Wenn Blut auf den Straßen fließt, kaufen Sie so viel sie können... verwahrlost unsere Elite?
Hallo, Ich bin ja eigentlich politisch nicht so gut informiert, ich würde mich zwar als mitte links bezeichnen (zumindest steht das so im Studivz) aber nicht als gut informiert. Nun habe ich heute dieses Zitat gehört und konnte anfangs den tieferen Sinn nicht erkennen, als ich dann auf einer Seite nachlas dann stand da: "sind die Eliten „Dumm, arglos oder korrupt?“ Alles trifft zu. Aber in erster Linie sind sie politisch und ethisch völlig verwahrlost" Mal abgesehen von der meiner Meinung nach grandiosen Wortwahl, da man ja hierzulande immer Unterschichten mit Verwahrlosung assoziiert, was haltet ihr davon? Steht es wirklich so schlimm um uns? Oder waren die Eliten schon immer so? Das Zitat betrifft im ursprünglichen Sinn nicht Deutschland sondern nur die USA.
Achja und ja evtl habt ihrs bemerkt ich habe gerade "Inside Man" gesehen und daraus das Zitat
2009-12-21T16:26:43Z
es geht nicht um Bildung! sondern um ETHISCHE Verwahrlosung; das ist zugegebener Maßen eine sehr freie Interpretation des Zitats, aber es geht nicht darum was Rothschild damit gemeint hat, sondern ob ihr denkt das die Elite keine ethischen Werte mehr hat.
Ich werde die Frage über die Abstimmung entscheiden lassen, damit mir hier keiner nachsagt ich würde meine Meinung nur von einem von euch hören wollen.
2009-12-22T04:07:11Z
1. Ich würde mich zur gehobenen Mittelschicht und nicht zur Elite zählen, ich würde mal schätzen, dass heute jeder 3. studiert 2. Hat was mich verwundert bisher noch keiner an die Banker gedacht, die auf Kosten der Allgemeinheit Geld verzockt haben, aber generell ist das Zitat nur Sinnbild für die Kaltschnäuzigkeit der Eliten.
Uwe2009-12-21T16:37:50Z
Beste Antwort
Ich habe auch gerade "Inside Man" gesehen. Was du "Elite" nennst, sind auch nur Menschen! Ich gebe zu, es sind besonders skrupellose und egoistische Menschen! Sie haben, durch ihre finanzielle Situation, die Möglichkeit sich alles zu leisten. Und so tun sie es auch. Sei es um sich von irgend etwas frei zu kaufen oder politische Entscheidungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Das alles verstellt ihnen die Sicht auf die realen Verhältnisse in unserer Gesellschaft, die sie zum Teil durch ihr Tun oder Unterlassen mit zu verantworten haben. Sie tragen so zu sagen eine rosarote Brille. Die meisten von denen haben vergessen, wo ihr Reichtum herkommt und wer ihn erarbeitet hat oder verdrängen das einfach. In Wahrheit sind sie die "Elite" des menschlichen Egoismus. Ja, es sieht nicht nur so schlimm aus, es ist auch so! Und es wird auch so bleiben, solange andere Menschen (z.B. sogenannte Politiker) dies unterstützen und diese Leute weiter in ihrer Ansicht stärken, dass sie etwas besonderes seien. Im übrigen, solches Verhalten ist für "Eliten" typisch. Das berühmteste Beispiel ist wohl die franz. Königin Marie Antoniette die, angesichts der Proteste des hungernden Volkes, gesagt haben soll: "Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben!".
sogenannte Eliten (wer ist das eigentlich?) sind nicht besser oder schlechter, weder moralischer noch unmoralischer als alle anderen! Warum sollten sie das sein? Alle sind aus der gleichen Gesellschaft entsprungen und Ethik / Moral ist eine individuelle Kraftanstrengung, die viele nur sehr begrenzt bewerkstelligen und dazu noch abhängig von subjektiver Lebenssituation. Die meisten nehmen für sich Rechte in Anspruch, die sie anderen nicht zubilligen. Beispiel: Wenn Reiche Steuern hinterziehen, sind das Ausbeuter / Sch.weine usw. Wenn arme Clever-User Steuern hinterziehen, ist das soziale Notwendigkeit.
