"Der Löwenanteil der deutschen Einheit fälschlicherweise über die Sozialversicherung finanziert -?

"Das müsse in Ordnung gebracht werden !" - Diese vom SPD-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten Kurt Beck am 20.07.08 geäusserte Erkenntnis ist geradezu sensationell, denn jahrzehntelang hieß es in Medien und seitens der Politiker, der Fiskus müsse 80 Milliarden "Zuschüsse zu den Renten" zahlen . Dass tatsächlich jedoch die Politiker seit 50 Jahren mehr aus den Rentenkassen herausnahmen als sie hinein taten, wurde abgestritten. Darüber, dass man ca. 393 Mrd.
Euro Beitragsüberschüsse von 1958 bis 2002 zur Deckung des Fehlbetrages bei Ersatzzahlungen für die den Rentenversicherung aufgebürdeten, nicht durch Beiträge gedeckten versicherungsfremden Auslagen benutzte, bestand eine unheiilige Allianz des Schweigens.
Ein ehemaliger BGH-Richter und späterer Bundespräsident verstieg sich sogar zur Behauptung, "die Alten werden die Jungen ausplündern" - aber die "Alten" wurden 50 Jahre lang ausgeplündert ! - Ist das neuerliche Eingeständnis nur Wahlpropaganda wegen der "Linken" und RRP?

2008-07-22T03:26:54Z

http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1787

2008-07-22T08:08:53Z

@Bernie: Doch, habe die Zeitungen sehr genau gelesen, deshalb finde ich es ja "sensationell", dass ein bekannter Politiker nunmehr zugibt, dass mit den Rentenversicherungs-Beiträgen so umgesprungen wurde.

2008-07-22T11:50:36Z

Es wurde bis jetzt stets wahrheitswidrig behauptet, die Kosten der "Einheit" seien finanziell durch die für versicherungsfremde Leistungen in
unzureichender Höhe erfolgenden
Ersatzzahlungen aus Steuermitteln
gedeckt gewesen. Deshalb ist es erstaunlich, dass nunmehr zugegeben wird, dass für den "Löwenanteil" die Beiträge der Versicherten herhalten mußten und nicht aus Steuermitteln
vom ganzen Volk getragen wurden.. Dass dies "wieder in Ordnung
gebracht werden müsse" - heißt das nun, man werde die entnommenen
Beiträge an die Rentenversicherung
zurückzahlen werde? - Oder ist das nur als beginnende Wahlpropaganda zu verstehen? Noch im Mai 2006 wurden
- wie die FDP in einer "Kleinen Anfrage"
im Bundestag vermutete, 2005 zwi-
schen 6 und 19 Mrd. € für versiche- rungsfremde, nicht durch Beiträge
gedeckte Auslagen zweckentfremdet.

2008-07-22T17:48:02Z

@ed: Das ist natürlich ein Aspekt, den man berücksichtigen sollte: Vielleicht soll nur vom Zentralinkasso für die Krankenkassen abgelenkt werden, der neuerliche Abzockerei zur Folge haben wird.

ed.2008-07-22T16:11:43Z

Beste Antwort

Recht hast Du natürlich.

Jetzt wird es aber besser werden. Es gibt dann ab 2009 die Gesundheitsreform mit der "Zentralkasse" aus der der Staat die Krankenkassen finanzieren wird; dann kann er die benötigten Gelder für Fremdleistungen aus dieser Kasse abschöpfen oder umfinanzieren. Deshalb vermutlich auch die bevorstehende Beitragserhöhung.

Ist das etwa nicht konsequent? Beschwere sich mal jemand über unsere dummen Politiker, denen fällt immer was neues ein.

Georg Elser2008-07-22T18:04:35Z

Ende 1957 oder 1958 wurde die RV, auf betreiben des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, von einem Beitragssystem auf ein Umlagesystem (Generationenvertrag) umgestellt. Alle Experten, besonders ist hier Ludwig Ehrhardt zu erwaehnen, haben vor dem Zusammenbruch dieses Schneeballsystems gewarnt.

