Soll ich da trotzdem anfangen zu arbeiten?

Ich steh nicht hinter dem "Produkt", was die Firma entwickelt, ich mag deren Arbeitsweise nicht, ich mag weder meine Kollegin, noch den Chef. Und die Kundenbranche ist mir auch suspekt.
Einziger Vorteil: Ich hätte wieder Arbeit. Aber sie macht mir dort keinen Spaß.

2009-06-10T05:54:05Z

Ich mache da seit einer Woche ein Praktikum. Die Stelle für mich würde extra geschaffen werden. Da es sich um einen drei-Mann-Betrieb handelt, müsste ich mir schon sicher sein, bevor mein potentieller Chef diese Kosten auf sich nimmt, oder kann mir das egal sein?

2009-06-10T08:12:58Z

@Mama: Die Firma plant Betriebsstätten für die Tiermast-Industrie.

rosemary2009-06-10T06:00:41Z

Beste Antwort

Ganz ehrlich? Wirtschaftskrise hin oder her, wenn du dort nicht glücklich wirst, hat die Firma auch nichts davon, weil sich dies nicht zuletzt auch in der Arbeitsleistung niederschlägt. Doch in erster Linie machst du dich nur selbst unglücklich damit. Ich würde es nicht tun.

Man sollte sich zumindest mit der Firmenphilosopie oder dem Produkt des Arbeitgebers identifizieren können, das ist wichtig für die eigene Motivation sowie das eigene Wohlbefinden! Nur weil das Land in der Krise steckt, bedeutet das doch nicht, dass man seine Seele verkaufen muss.

Weisst du was? Ich hatte auch schon Jobs bzw. Stellen, die hab ich gehasst, abgrundtief, aber ich hab sie gemacht, weil ich das Geld gebraucht habe, um meine Eigenständigkeit zu erhalten. Ne Zeit lang geht das gut, weil man sich überwindet. Aber am Ende hast du nur noch Magenschmerzen, kannst nicht schlafen, sobald du an die Firma nur denkst. Ich war damals nur noch krank.

Selbst heute darf eine Arbeit noch ein wenig Spass machen bzw. darf man sich mit ihr identifizieren dürfen. Noch Leben wir nicht in einem Teil der Erde, in dem wir täglich ums Überleben kämpfen und von der Hand in den Mund leben. Ich sehe das jedenfalls so und würde es selbst nicht mehr so machen, weil ich den Unterschied jetzt kenne.

Aber es kommt sicherlich auch darauf an, welche Erfahrung, Ausbildung und - nach eigener Einschätzung und Erfahrungswerten - Chancen man zu haben glaubt. Geh am besten in dich und entscheide nach deinem Bauchgefühl. Pragmatismus ist heute zwar notwendig, aber es gibt Grenzen... ;-)

Nachtrag:
Jetzt erst lese ich, was genau das für eine Firma ist... Tiermastindustrie? Ich füge ein Argument hinzu: nämlich, eine Tätigkeit mit seinem Gewissen vereinbaren zu können. Auch wenn man die Welt dadurch nicht retten kann.

Und dein potentieller Chef würde Geld investieren, wenn du zusagst, und wäre wahrscheinlich ziemlich enttäuscht ob der unnötigen Kosten, wenn du den Job nimmst, um ihn auszuprobieren... Mir wäre das nicht egal, ich hätte da ein schlechtes Gewissen..

Ich will dir nicht reinreden, kann dir bloss sagen, wie ich persönlich mich entscheiden würde.. egal wie du dich entscheidest, ich hoffe mit dem richtigen Bauchgefühl. Denn es geht ja um deine nähere (mindestens) bis mittelfristige Zukunft.

Anonym2009-06-10T06:07:21Z

das musst du allein entscheiden, es wäre nicht gut, wenn dir jemand die entscheidung abnimmt, denn das weist allein nur du.

du musst eintscheiden was dir wichtiger ist
a)wohlfühlen
b) geld

Kapaun2009-06-10T06:02:17Z

Es hört sich nicht so an, als ob du die große Auswahl hättest...

keks2009-06-10T05:55:11Z

natürlich kann man in der Situation heute froh sein, wenn man überhaupt Arbeit hat...

aber bei den vielen negativen Kriterien spielst du mit deiner Gesundheit...
Hast du einen Ausgleich zu dieser unbefriedigenden Säule deines Lebens? Dann würde ich es riskieren (und in/ nach der Probezeit die endgültige Entscheidung treffen)

Wenn du keinen Ausgleich hättest, dann wäre das Risiko zu groß....


@ Guwi... aber Sina hat doch geschrieben, dass sie dort nicht glücklich ist....über kurz oder lang frustriert das ungemein. Man empfindet sich klein und als Versager, gescheitert... das kann´s doch auch nicht sein...
Es gibt doch auch etwas wie "Lebensqualität"... warum muss man sie anderen Bereichen immer unterordnen?!
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eve.butterfly2009-06-10T05:55:09Z

Ich würde es von der Dringlichkeit wieder arbeiten gehen zu müssen (des Geldes wegen) und zu wollen (man will ja nicht zu hause sitzen). Vielleicht kannst Du da unerwartet noch mehr lernen, als Du glaubst.

Solche Erfahrungen können auch die Persönlichkeit stärken, aber im schlimmsten Fall natürlich auch kaputt machen - klar. Wenn in nächster Zeit nicht evtl. noch Dein Traumjob klappen könnte, würde ich es machen.

Ich würde es da ganz mit dem Sprichwort halten: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

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