Wenn ihr Menschen seht, die resigniert und traurig wirken, stellt ihr euch auch manchmal diese Frage?

Wovon träumte dieser Mensch als Kind? Welche Hoffnungen, Wünsche hatte er?
Und was ist wohl geschehen, daß all dies nicht in Erfüllung ging?

2008-04-14T02:36:18Z

@Bruno:
Deshalb sagte ich ja:
Manchmal!

Anonym2008-04-14T03:49:45Z

Beste Antwort

Ja, wenn ich z.B. in einer Kassenschlange im Supermarkt stehe und vor mir eine Frau um die 60 sehe, mit fettiger rausgewachsener Krausdauerwelle, nachlässiger Kleidung und deprimierter Haltung. Oder einen Mann im ähnlichem Pflegezustand, dann frage ich mich, wie diese Leute wohl als Kinder ausgesehen haben.
Wie deren Leben damals wohl war.
Und ob sie heute dort sind, wo sie hingewollt haben.
Ich weiß von genügend Menschen in diesem Alter und etwas älter, dass sie als Jugendliche meist keine große Wahlmöglichkeit hatten. Mit 14 oder 15 Jahren mussten sie meist die Schulen verlassen und die Familie durch Arbeit unterstützen. Oftmals wurde es der Fabrik-Job statt einer Ausbildung, weil dieser kurzfristig mehr Geld einbrachte.
Ich frage mich dann, was alles im Leben der Menschen passiert sein muss, dass sie so resigniert haben, sich selber derart aufgegeben haben.
Ich glaube, kein 16-jähriger träumt davon in 50 Jahren immer noch in einer Sozialwohnung zu wohnen, eine alte Rostlaube zu fahren -wenn überhaupt- desolate Familienverhältnisse zu haben und keine Aussicht auf Verbesserung.
Mit 16 hat man schließlich noch Träume.... oder waren diese Leute vielleicht mit 16 schon total desillusioniert?
Klar fragt man sich an dieser Stelle, was alles geschehen muss, dass Menschen am Rande eines Lebens stehen, das sie vielleicht niemals haben führen wollen - Schicksal?? Der falsche Partner?? Alkohol?? Arbeitslosigkeit?? Faulheit?? Pech??
Ähnliche Gedanken habe ich auch, wenn ich junge Leute sehe, die unmotiviert irgendwo rumhängen, abgammeln, Mist bauen, Stress machen. Was ist in deren Leben schief gelaufen?
Oder die junge Mutter aus sichtbar kleinen Verhältnissen, die total überfordert ihre 3,4 Kinder durch die Reihen eines Supermarktes befördert. War das das, wovon sie mit 14 geträumt hat? Hat sie nicht vielleicht Friseurin werden wollen, Staatsanwältin oder Stewardess?

Anonym2008-04-14T16:08:45Z

Manchmal, wenn ich allein durch die Stadt gehe, betrachte ich die Leute etwas genauer. Ist manchmal echt Depri. Gehetzte Minen. Gestresste Gesichter. Ernster Blick. Kein Lachen. Da kommt mir dann doch die Frage hoch, was bringt dieses Leben in teuren Klammotten wenn man doch nur in Trauermine durch die Straßen latscht und über die Politik mekkert? Natürlich frage ich mich dan auch was in den Köpfen dieser Leute alles so abgeht. Was sie erlebt haben. Ich dichte mir dann Geschichten zusammen, natürlich nur über die Menschen die mir besonderst gefallen
Deshalb gehe ich nicht gerne allein in die Stadt. Ich hab dann immer Schiß mit nem ebenso ernsten Gesicht rum zu rennen. Und ich will nicht wissen was andere für Geschichten über mich erfinden.

Anonym2008-04-14T09:33:51Z

Ja, das berührt mich auch. Viele von solchen Begegnungen verkrafte ich nicht, weil sie mich sehr, sehr traurig machen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten und ohne zudringlich zu werden, versuche ich, hilfreich zu sein und Mut zu machen.

Sternchen2008-04-14T09:32:00Z

Also so direkt stell ich mir die fragen nicht! Aber wenn bei uns ins Restaurant alte Omis kommen oder Opis dann sehen manche so richtig traurig und einsam aus!Und da frag ich mich des öfteren warum!? Und ob sie eventuell niemand mehr haben und sich keiner um sie kümmert!?
Ganz schlimm find ichs auch wenn wir trauerfeiern haben und die Männer die überbliebenen sind! Dann stell ich mir zum beispiel die Frage ob sie denn auch allein weiterleben können! Weil bei den älteren ja meist die frauen alles machen!
Bin dann selbst auch immer etwas traurig!

Anonym2008-04-14T09:30:58Z

Es bedrückt mich oft, zu sehen wie resigniert und traurig viele Menschen sind. Junge die keine Hoffnung im Leben finden und Ältere die die Hoffnung aufgegeben haben.

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