Hallo Ihr Lieben. Ich kenne Jemanden, der mir erzählte, dass er den Tag verflucht, an dem er seine Ausbildung begann. Er kann seinen Beruf absolut nicht leiden, doch er verdient damit nun mal Geld - und davon nicht zu wenig.
Zu meiner Frage also: Könntet Ihr einen Beruf ausüben, den Ihr hasst, mit dem ihr aber unglaublich viel Geld verdient?
Vielleicht hat Jemand Erfahrung damit und kann bestätigen, dass Geld alleine doch glücklich macht.
Wer ist - wie ich - vom Gegenteil überzeugt und glaubt, dass Freude am Job wichtiger ist als der Lohn?
Danke im Voraus.
Liebe Grüße, Paddl. ♥
2009-02-17T05:19:38Z
@ mausi3598: Danke für deine Antwort. Meine großen Respekt. Natürlich ist es besser als vom Staat zu leben und Geld spielt auch immer mit eine Rolle. Doch ich könnte mir nicht vorstellen jeden Morgen aufzustehen und denken zu müssen 'Oh Nein, nicht schon wieder.'
Ich meine - wartet man da nicht sehnsüchtig darauf, bis der Arbeitstag zu Ende ist?
2009-02-17T05:20:21Z
@ Tessa-Lo Nicky: Ich gebe Dir recht. Besser einen Beruf, den man nicht so mag, als arbeitslos zu sein. Doch sobald man eine andere Möglichkeit hat, auch wenn man dabei nicht so viel verdient, so würde ich sie trotzdem ergreifen. Danke für deine Antwort.
2009-02-18T08:12:42Z
@ mausi3598: Ich finde es toll, dass du einen Beruf gefunden hast, der dir Spaß macht. Herzlichen Glückwunsch. Liebe Grüße.
2009-02-18T08:15:10Z
@ florian: Sehr schöne Antwort, danke dafür.
2009-02-18T08:16:19Z
@ Zimmerlinde: Genau diese Meinung habe ich auch. Toll, deine Antwort. Vielen Dank.
2009-02-18T08:17:06Z
@ Bonnie: Aus Erfahrungen wird man eben doch schlauer. Du sagst es - viel Arbeit bedeutet nicht immer weniger Spaß. Danke für deine Antwort.
2009-02-18T08:31:17Z
@ regnau: Wieder eine sehr ausführliche Antwort von Dir. Du hast erwähnt, dass du in Dingen Job nicht richtig Glück hattest und eigentlich nur frustriert warst. Ich denke, wenn der Anfang scheitert, verliert man Hoffnung und es kommt der Dauerfrust. Deshalb hör' nicht auf, an Dich zu glauben. Ich finde es toll, dass du diese Meinung hast - nie mehr einen Beruf ausüben, der nur gutes Geld bringt. Und wie du schon erwähnt hast - Geld braucht jeder - doch man sollte jede andere Möglichkeit nutzen, sagt einem der Beruf nicht zu.
2009-02-18T08:32:42Z
@ veronica: Stimmt, das Ideale wird niemand finden und jeder muss sich im Klaren sein, dass jeder Job Nachteile mit sich bringt - für irgendetwas muss ja auch Geld in die Kasse kommen. Deine Einstellung, Negatives hinten an zu stellen, bewundere ich sehr - das könnte nicht jeder. Danke für deine Antwort.
Zimmerlinde2009-02-17T06:09:10Z
Beste Antwort
Nein, auf keinen Fall. Ich erinnere mich noch, als ich in der 8. Klasse war und in eine Fabrik ging um mir in den Sommerferien Geld zu verdienen für mein Schullandheim und da habe ich mir geschworen, dass ich nie einen Beruf möchte, der sich in so einem Fabrikgebäude abspielen würde. Einen Beruf, den man lernt und der absolut keinen Spaß macht und der nur viel Geld einbringt, wäre nichts für mich. Da steht man ja morgens schon ungern auf und bekommt Depressionen und Magenschmerzen. Ich war in meinem Beruf glücklich und bin gerne ins Geschäft gegangen und ich hatte auch wirklich nette Arbeitskollegen und kolleginnen. Meine Arbeit hat mir Spaß gemacht und da habe ich oftmals auch länger gearbeitet, wenn es angebracht war. Ansonsten schmeißt man doch das Werkzeug weg, sobald es bimmelt.
Naja. Ich denke es ist Abwägungssache. Ich habe mich eigentlich schon in ziemlich viele Dinge reinfinden müssen.
