bei hoch reichender feuchtlabiler Schichtung der Atmosphäre und relativ hohem Wasserdampfgehalt der Luft auftretende Wettererscheinung mit einer oder mehreren plötzlichen luftelektrischen Entladungen, die sich durch ein kurzes Aufleuchten (Blitz) und ein krachendes oder rollendes Geräusch (Donner) äuÃern und mit starken, meist schauerartigen Niederschlägen und heftigen Windböen einhergehen. Gewitter entstehen besonders an Luftmassengrenzen (Kaltfront) als Frontgewitter oder seltener durch lokale Ãberhitzung am Boden (im Sommer) als Wärmegewitter. In der Gewitterwolke (Cumulonimbus), meist über 10 km hoch und im oberen Teil als ambossförmige Eiswolke ausgebildet, herrscht eine starke Konvektion mit Bildung von festem Niederschlag (bisweilen Hagel). Blitzentladungen erfolgen zwischen Wolken (Wolkenblitz) oder zwischen Wolke und Erde (Erdblitz). Die Druckwelle im Blitzkanal erzeugt den Donner.
Jedes Gewitter besteht aus mehreren etwa gleich gro��en Zellen, wobei jede Gewitterzelle eine eigene, typische Entwicklung durchläuft: Jugend- oder Cumulusstadium, Reife- oder Cumulonimbusstadium und Auflösungs- oder Altersstadium. Jeweils mehrere Zellen sind in einem Gewitter gleichzeitig wirksam; alte, absterbende Zellen werden durch neue ersetzt. Wenn keine Zellen mehr gebildet werden, endet das Gewitter. Eine Gewitterwolke im Reifestadium ist in den oberen Teilen positiv, in den unteren negativ geladen, wobei in der Nähe der Wolkenuntergrenze oft ein kleines Gebiet mit positiver Ladung eingelagert ist, das mit der Hauptniederschlagszone zusammenfällt. In der Regel beginnt die Elektrisierung in den Quellwolken mit der Bildung und Bewegung von Niederschlag. Da sich der Prozess bei Temperaturen unter 0 °C vollzieht, müssen auch feste Niederschlagsteilchen beteiligt sein.
Im Allgemeinen nimmt die Zahl der Gewitter von den Tropen nach den höheren Breiten hin ab. In der Ãquatorialzone ist im Mittel mit 100-160 Gewittertagen pro Jahr zu rechnen, in mittleren Breiten mit 15-50. Die Gewitterhäufigkeit nimmt zum Landesinnern zu und erreicht meist mit Annäherung an die Gebirge ihr Maximum.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2008
Um es kurz zu machen es ist im Winter zu einfach zu Kalt für ein Gewitter....
Kondensation und feucht-warme Bodenluft ist auf Grund der Witterungsbedingungen im Winter seltener.
Sind die Grundbedingungen (geeignete Temperaturschichtung und Feuchte in Bodennähe) für ein Gewitter erfüllt, muss nicht zwangsläufig eines entstehen. Erst die Hebung der feucht-warmen Luftschicht am Boden löst ein Gewitter aus. Dafür sind Faktoren wie Wind- und Luftdruckverhältnisse, die Topographie, sowie die Luftschichtung relevant.