Werden sich die Christen jemals einig?
Ich bemerke bei vielen Antworten auf meiner Frage ein Riss, der durch die Gläubigengemeinschaft geht: Die einen nehmen die Bibel wörtlich und bauen ihren Glauben auf diese sehr wörtlich genommenen Schriften auf. Mit dieser Position habe ich Probleme, weil die wörtlich genommenen Bibel voller Widersprüche und auch faktisch falsch ist. In dieser Position verbergen sich auch viele Felder von Intoleranz und Missionseifer. Hier finden sich viele Kreationisten.
Die andere Position, die viele Gläubige einnehmen ist die der eher liberalen Interpretation der Bibel.
Einige Antworten (z.B. ob die das Christentum die Bibel braucht, oder wie wörtlich die Bibel zu nehmen ist) sind völlig entgegengesetzt zueinander.
Ich begreife nun nicht, wie es sein kann, dass sich 2 ziemlich unterschiedliche Glaubensrichtungen auf das gleiche Fundament berufen.
Wenn beispielsweise die eine Fraktion behauptet, die Erde sei in exakt 6 Tagen (oder abgeschwächt in 6.000 Jahren) geschaffen worden, und alles andere sei FALSCH, dann steht das im Widerspruch zu den Gläubigen, die die wissenschaftliche Evolution akzeptieren.
Ist der Unterschied zwischen Fundamentalisten und Modernen überhaupt überbrückbar? Ist der Unterschied zum Judentum und Islam nicht vielleicht sogar geringer? Sind sich jüdische und christliche Fundamentalisten nicht am Ende sogar näher?
Und wie soll eine arme Atheistin wie ich damit umgehen? Wer von den vielen Richtungen kann kompetent Auskunft geben über den christlichen Glauben?
an den aufgeregten yanti: Antworte doch einfach gar nicht. Du hast von der Frage leider überhaupt nichts verstanden. Wieso unterstellst du, dass ich dich angreife?
Narrows antwort ist die erwartete: Keine antwort sondern ein gegenangriff, der allerdings eine grundlegende Schwäche nicht nur seines Weltbildes aufzeigt. Atheismus ist KEIN Glaube. Deswegen gibt es auch nicht 15 oder 20 Ausrichtungen. Um es mal an einem einfachen Beispiel zu erläutern:
Stellt euch vor, ich wäre Kosmetikverkäuferin. Eine Kundin käme und fragte mich nach den Vor- und Nachteilen des von mir verkauften Produktes. Ich würde Auskunft erteilen. Am nächsten Tag wäre ich in Urlaub und sie würde meine Kollegin fragen, die aber dummerweise genau das Gegenteil erzählt. Verständlich, dass die Kundin verwirrt ist. Es spiel nicht die allergeringste Rolle, ob die Kundin ein Fan meiner Produktlinie ist oder nicht. Sie hat widersprüchliche Aussagen und geht somit in dem Bewußtsein, dass die Verkäuferinnen offensichtlich keine Ahnung haben. Ob Atheistin oder Gläubige: Ich habe verwirrende Antworten erhalten und das Recht nachzufragen. Es geht mich etwas an!