Als ich etwa 18 Jahre alt war, wurde mir beispielsweise gesagt, dass ich am besten einen Bürojob lernen sollte, denn alles andere wäre Gift für mich. Ich habe damals keinen Bürojob gelernt, sondern den der Hauswirtschafterin, weil ich hoffte darauf etwas im medizinischen Bereich aufbauen zu können, was mir allerdings irgendwo absolut versiebt wurde, ursprünglich wollte ich Kinderkrankenschwester werden. Da die Geschichte mit dem weiterlernen dann auch nicht klappte, weil ich an der Schule für Diätassistentinnen nicht angenommen wurde (Ich war damals über die Ablehnung ziemlich verzweifelt, weil ich irgendwie sowieso schon auch während meiner Lehrzeit zur Hauswirtschafterin bloss Ablehnung bekam!) hab ich es ein zweites Mal gar nicht erst wieder versucht. Andererseits hätte ich nach Bayern gehen können, wenn mein Mann nicht gewesen wäre (er kommt aus dem Ruhrgebiet und musste diverse Lehrgänge bei der Bundeswehr in Bayern absolvieren und es passte ihm halt eben nicht, dorthin zu ziehen, denn er kommt wohl mit deren Art und Weise nicht zurecht!) Also wurde da eben auch nichts draus, was mich halt eben auch stark behinderte in meinem Werdegang, sodass ich erst mal in nem Privathaushalt arbeitete und dann später Arbeit in einem Laden fand. Die steckten mich damals gleich in die Metzgerei, obwohl ich um ehrlich zu sein absolut nie den Drang danach hatte, in einem solchen Job zu arbeiten, denn sonst hätte ich mich ja wohl gleich zur Metzgereifachkraft ausbilden lassen können, oder meint ihr nicht?
Jedenfalls hab ich damals da wenigstens einigermassen Geld verdient, was dazu führte, dass ich fast zehn Jahre dort gearbeitet habe. Allerdings teilweise schon unter absolut miesen Bedingungen, wie ich finde und eigentlich, egal welcher Job es ist, ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt immer voll und ganz für meinen Job eingesetzt gehabt.
Allerdings kam irgendwann auch die Zeit, wo ich dann irgendwann auch fast nicht mehr konnte, denn eigentlich widerstrebte es mir tagtäglich hinter der Theke zu stehen und wenn es nicht die Meinungsverschiedenheit zwischen mir und meiner Kollegin gegeben hätte, dann weiss ich nicht, ob ich nicht noch immer dort arbeiten würde, aber fest steht, dass ich froh bin, dass ich diesen Schritt trotz allem damals getan habe, denn es ist ein grosser Unterschied, ob man einen Job macht, den man gerne macht und in dem man aufgeht, oder ob man einen Job macht, weil man das Geld braucht.
Geld braucht jeder, das weiss ich auch, aber es kommt halt auch sehr darauf an, ob man dann auch sein Umfeld entsprechend gestalten kann, sodass man eben gesund bleibt. Ich weiss nicht, ob ich das noch einmal tun werde, einen Beruf auszuüben, den ich nicht mag und den ich eigentlich auch niemals hätte machen wollen, denn eigentlich würde ich schon gerne selbst entscheiden dürfen, was ich mit dem Rest meines Lebens machen möchte und das schliesst meinen zukünftigen Job, den ich machen möchte ganz sicher mit ein.
Klar ist, dass ich beispielsweise ganz gerne mein Pferd behalten möchte und klar ist auch, dass ich für das Tier beispielsweise Geld und Zeit brauche und wenn wir demnächst umziehen, werde ich wohl in einen mehr als sauren Apfel beissen müssen, aber wie man so schön sagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt, denn noch einmal in einer Metzgerei oder hinter einer Theke zu arbeiten, was ich ja eigentlich bereits von vornherein schon immer abgelehnt hatte, nein. Putzfrauenjobs finde ich mindestens genauso beschissen, denn ich finde es eigentlich eine Zumutung, dass gerade solche Jobs fast ausschliesslich von Frauen gemacht werden und naja, für nen IT-Job bin ich wohl eher ungeeignet, was dann wiederum ziemlich Frustig wird, wenn man bedenkt, dass Frauen ja doch schon wieder von der Laune ihrer Männer abhängig sind, was ich nicht wirklich als fair betrachte.
Das nur als Anmerkung, denn egal was ich mache im Leben, zufrieden war ich bisher eigentlich noch nie wirklich, ganz im Gegenteil, eher frustriert, und was so die Sprüche von einigen angeht, von wegen, lieber irgendeinen Job machen, als gar keine Beschäftigung zu haben: Ich habe nichts daran, nen endlos uninterressanten weil einfach bloss stupiden und langweiligen weil immer bloss ein-und-dasselbe-mach-Job zu haben, sowas kotzt mich einfach bloss an und macht mich im Grunde genommen krank. Kein Wunder also, warum ich aus meinem Job damals nach dem Krach mit meiner Kollegin einfach bloss noch geflüchtet bin.... obwohl ich wirklich schönes Geld verdient habe damals.
Von daher kommt es für mich nicht wieder in Betracht, mein Geld mit einem Job zu verdienen, den ich nicht machen möchte. Auf gar keinen Fall. Nie wieder.
Ich finde Freude am Beruf wichtiger solange das Geld stimmt, nur kann nicht jeder seinen Traumjob ausüben. Und solange es psychisch und körperlich im möglichen liegt, würde ich auch einen Job machen der mir nicht gefällt, das ist immer noch besser als arbeitslos zu sein.