Wie motiviert Ihr Eure Kinder- ohne großen Druck- Leistungen zu bringen???

..nicht aufzugeben (z.B. sportliche Wettkämpfe u.ä.)
Ehrgeiz herauskitzeln...aber spielerisch...
Macht Ihr es über kleine Belohnungen? Oder anders?

Kind ist im Grundschulalter und traut sich z.B. nicht, sich für die Schacholympiade zu melden- obwohl es sehr gut spielt- für das Alter selbstverständlich...

2008-06-12T23:02:14Z

Zum Schach: Er spielt in einer AG in der Schule- mit Gleichaltrigen, aber auch älteren (bis 4. Klasse) Und er hat auch schon gegen ältere gewonnen.
Er traut sich einfach nicht.
Und so ist es auch z.T. bei schulischen Dingen.
Lesen kann er (zu Hause) super, flüssig und mit Ausdruck. Sobald er aber vor der Klasse lesen soll- totales Blackout!
Insofern für mich Besorgnis erregend: Mein Mann und ich haben absolut keine Hemmungen in der Öffentlichkeit zu reden o.ä...
Wir leben ihm auch "Erfolg" vor..
Vielleicht zu stark?
Ich mache mir wirklich Sorgen...

2008-06-12T23:27:15Z

Sicher hat er (mich) auch schon mal verlieren sehen..
Und ich hoffe, ich vermittle ihm das Gefühl bei uns immer "Arme" zu finden, die ihn auffangen.
Er ist auch gerne bei uns- mit uns.
Gerade deshalb kann ich mir das Verhalten nur so erklären, dass wir (im Prinzip die ganze Familie) sehr starke "Kämpfernaturen" sind und er sich "untergebuttert" fühlt.

2008-06-13T01:11:18Z

Betonen möchte ich noch mal: Wir üben KEINERLEI Druck aus. Er macht all die AG´s freiwillig!!
Er jammert mir aber die Ohren voll, ich möchte Dieses oder Jenes...was aber nicht auch noch geht.. Doch bei den Sachen wo er Erfolg haben könnte, traut er sich nicht.

Ich möchte ihn MOTIVIEREN mehr Spass an solchen Sachen zu finden, ihm Wege aufzeigen wie er durch Erfolge bei den Dingen die ihm Spass machen, sein Selbstbewusstsein stärken kann- NICHT dazu zwingen!

Meine Eltern haben solche Sachen leider bei uns versäumt. Das was ich jetzt mache und wie ich bin, habe ich mir auf meinem Lebensweg ganz alleine erarbeitet. Und das war ein harter Kampf bei dem Vieles auf der Strecke blieb.

Workaholik2008-06-12T22:56:16Z

Beste Antwort

Das ist ein längerer Prozess.
Ich kann dir nur aus meiner Arbeit mit Kindern im Bereich des Theaters berichten.

Wichtig bei der Beurteilung einer Fähigkeit ist zunächst: Woran hat sich das Kind bis zu so einem Wettkampf gemessen?
Hat es "nur" mit dir gespielt und du meinst jetzt, dass es gut genug spielt? Oder waren es Gleichaltrige?

Eltern haben hier immer einen schweren Stand.
Kinder benötigen unbedingt den Vergleich zu den Altersgenossen, um Selbstvertrauen zu entwickeln.

Dies kann ich aus eigener Erfahrung im Schach, im Tennis und auch im Radfahren berichten.

Eltern können den Grundstein legen und die Entwicklung fördern.
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bekommt das Kind aber erst beim Kräftemessen innerhalb seiner Alterstufe.

Unterbreite deinem Kind Vorschläge zu Wettkämpfen und zeige ihm, dass du es darin unterstützst, es förderst.
Aber überlasse ihm selbst die Entscheidung, wann es an Wettkämpfen teilnimmt.
Sonst ist ein Ende des Hobbys u.U. schneller in Sicht, als es angefangen hat.

Viel Erfolg bei deinen Bemühungen!

P.S.: Belohnungen seitens der Eltern sind bei solchen Wettkämpfen total fehl am Platz.
Die größte Belohnung ist für Kinder der Erfolg über seine Mitstreiter.

@ Details: Dieses Verhalten kann in der Angst begründet liegen, von euch aufgrund des vermeintlichen "Versagens" nicht mehr so akzeptiert und geliebt zu werden.
Wie du schreibst, seid ihr erfolgreich und selbstbewusst.
Hat dein Kind euch auch schon einmal scheitern sehen?
Treibt ihr z.B. Sport und nehmt an Wettkämpfen teil?

Wichtiger, als das Gewinnen zu erlernen, ist das Verlieren-Können.

Erst wenn dein Kind sich sicher sein kann, dass sich nach einer möglichen Niederlage seine Situation nicht ändert. dass ihr es auffangt und noch genauso liebt, wird es auch selbst seine Grenzen im Wettkampf ausloten.

Aber gut, dass ihr dies schon so frühzeitig erkennt und hinterfragt.

P.S.: Wenn ich sage, dass ihr ihm Wettkämpfe vorschlagen sollt, dann meine ich damit eine beiläufige Erwähnung und das Aufhängen des Flyers, der Ausschreibung, an eure Pinwand.
Legt von eurer Seite nicht zuviel Gewicht hinein.
Euer Kind wird dies speichern und dann von sich aus darauf zurückkommen.
So ist es seine eigene, nicht eure Entscheidung.

//Edit: "Untergebuttert" wohl nicht. Der Begriff "ebenbürtig" triffts wohl eher... Ihr kämpft ja nicht gegeneinander ;-)

Lasst ihm einfach noch ein wenig Zeit und lasst ihn von sich aus kommen.
Was ich noch sagen wollte:
Je mehr unterschiedliche Betätigungen er gerne ausübt, desto geringer ist die Angst vor dem Versagen in einer davon.

