Unsere Jugend beherrscht PC und Internet - tatsächlich?
Ich glaube langsam, das ist ein großes Mißverständnis. Die meisten Kids und junge Erwachsenen können zwar eine Maus bedienen, chatten, Musik runterladen und spielen - aber dann hört's bei den meisten auf.
Allein die Anzahl der vollkommen ahnungslosen Fragen wie
- gibt's ein Bildprogramm, mit dem man ....
- kann man am PC eine Tabelle machen ....
- wie finde ich einen Virus
- wo ist die xyz-Strasse
- wie weit ist es von A nach B
- soll ich doppelte Dateien löschen
- wieviel Leute leben in XYZ
- was verdient ein Beamter
- wo ist die Pfändungsgrenze
- was ist eine xxx-Datei
- ...
lassen vermuten, dass nur ein geringer Teil überhaupt weiss, welches mächtige Werkzeug er auf seinem Tisch stehen hat und was man damit - mit einem Minimum an Aufwand - alles sinnvoll machen oder zuverlässig recherchieren kann.
Für die meisten ist es anscheinend nur eine Unterhaltungskiste - oder sehe ich da was falsch?
Mir geht's ja gar nicht ums "pädagogisch Wertvolle" oder das totale Verständnis für bits & bytes oder Programmierung, das ist eher für die technikbegeisterten Freaks.
ABER: Einerseits scheint es übertriebenen Glauben an den Stand der Technik zu geben ("Mit welchem einfachen Programm kann ich vollautomatisch und kostenlos eine tolle 3D-Animation erstellen"), andererseits lädt man sich irgendwo für lau Photoshop und ist zu faul, Zeit in das Studium des Programms zu investieren und fragt dann hier, "wie kann man damit ein Rechteck auf ein Bild machen".
Wo ist der Forscherdrang, die Lust am Entdecken, die Motivation, mehr zu erfahren? Sich auch mal reinzuknien?
Als ich zum ersten Mal mit Großrechnern zu tun hatte war es für mich selbstverständlich, alle Handbücher durchzuackern. Nach einigen Wochen wusste ich mehr als die Leute, die das Ding seit Jahren bedient haben und konnte ihnen zeigen, wie sie mehr aus der Kiste 'rausholen, obwohl das nicht mein eigentlicher Job war.