Vorgeschriebene Körperhaltung junger Männer in hoppelnden Kleinwagen?
Das ist ein Anblick, den vermutlich jeder von uns kennt. Bisher nahm ich an, dass sich das vorwiegend auf deutsche, ja mehr noch auf ostdeutsche Straßen beschränkt (westlicherseits erwartete ich eher den klassischen Mantaarm), doch als ich so etwas vor einigen Tagen auch in Aalborg sah, wurde ich nachdenklich.
Ich möchte das Bild mal so beschreiben: Diese jungen Männer sitzen in ihren Kleinwagen, die zumeist über drei bis sechs Auspuffe verfügen, hart gefedert sind und deshalb eher hoppeln als fahren. Wenn sie darin sitzen, haben sie es zumeist furchtbar eilig. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie in der Regel sehr kurzhaarig sind, was jedem, an dem sie eilig vorbeihoppeln, anschließend den hübschen Anblick eines Eis mit sehr offensichtlichen Ohren beschert, und zwar RECHTS VOM FAHRERSITZ. Nie sitzen sie gerade, immer einheitlich zur Mitte gebeugt. (Normalerweise gehört fest auf den Beifahrersitz installiert noch eine stark blondierte junge...Dame, die wir aber wegen Belanglosigkeit mal außen vor lassen.)
Ist diese etwas alberne Haltung nun ein besonderer Code, an dem sie sich untereinander erkennen? Ist es ein Wettkampf darüber, wer es schafft, sich am weitesten vom Fahrerplatz zu entfernen und dabei trotzdem noch am Lenkrad drehen zu können?
Ist es weltweit so, wird verachtet, wer gerade oder gar zum Fenster gebeugt sitzt?
Oder wollen sie im jugendlichen Überschwang diese Welt einfach nur daran erinnern, dass bald Ostern ist?
Wer gewährt mir Einblick in diese geheimen Rituale?