artenvielfalt und geografische Verbreitung der Delfine?
Hallo! Ich muss eine Arbeit über Delfine schreiben. Meine Lehrerin möchte, dass ich auch etwas über die Artenvielfalt und geografische Verbreitung, zum Beispiel Süßwasserdelfine Asiens usw. schreibe. Leider konnte ich im Google nichts passendes finden, und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
lg und danke im voraus, fini
DR Eisendraht2010-03-21T03:05:33Z
Beste Antwort
Der Chinesische Flussdelfin (Lipotes vexillifer), auch als Jangtse-Delfin oder Baiji (chin. 白鱀豚, báijìtún) bekannt, ist ein ausschließlich im Jangtse beheimateter Flussdelfin. Er gilt seit den 1980er-Jahren als eines der seltensten Säugetiere der Welt und ist vermutlich bereits ausgestorben[1].
Der Name Lipotes leitet sich von dem griechischen Wort leipos ab, welches mit zurückgeblieben oder übriggeblieben übersetzt werden kann und sich auf das sehr begrenzte Verbreitungsgebiet der Art bezieht. Vexillifer leitet sich ab von den Silben vexillum für Fahne und fer für tragen, bedeutet also fahnentragend.
Merkmale Der Chinesische Flussdelfin wird bis zu 250 Zentimeter lang und bis zu 160 Kilogramm schwer. Dabei bleiben die Männchen wahrscheinlich mit etwa 220 Zentimetern etwas kleiner als die Weibchen. Er ist oberseits blassgrau bis -bläulich und unterseits weiß gefärbt. Auch die Fluken und die Flipper tragen oberseits eine graue und unterseits eine weiße Färbung. Er hat eine kleine dreieckige Rückenfinne mit abgestumpfter Spitze.
Seine fast schnabelartige Schnauze ist deutlich vom Kopf abgesetzt und zur Spitze leicht aufwärts gebogen. Sie ist sehr schmal und hat pro Kieferhälfte zwischen 30 und 35 gleichartig geformte, kegelförmige Zähne. Die Stirn ist steil abfallend und die Augen sind verkümmert, aber nicht funktionslos.
Verbreitung Verbreitung des Chinesischen FlussdelfinsUrsprünglich glaubte man, dass der Chinesische Flussdelfin auf den Dongting-See beschränkt sei, ehe man in den 1970er-Jahren erkannte, dass er auf einer Länge von 1900 Kilometer von der Mündung des Jangtse aufwärts zu finden war sowie im benachbarten ostchinesischen Fluss Qiantang. Etwa alle vier Kilometer konnte ein Flussdelfin gefunden werden. Bei Hochwasser drangen die Tiere auch in Nebenarme des Flusses und Seen vor. Aus dem Dongting-See verschwand der Wal, nachdem sich in dem Gewässer durch die landwirtschaftliche Nutzung sehr große Mengen Sediment angesammelt hatten. Danach wurde er nur noch im breiten, langsam fließenden Mittelteil des Jangtse gesichtet.
Lebensweise Über die Lebensweise ist wenig bekannt. Wegen der verkümmerten Augen sind Chinesische Flussdelfine auf Echo-Ortung beim Beutefang angewiesen. Ihre Nahrung sind ausschließlich Fische, die sie auf nur zwanzig Sekunden währenden Tauchgängen erbeuten. Das Spektrum der Beutefische ist sehr groß, die Hauptbeute stellen dabei längliche Welse dar, die sie am Gewässerboden jagen.
Der Chinesische Flussdelfin lebt vor allem als Einzelgänger. Früher war er eher in Paaren oder Kleingruppen von drei bis sechs Tieren anzutreffen, gelegentlich wurden auch Gruppen bis zu zehn Tieren gesichtet. Die meiste Zeit hält sich der Flussdelfin knapp unter der Wasseroberfläche auf. Beim Auftauchen kommt zuerst der Kopf zum Vorschein und das Tier taucht mit einer buckelförmigen Krümmung wieder ab. Die Fluke tauchte dabei nicht auf.
Über das Fortpflanzungsverhalten der Chinesischen Flussdelfine ist so gut wie nichts bekannt. Die Jungtiere kamen mit weniger als 95 Zentimeter Körperlänge und 10 Kilogramm Körpergewicht auf die Welt.
In Gefangenschaft wurden nur zwei Tiere gehalten. Dabei handelte es sich um das männliche Tier Qiqi, das von einem Fischer verletzt und danach von 1980 bis 2002 im Wuhan Institute of Hydrobiology gehalten wurde, sowie um ein weiteres Tier, das ein Jahr lang (1996 bis 1997) im Shishou Semi-natural Baiji Dolphin Sanctuary lebte und dann verstarb. 1998 wurde außerdem ein Weibchen nahe Shanghai eingefangen, es verweigerte allerdings die Nahrung und starb einen Monat später.
Systematik Nach Fossilfunden besiedelte der Flussdelfin den Jangtse vor etwa 20.000 Jahren aus dem Pazifik. Er ist der einzige Vertreter der Gattung Lipotes.
Die Systematik der Flussdelfine ist umstritten. Während früher alle Vertreter dieser Gruppe als konvergent und nicht miteinander verwandt betrachtet wurden, geht man auch nach molekulargenetischen Untersuchungen heute davon aus, dass der Amazonasdelfin und der La-Plata-Delfin mit dem Chinesischen Flussdelfin verwandt sind. [2] Wilson & Reeder (2005) klassifizieren sie deshalb in einer gemeinsamen Familie, Iniidae. Die ebenfalls in asiatischen Süßgewässern lebenden Gangesdelfine sind hingegen nicht näher mit ihnen verwandt.
Bestand und Bedrohung Die erste Beschreibung der Tiere stammt aus der Naturenzyklopädie Erya aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr). Biologen schätzen, dass zu dieser Zeit noch etwa 5.000 Flussdelfine im Jangtse lebten. 1978 wurde zur Erforschung der Tiere das Süßwasserdelfin-Forschungszentrum (淡水海豚研究中心) der chinesischen Akademie der Wissenschaften gegründet.
Im ostchinesischen Fluss Qiantang war der Flussdelfin schon seit den 1950er-Jahren nicht mehr gesehen worden. Um 1980 wurde der Bestand im Jangtse auf rund 400 Tiere geschätzt. Vor allem die chinesische Industrialisierung hatte dem Bestand dieser Tiere sehr zugesetzt. Die Verschmutzung des Jangtse, der übermäßige Schi