Adenauers Antwort war : Was interessiert mich was in 30-40 Jahren ist, ich will die naechste Wahl gewinnen."

Aber der verbloedete deutsche Michel denkt ja nicht darueber nach wie all die feinen Wahlgeschenke finanziert werden, will doch jeder sein eigenes Hallenbad, einen besseren Fussballplatz fuer seinen Verein, ...

Und wie waren alle von der Wiedervereinigung die keine war (es war ein Beitritt gemaess Art. 23 GG) benebelt, und alle haben sich von den suessen Worten von "Adenauers Enkel" Helmut Kohl benebeln lassen und niemand hat sich Gedanken gemacht wie das alles finanziert werden soll.

Und jetzt kommt das boese Erwachen, und alle die zu dumm zum mitdenken waren, die sich einlullen und entmuendigen haben lassen, weil das doch so bequem ist, sollen endlich die Schnauze halten und weiter Big-Brother und DSDS glotzen,

sozialgewissen2008-07-22T14:06:06Z

Dass jährlich über 83,4 Milliarden Euro an "versicherungsfremde Leistungen" aus den Rentenkassen entnommen werden (Zahl aus 2005 - neuere Zahlen gibt es nicht, da die Bundesregierung keine "rausrückt") ist ein Skandal.
Dass sich an diesen Leistungen Politiker, Beamte und Selbstständige nicht beteiligen - der noch Grössere.
So, als hätten die Sozialversicherungspflichtigen Deutschen (Politiker, Beamte+Selbstständige zahlen ja so was nicht) alleine entschieden den Spätaussiedlern eine Rente zu zahlen, als wenn sie immer bei uns gelebt hätten.

Immerhin hatten wir ja mal eine kaitalgedeckte Rentenkasse - angeblich brauchte man das Geld daraus für die damals neue Bundeswehr - und erfand den Generationenvertrag unter dem die Rentner heute leiden.

Und wenn es heute noch Kriegswitwen gibt - sie brauchen sich nicht zu schämen - auch ihre Ehemänner haben damals Rente an die Reichsversicherungskammer gezahlt.
Konrad Adenauer hat alle Immobilien dieser Rentenanstalt eingezogen und dem Staat zugeführt.

Manches Ministerium in Berlin steht auf einem Grundstück, das mal der Reichsversicherungskammer gehörte - einen Ausgleich dafür haben die Rentenkassen nie erhalten.

Berni2008-07-22T13:39:19Z

Du hast offenbar in der Vergangenheit nicht aufmerksam die Zeitungen gelesen.
Was meinst du denn, warum unsere Sozialsysteme so marode geworden sind ? Der dicke Kanzler Kohl hat sich da bedient, um die Einheit zu finanzieren und uns wollte man weiß machen, dass wir zu ausverschämt sind und die Systeme plündern !
Der Staat hätte die entnommenen Gelder schon lange wieder einzahlen müssen. Das macht er aber nicht sondern speckt die Leistungen ab und erhöht die Beitrage .
Der Herr mit den "blühenden Landschaften" war der Übeltäter, was gerne vergessen wird.

Anonym2008-07-22T13:20:09Z

Zum Teil schon.
Der CDU Bundeskanzler K o h l prahlte damals:
"das zahlen wir aus der Portokasse!"

In jedem Fall ist es Veruntreuung durch die Verantwortlichen.

Damit Kohl unbedingt wieder gewählt werden sollte,
wurde der Wähler belogen.
Alleine aus der bankrotten DDR das Geld 1:1 und
1:2 umzutauschen war ein Verbrechen.

Obwohl ich den heutigen Linken - Lafontain nicht mehr leiden mag, weil er nur aus persönlicher Rachelust zu den Linken
gewechselt hat um eine Wiederwahl des S P D -Bundeskanzlers zu verhindern, hat Lafontaine vor dieser
Praxis des finaziellen Aufwandes für Ostdeutschland
lautstark gewarnt.
Wieviel Prozent seines Einkommens hat der kleine Mann in Westdeutschland für die Wiedervereinigung bezahlt?
Wieviel im Verhältnis die Reichen aus Einkommen und Vermögen?

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