ich frage mich gerade, woher kommen eigentlich die diversen deutschen Dialekte und seit wann gibt es sie?
Die gibt es natürlich nicht nur in Deutschland, das weiß ich auch.
P.S. Welchen Dialekten mögt ihr am meisten und welcher geht gar nicht. Nur als kleine Zusatzfrage, wenn ihr die Frage da oben nicht beantworten könnt ;-)
MfG
2010-01-25T02:55:23Z
natürlich bin ich dumm, aber einen jugendlichen dialekt hab ich bisher nicht gehört.....
erhardgr2010-01-25T09:09:32Z
Beste Antwort
Dialekte gibt es schon immer, seit die Menschen sprechen können. Was erst mit der Zeit aus vielen Dialekten, die sich oft von Dorf zu Dorf unterschieden, entstand, sind die Hochsprachen. Das klassische Latein wurde durch die römischen scriptores zwischen 200 vC und 200 nC geprägt und gelangte durch das römische Militärwesen und die Administration des Imperiums in den gesamten Mittelmeerraum. Dann zerfiel es wieder in viele spätlateinisch-frühromanische Dialekte, aus denen dann die heutigen romanischen Sprachen entstanden. Deutsch wurde erheblich durch das Mitteldeutsche der Bibelübersetzung Luthers geprägt, Italienisch durch Franziskus von Assisi und Dante Alighieri. Die heutigen Hochsprachen entstanden, indem ein regionaler Dialekt sich an die Spitze stellte: "Hochdeutsch" ist im wesentlichen ein härter ausgesprochenes Obersächsisch, Italienisch ist die Sprache Umbriens und der Toscana, Spanisch ist Kastilisch, Niederländisch ist das Niederdeutsch der Provinzen Nord- und Südholland. Ein einheitliches Plattdeutsch (Niederdeutsch) oder Räto-Romanisch gibt es immer noch nicht, weil es keine entsprechenden staatlichen Gebilde gibt.
Zumindest im deutschsprachigen Kulturraum, bezeichnet der Begriff Dialekt das Relikt ehemals eigenständiger germanischer oder germansich-keltischer Völkersprachen. (Alemannen, Baiowaren, Salische Franken, Ripuarische Franken, Hessen, Thüringer, Sachsen, Friesen, Warnen, Angeln).
Witere Dialekte entstanden durch die Eroberung slawischer Gbiete, in der Vermischung der Kulturen (Obersächsisch, österreichische Dialekte, schlesisch, Ostseedialekte)
Diese ehemaligen Volkssprachen, wurden im Verlauf der Frühen Neuzeit durch die Nationenbildung und die damit verbundene Notwendigkeit einer die Völker verbindende Hochsprache ihrer regionalen Absolutheit beraubt.
Wo sich diese regionale Absolutheit frühzeitig durch Abspaltung und völkische Separation wieder hergestellt hat, wurde der Dialekt zur Staatssprache. (Schweizerdeutsch, Niederländisch, Letzebuergisch)
Einige dieser "Volksdialekte" erfuhren durch massive Zuwanderung bestimmter Ethnien im 19. Jahrhundert die bis heute typischen Veränderungen (z.B. Pott-deutsch durch den Zuzug von Polen)
Dialekte gab´s schon, bevor es eine einheitliche Sprache gab. Als sich die Sprache entwickelte, war die Welt nicht sehr dicht besiedelt, und in jeder Region entwickelte sich eben eine eigene Sprache. Nachdem man dann immer mehr zusammenrückte, Handel trieb und sich auch mit den Nachbarn verständigen muÃte, entwickelte sich aus den Dialekten dann sowas wie eine gemeinsame Sprache. Sächsisch mag ich nicht, dafür norddeutsch besonders. Ãtzend finde ich Ausdrucksformen, die mangelnden Rechtschreibkenntnissen täuschend ähnlich sehen, vom Verfasser womöglich für einen besonders coolen Dialekt gehalten werden. Vor allem, wenn die Verfasser andere Leute dumm nennen.
Es gab im Mittelalter mal eine Vokalverschiebung und Konsonatenverschiebung, die sich von Süddeutschland nach Norddeutschland ausgebreitet hat, dabei wurden aber nicht alle nördlichen Orte Deutschlands erreicht. So sagen wir hier, Pferd, die in Mitteldeutschland Gaul und im Norden Perd.
Da ich selbst aus Baden komme, mag ich natürlich den Badischen Dialekt, weil er mir ein Heimatgefühl gibt. Sächsisch klingt in meinen Ohren dagegen überhaupt nicht angenehm, da ist mir noch lieber pfälzisch und hessisch ;)