In meinem Becken bilden sich seit einiger Zeit sehr viele Fadenalgen an den Pflanzen, Boden und Scheiben, wie bekomme ich die wieder weg? Gibt es dagegen ein Mittel?
2008-04-11T23:08:29Z
Soll natürlich heissen: Wie bekomme ich Algen aus dem Becken?
2008-04-11T23:43:37Z
Das Becken ist ein 200 l Süßwasseraquarium. Besatz sind Guppys, Neons, Platys und einige Welse(Panzer- und Blaue Antennenwelse. Das Becken ist gerade vor 2 Monaten nach einem Umzug wieder neu eingerichtet worden.
Zed Yago2008-04-12T00:09:41Z
Beste Antwort
Zur Algenbekämpfung sollte man die Algenart ermitteln und ebenso die Ursache für den Algenbefall. Da kommen verschiedene Dinge in Betracht: beispielsweise ein zu hoher Nährstoffgehalt (meist in Form von Nitrat, einfach mal messen) im Wasser. Dem kann man mit weniger Futter (ein Fastentag pro Woche ist auch gut für die Fische) entgegenwirken. So entstehen weniger Kot und weniger Reste, die zersetzen und so schlussendlich über die Nitrifizierung in Nitrate gewandelt werden. Wichtig ist hier auch ein absolut regelmässiger Wasserwechsel, der Überschüsse entfernt und eine weitere Anreicherung verhindert. Eine relativ dichte Bepflanzung beugt Algen vor, weil Algen und Pflanzen Nährstoffkonkurrenten sind. Eine gut gedeihende Flora im Becken lässt den lästigen Algen keine Nährstoffe übrig. Auch Licht spielt eine Rolle, wenn das Becken direkte Sonneneinstrahlung hat, kann das eine Ursache sein. Die künstliche Beleuchtung sollte auch die kleinen Pflanzen unten im Becken erreichen können. Das Licht sollte pflanzenfreundlich sein, also Warmton. Frage Deinen Händler nach Röhren von Phillips mit dem Lichtfarb-Code 930 . Weisslicht-Röhren sollten mit einer Warmtonröhre kombiniert werden. Ausserdem müssen die Röhren regelmässig (etwa alle 9-12 Monate) ausgetauscht werden, um die optimale Wirkung auf die Pflanzen zu erhalten. Eine Beleuchtungspause von etwa 2 Stunden über Mittag kann auch wirksam gegen Algen sein. Mit der chemischen Keule wäre ich vorsichtig, denn was Algen tötet, kann für die anderen Pflanzen nicht gesund sein. Versuche, alles so gut es geht zu reinigen und abzukochen. Befallene Pflanzen würde ich komplett entfernen. Bitte nicht den Filter reinigen, denn durch das Putzen vernichtest Du eine Unmenge Filterbakterien. Damit solltest Du Dein Problem in den Griff kriegen. Dann gibt es auch noch tierische Helfer im Kampf gegen Algen. Crossocheilos siamensis,die Siamesische Rüsselbarbe ist die Königin unter den Algenfressern, besonders im Jugendstadium. Obendrein mag sie auch noch besonders gern die gefürchtete Bartalge. Sie wird ausgewachsen allerdings 15-18 cm groß und sollte deshalb nur in entsprechend grossen Aquarien gehalten werden. Besonders für kleine Aquarien geeignet sind die kleinen Otocinclus-Arten (ocama, macrospilus,hoppei, vittatus und affinis). Die sog. Ohrgitterharnischwelse (pH 5 -7,5, GH<12) raspeln unentwegt Algen auf Blättern, Stengeln und den im Aquarium vorhandenen Wurzeln ab. Allerdings leben sie gern gesellig. In einem 200 l Becken kannst Du 8 bis 10 Tiere halten, abhängig von der bereits bestehenden Besatzdichte. Sie sind sehr stressanfällig und keine einfachen Kostgänger. Auch viele der Lebendgebärenden (pH 7 bis 8,5 und Gh ab 12, also eher hartes Wasser) sind fleißige Algenvernichter. Dazu gehören die Guppys, alle Zuchtformen von Poecilia sphenops ( Black Molly) , dann die Platy Arten, Xiphophorus maculatus und X.variatus. Allerdings möchte ich hier vor einem Fisch warnen, der auch oft als Algenvernichter empfohlen wird : Ancistrus sp.(dem sind die Wasserwerte eigentlich egal, denn es gibt fast nur noch deutsche Nachzuchten), oft Ancistrus dolichopterus genannt. Er betreibet das Putzen so intensiv, daß er dabei die Oberfläche vieler Pflanzenblätter so aufraspelt, daß sie dabei beschädigt werden und schließlich eingehen. Ebenfalls zur Algenvernichtung geeignet sind die Ringelhandgarnelen (recht tolerant von den Wasserwerten, mag es aber wie alle Wirbellosen eher hart, als weich), die ausserdem auch Futterreste vernichten. Allerdings schrecken sie auch nicht davor zurück, sich mal einen kleinen Fisch zu schnappen. Fischnachwuchs hat keinerlei Überlebenschance. Sie fressen aber nicht die Bartalgen.
Was sehr gut hilft ist eine Pause in der täglichen Beleuchtungspause. Ich würde empfehlen eine 4 Stündige Beleuchtungspause ein zu planen. Jedoch muss die Zeit der Beleuchtung immer über 4 Std. liegen. Pflanzen verkraften die Beleuchtungspaus ohne Probleme. Algen kommen damit nicht klar.
Rechenbsp.: 4 1/2 Std. Licht dann 4 Std. dunkelheit dann wieder 5 1/2 Std. Licht.
Fadenalgen sind eine sehr hartnäckige Plage und finden sich beinahe in jedem Aquarium .Meist siedeln sie sich an den Blatträndern der Pflanzen an. Diese Algen sind reine Ãberdüngungsschädlinge,das heisst du fütterst zu viel. Ich hatte dieses Problem auch , bin aber dann auf eine einmal im Tag Fütterung übergegangen. