Wie gefährlich ist aufgetautes Speiseeis, das vor dem Wiedereinfrieren auf 85 Grad erhitzt wird?
Ich kenne einen Betrieb, in dem das abends übrig gebliebene und in einem Straßenstand verkaufte Speiseeis systematisch nachts auftaut. Dies um sich vielleicht die Kosten durch einen zweiten Froster zu sparen und aus aufrichtiger Unkenntnis bezüglich der Gefahr durch Bakterien und Toxine.
Denn dem Chef seine Devise ist: Bakterien interessieren ihn nicht, die stärken nur das Immunsystem, so ist er auch gegen jegliches Desinfizieren innerhalb seines gesamten Betriebes.)
Er verwendet das in der Nacht aufgetaute und zudem nicht abgedeckte Eis am nächsten Morgen bei der Herstellung des als "frisch hergestellt" deklarierten Speise-Eises mit.
Vor dem (Wieder)einfrieren wird die flüssige Masse in der Eismaschine auf 85 Grad erhitzt und für eine halbe Stunde stehen gelassen.
Damit, so meint der Chef des Cafebetriebes, habe er das Notwendige getan, damit das Eis frei von Salmonellen sei. Das Thema Bakterien interessiert ihn ja nicht.
Manche abends übrig gebliebenen Eissorten beinhalten, wenn Tage hintereinander abends noch etwas übrig bleibt, auf die Weise über Tage das Eis vom Vortag, welches wiederum das Eis vom Vortag beinhaltet usw.
In den Eisbottichen im Eisstand bilden sich oft Tunnels, Graben, Löcher und Blasen. Doch es schmeckt nach Angaben der Kunden super lecker.
Die Lebensmittelkontrolle fand diesen Sommer nichts, (kenne den Betrieb erst seit diesem Jahr) jedoch wurde der Betrieb definitv vorgewarnt - oder wurde dies bisher seit Jahren regelmäßig, bevor die Kontrolle auftauchte. Definitiv deshalb, weil der Chef kurz vor mittag sagte, dass "heute" die Kontrolle käme und persönlich die Küche schruppte und die Schränke vorgerückt und von allen Seiten abegewaschen wurden usw.
So gesehen ist für mich klar, was ich jedoch hiermit nicht behaupte, dass es einen Informanten beim Gesundheitsamt gibt und zum andern, dass der Chef, weil vorgewarnt, alle Eissorten an dem Tag der Kontrolle völlig frisch herstellen kann. So dass im Labor nichts Auffälliges gefunden werden kann. Laut Angaben der einen Person gibt es jetzt einen Froster für dieses Eis, doch laut Angaben der Anderen keinen. Soll ich diese Sache der Staatsanwaltschaft melden oder nicht? Ist, was mich beschäftigt. Weil halt so und so viele hunderttausend Menschen - besonders immungeschwächte pro Jahr in Deutschland infolge von Lebensmittel- und Hygienevorschriftenverstößen real sterben.
Meine Frage: Kann es allerdings auch so sein, dass dieses oben beschriebene Speiseeis, dennoch frei sein kann von krank machenden Bakterien, Toxinen usw.? Oder kann es gemäß der Logik nur so sein, dass es in solchem Eis nur so an Keimen usw. wimmelt? So erklärte es mir jedenfalls ein Uniarzt und eine Uniärztin, es würde ein sehr breites Spektrum an Keimen entstehen mit unterschiedlichen Inkubationszeiten.
Wenn es so ist, und wenn ja die Kontrolleure dort in dem Cafe vorher angekündigt werden, dann gebietet mein Gewissen, die Staatsanwaltschaft zu informieren. Es würde doch schon genügen, wenn dieser Chef über die Gefahren durch Bakterien und Keime im Eis aufgeklärt würde.
Das hätte ich mir von den Gesundheitsbehörden gewünscht, nicht etwa eine Bestrafung. Doch wenn die Staatsanwaltschaft eingeschaltet ist, dann folgt so was, wie eine Strafe wahrscheinlich automatisch und die Schließung des Betriebes. Auf meine Ausführungen bezüglich der Gefahr durch Bakterien usw. hat er lediglich mit gnädigem Kopfschütteln reagiert, und seine Familie, vielleicht auch er(?) isst selbst von diesem Eis.