getan, weil ich mir sonst kein Urteil hätte bilden können. Ich halte die Beschäftigung mit Religionen für wichtig, da es zur Allgemeinbildung gehört.

Und noch etwas: sowohl unter Christen als auch unter Atheisten gibt es die unterschiedlichsten Facetten und Persönlichkeiten. Es gibt auf beiden Seiten unangenehme Fundamentalisten und aufgeschlossene Menschen, die den jeweils anderen durchaus gelten lassen.

Meine atheistischen Beiträge werden oft sowohl von Glaubenden als auch von Atheisten mit "DRunter" bewertet. Den Grund glaube ich zu kennen: die Hardliner unter den Glaubenden geben mir grundsätzlich einen "DRunter" - allein deshalb, weil ich Atheist bin. Und vielen Atheisten bin ich zu human und nicht fundamentalistisch genug und bekomme deshalb von ihnen ebenfalls laufend "DRunter".
Menschen wie ich. die zwar einen Standpunkt haben, den Standpunkt der anderen aber nich generell verteufeln, sondern ihn respektieren, stehen stets zwischen den Fronten der Fundamentalisten.
Ich gedenke, dies aber nicht zu ändern....Mehr anzeigen