Und die Verhältnisse in den demokratischen Ländern waren noch nie so ethisch wie jetzt. In D. wurde vor 70 Jahren Leute aufgrund ihrer politischen Ansichten oder ihrer sexuellen Präferenz gehenkt! Vor 140 Jahren gabs noch Sozialistengesetze. Es verwahrlost niemand! Wir im Westen leben alle in ausserordentlich humanen Zeiten!
Ich würde das Zitat nicht als ein Beispiel für ethische Verwahrlosung sehen. Es ist vielmehr die verbal formulierte Umsetzung der rational begründeten Erkenntnis, dass heftige Kriege in der Regel mit einer starken Inflation einher gehen. Wenn dieses Zitat wirklich aus dem letzten Jahrhundert stammt, wird dies sogar noch viel deutlicher. Man schaue sich nur einmal die Inflation nach dem 1. Weltkrieg an. Wer damals sein Vermögen in 'Geld' angelegt hatte, der hatte ein Problem. Menschen, die hingegen Sachgüter besaÃen, hatten nicht in dieser Härte unter der Inflation zu leiden. Ein Gebäude, dass einen bestimmten Wert hat, behält diesen Wert schlieÃlich, auch wenn der Wert der Währung einer Nation völlig verfallen sein sollte.
Aus diesem Grunde macht es in Kriegszeiten de facto Sinn sein Geld in Gütern anzulegen, ehe es durch eine kriegsbedingte Inflation völlig an Wert verloren hat.
Eliten sind so ein Thema. Als erstes müssen wir Elite einmal definieren, daher Zitiere ich mal die Wikipedia: "Eine Elite ist soziologisch genommen eine Gruppierung überdurchschnittlich qualifizierter Personen oder die herrschenden bzw. einflussreichen Kreise (Machteliten) einer Gesellschaft." Laut dieser Definition bezieht sich die Elite immer auf das betreffende System, wobei die Funktionsweise des Systems klar definiert wie die Elite auszusehen hat. Bezogen auf den Kapitalismus brauche ich mich da wohl nicht weiter äuÃern. Bezogen auf die representative Demokratie spielen die einzelnen richtungsweisenden Einflüsse eine Rolle, wobei ich den Kapitalismus als vorherrschendes Wertesystem da an erste Stelle setzen muÃ. Was wohl auch das Urteil bezüglich der moralischen Korrektheit von Politikern fatal ausfallen lässt.
Zu deutsch: Das herrschende Wertesystem(Kapitalismus) stimmt die Geige. Beobachtet man wie Geld Menschen beeinflusst hat man die Antwort auf die Frage.
Nachdem du dich selbst in Studivz als Mitte-Links bezeichnest, könnte man ja schlieÃen, dass du studierst, dass du also potentiell selbst zu dieser Elite gehörst. Hm, würdest du dich und deine Kommilitonen als "dumm, arglos und korrupt" bezeichnen? Als "politisch und ethisch völlig verwahrlost"?
Ich denke, dass diese Verallgemeinerung, wie Verallgemeinerungen es so an sich haben, falsch ist. Ja, es gibt dumme, arglose und korrupte Menschen, die zu einer Elite gehören, aber die gibt es überall. Die ethische/politische Verwahrlosung ist auch nicht auf Eliten beschränkt, ich sehe keine Anzeichen, dass sie dort stärker vertreten ist als in anderen Subgruppen der Bevölkerung.
Und, das möchte ich nicht unerwähnt lassen, mir ist eine nicht in allen Aspekten perfekte Elite lieber als gar keine Elite. Bäääh, der Himmel schütze mich vor einem Land, in dem das Mittelmaà das höchste ist, was es gibt. Allein die Auswirkungen, die dies auf den Lebensstandard aller haben würde, lassen mich schaudern.