Anonym2014-11-09T16:52:07Z

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Sahnejoghurt2008-06-13T02:25:23Z

Zu den meisten Vorrednern:
Ihr solltet die Frage genauer lesen... Auf das Kind wird kein Druck ausgeübt und es möchte VON SELBST immer mitmachen, traut sich aber nicht. Da wird nicht von den Eltern drauf gedrängt...

Und nun zu dir... Mir kommt da so bekannt vor, ich war als Kind genau so. War zwar im Chor aber immer wenn die Gefahr bestand, dass man mich alleine hören könnte, hab ich nur noch Mundbewegungen gemacht. Wenn wir ein Theaterstück aufgeführt haben, konnte ich die meisten Texte auswendig, hab mich aber nicht getraut mitzuspielen - aus Angst mich lächerlich zu machen. Hat mich lange verfolgt... Mit Lesen gings mir auch ähnlich - hab zu Hause 2 Bücher am Tag gelesen und in der Schule beim Vorlesen gestottert und alles. Hat sich bei mir erst mit der Zeit gelegt. Meine Eltern haben mich auch immer motiviert, keinen Druck ausgeübt. Aber erst als ich erwachsen wurde, ging es besser. Am Meisten hat mir ein Auslandsaufenthalt geholfen - da war ich allein und musste alles selbst machen - konnte mich nicht drücken! Aber manchmal kommt das Lampenfieber auch heute noch... Z.B. wenn auf einmal alle mir zuhören - da werd ich immer noch nervös, aber das geht dann schnell wieder weg...
Leider kann ich dir nicht sagen, was ihr machen könntet. Er muss sich da wohl oder übel selbst überwinden. Zeigt ihm alle Vorteile auf, wenn er etwas machen möchte und sich nicht traut (z.B. beim Schach). Oder redet mit einem der anderen Mitglieder beim Schach, ob sie euren Sohn nicht fragen/einladen mal mitzumachen. Das hat mir immer geholfen - wenn ich eingeladen und gefragt wurde ob ich mitmachen möchte. Da kam ich mir dann wichtig und gemocht vor und die Nervosität war schwächer.
Leider kann ich nicht mehr helfen - wünsche euch aber, dass er bald diese Phase überwunden hat!

absolutly Paris,lets have fun2008-06-13T00:32:47Z

ich kann nur sagen....das arme Kind...

warum darf es sich nicht so entwickeln wie es passt?

Gruß von der Klosterfrau

Peter Le2008-06-13T00:06:34Z

Meine Eltern haben mir keine Erfolge vorleben können, eher im Gegenteil, meine Mutter hat uns 2 Kinder allein erzogen, meine Erfahrungen musste ich alle allein machen. Ich hatte immer große Schwierigkeiten mich zwischen vielen Optionen zu entscheiden und dann gab es im gesamten Verlauf schon oft Leute die von der Seite reingeredet haben und viele davon waren der Meinung das Druck oft das einzige Mittel ist Dinge zu bewegen.
Es ist schon richtig, dass Abhängigkeiten Entscheidungen erzwingen, wann aber eine Abhängigkeit herrscht und wann mit einem gespielt wird merkt man definitiv schnell.

Druck hat bei mir jedenfalls das Gegenteil erzeugt, ich wurde mit den falschen Entscheidungen allein gelassen. Meine Beziehung zu meinen Eltern könnte kaum schlechter sein was wohl daran liegt, dass die eine Person nie da war, selbst als sie konnte, und die andere hat ein Unverhältnis zwischen mir und meiner Schwester erzeugt, die falschen Dinge eingefordert und vor allem: nie nachgefragt.

Eltern sollten auf jeden Fall herausfinden an welcher Stelle großes Interesse herrscht und selbstverständlich bei einer großen Auswahl an Optionen auch helfen Entscheidungen zu finden... das geht auf jeden Fall über viel Kommunikation, fragen, reden, erzählen was man selbst gemacht hat. Das Kind weiss dann schon selbst welchen Teil dieser Erfahrung es selbst machen möchte... auf jeden Fall ist das A und O das Nachfragen. Nachfragen, Nachfragen, Nachfragen. Wo kein Interesse besteht, gibt es keine Bindungen.

Wenn Schwierigkeiten offenbar sind, dann vor dem Aufzwingen von Entscheidungen auf jeden Fall die Problematik vorzeichnen - manche Dinge erkennt man erst ab einem gewissen Alter von allein, was aber eben nicht heisst, dass man es nicht verstehen kann, wenn es jemand einem erklärt.

Das A und O ist authentische Kommunikation, bei der man auf jeden Fall wissen sollte was man selbst nicht weiss.

Mathe und Schach habe ich jeweils eine ziemlich erfolgreiche Olympiade gemacht, allerdings hat mich das nicht gut genug für Wiederholungen ausgefüllt, später hab ich mich dann für Sport und dann für Literatur und Kunst entschieden - allerdings mehr im Dialog mit Pädagogen/Lehrern, von denen ich heute nicht das gleiche erwarten würde.

Leistungen erbringt man jedenfalls freiwillig, ganz besonders die großen. Solange im Haushalt jeder beteiligt ist und unabhängig von großen Extras bereits unterschiedliche Optionen für unterschiedliche Tätigkeiten vorhanden sind sieht es sehr gut aus.... solange man als Kind merkt, dass es interessiert was man tut.

PS: Nur weil man Druck in seiner Argumentation einbindet heisst es nicht, dass man dem Fragesteller die Anwendung unterstellt.

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