Was ist der Unterschied zwischen Faschismus und Korporativismus?

Ich habe ein Aussage von Mussolini gelesen,... das man Faschismus besser Korporativismus nennem sollte. Ist es richtig das dies eine Verschmelzung der Staatsmacht mit der Konzernmacht darstellt? Wenn ja, Schock!

Kapaun2009-11-24T14:05:38Z

Beste Antwort

Hinter dem Korporatismus steht zunächst einmal nur der Gedanke der Organisierung einer Gesellschaft auf der Grundlage von berufs- oder branchenbezogenen Zusammenschlüssen. Wahr ist, dass sich der Faschismus, besonders der italienische, diesen Gedanken zunutze gemacht hat, aber im Grunde ist das ein Missbrauch ersten Ranges gewesen. Denn die Idee des Korporatismus findet sich konkret ebenso im mittelalterlichen Gilden- und Ständestaat wieder wie in der Konzertierten Aktion der alten Bundesrepublik oder in der Sozialpartnerschaftsideologie im Nachkriegs-Österreich oder auch allgemein in der Gewerkschaftsbewegung. Dass dies alles mit Faschismus überhaupt nichts zu tun hat, liegt auf der Hand. Die Vereinnahmung des Korporatismus durch die Faschisten ist also eben das: eine Vereinnahmung.

@Roswita: Ich glaube, du hast da etwas ganz grundlegend missverstanden.

Feder2009-11-25T12:16:40Z

Hallo Schaefco,

http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus

Also in der Idee unterscheiden die sich ja wohl grundlegend:

Komunismus propagiert eine Weltordnung, in der alle Menschen gleich sind, Faschismus hingegen eine, in der sich die Stärkeren durchsetzen und die Schwächeren unterdrücken oder ausrotten.

Aber als Staatsform sind sich beide sehr ähnlich. Sowohl im angeblich kommunistischen China oder Nordkorea als auch in Nazideutschland, oder im Italien zu Mussolinis Zeiten, waren (oder in Bezug au China und Nordkorea "sind") Menschenrechtsverletzungen, gleichgeschaltete Presse und Justiz und was weiß ich noch alles für unhumane Mittel zur Machterhaltung an der Tagesordnung.

Sowohl kommunistische als auch faschistische Systeme führten immer zu großer Ungerechtigkeit und zur Herausbildung einer herrschenden und einer unterdrückten Schicht. Im Dritten Reich, waren die führertreuen Volksdeutschen die Herrscher, und alle die vom Idealbild abweichten (Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma, Sozialdenokraten, Kommunisten, Intelektuelle, Homosexuelle) die Unterdrückten.
In China sind eigentlich nur die großen Industriellen und hohen Parteifunktionäre, sowie hohe Militärs die Herrschenden, das gemeine Volk wird unterdrückt und ausgebeutet, damit sie ihren Profit erwirtschaften können. Heutzutage herrscht in China der brutalste Kapitalismus überhaupt, offiziell ist die Volksrepublik (Trotz freier Wirtschaftszone an der Ostküste) aber weiterhin ein kommunistischer Staat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus

Früher, bevor es Nationalstaaten gab, also zur Zeit der Könige und Fürsten, war der Besitz unter den Menschen sehr ungleich verteilt. Während die einen im Luxus lebten und ihr Essen mit Blattgold verzierten, hatten die Bauern kaum etwas zu essen und verhungerten fast, besonders während schwerer Winter. Als Könige und Fürsten abgeschafft wurden und die Menschen in Staaten und Republiken zusammenlebten, besserte sich das ein kleines bisschen.
Daraufhin haben sich schlaue Menschen Gedanken um das Zusammenleben von Menschen in einem Staat gemacht. Sie haben sich überlegt, welche Regeln gelten sollen, damit es möglichst vielen Menschen möglichst gut geht. Einer, der sich solche Gedanken gemacht hat, war Karl Marx (1818-1883, siehe Bild). Zusammen mit Friedrich Engels hat er 1848 das „Manifest des Kommunismus“ geschrieben.

Die Idee des Kommunismus ist, dass kein Mensch über einen anderen herrschen soll und dass nichts einzelnen Personen allein gehören soll, sondern alles dem Volk gemeinsam. Die Menschen sollen im Kommunismus alle politisch und wirtschaftlich gleich behandelt werden.

In einer kommunistischen Gemeinschaft soll jeder nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen vom Vorhandenen nehmen.

Das heißt, Maschinen, die man zur Produktion von Sachen benötigt, gehören nicht einem Einzelnen. Sie gehören allen, beispielsweise der Gemeinschaft, die zusammen einen Bauernhof bewirtschaftet.

Im Kapitalismus, der Wirtschaftsform in der wir leben, kann man zum Beispiel eine Mühle besitzen und sein Geld damit verdienen, dass man diese Mühle vermietet. Oder wenn man genug Geld (=Kapital) hat, kann man sogar von den Zinsen leben, man arbeitet also gar nicht im eigentlichen Sinne.

Darum hat beispielsweise Fidel Castro nach der Machtergreifung Firmen und Unternehmen enteignet und verstaatlicht. Alles sollte dem Volk in Form des Staates gehören. Jeder sollte arbeiten müssen. Es sollte nicht möglich sein, dass jemand viel Geld oder Besitz in Form von Grundstücken oder Maschinen hat und er das Geld verleiht oder den Besitz zur Produktion zur Verfügung stellt und davon lebt.

Was ist Sozialismus?

Der Sozialismus war für Marx die Vorform des Kommunismus. Für ihn war der Sozialismus sozusagen die Zwischenstation von den unvollkommenen heutigen Gesellschaften hin zu einer perfekten kommunistischen Gesellschaft. Im Sozialismus waren noch nicht alle Ideale des Kommunismus verwirklicht, aber fast. Zumindest gab es kein Privateigentum an Produktionsmitteln mehr.

Im Kommunismus und Sozialismus herrscht die Planwirtschaft. Planwirtschaft heißt, dass alles nach einem von oben vorgegebenen Plan produziert wird. Wenn gerade etwas anderes benötigt wird, als das, was produziert wird, dann müssen die Menschen abwarten, bis die Produktionsvorgaben geändert werden.

Im Gegensatz dazu gibt es die Marktwirtschaft, nach der wir leben. In der Marktwirtschaft stellen die Produzenten das her, was die Leute verlangen, das heißt, wofür es eine Nachfrage gibt.

Gut gemeint ...

ist aber was anderes als gut gemacht. Denn auch wenn die Ideen des Kommunismus oder Sozialismus eigentlich gar nicht so dumm sind, so hat es nie funktioniert, einen Staat konsequent nach solchen Regeln zu führen.

Denn immer gab es Menschen, die „gleicher“ als die anderen sein wollten, sie wollten nämlich doch herrschen und eigenen Besitz haben. Das waren meistens die Leute, die in der Politik das Sagen