Wie soll man das Wort "Geistesabwesenheit" eigentlich verstehen?
Ich halte einen Vortrag und da sitzt einer und träumt und glotzt aus dem Fenster. Sowas gibt es bei mir nicht! Also raunze ich ihn an und er sagt: "Verzeihung, ich war gerade abwesend."
Was soll der Blödsinn? Er war doch die ganze Zeit da! Ich konnte ihn sehen. Er meint aber, er war schon da, nur sein "Geist" war abwesend.
Wie soll ich das nun wieder verstehen? Hat sein Geist seinen Körper verlassen? Ist das schon der Beweis für SeelenWANDERUNG?
Und noch eine Frage: wie macht sich so ein Geist vom Acker? Sagt er da zum "Ich", "Tschüss, bis später, ruf mich einfach wenn Du mich brauchst"? Wie holt das "Ich" also den "abwesenden Geist" wieder zurück? Gibt es da einen speziellen Lockruf?
NACHTRAG
Die Frage ist blutiger enrst. Denn die Annahme, dass unsere Sprache aus lauter "falschen", "unsinnigen" und "verqueren" Wörtern besteht und wir es also viel besser wissen als unsere eigenen Wörter (die wir benutzen) – diese Einstellung ist doch eigentlich – ganz leidenschaftlos und nüchtern betrachtet – absurd, oder? Oder anders gefragt: Warum soll ein Wort etwas anderes bedeuten als das, was es bedeutet? Und das Wort heißt "Geistesabewesenheit" es heißt nicht "Gesitesträumerei" oder "Geistesschlaf" oder "Geistesentspannung" oder sowas. Ja lügt das Wort?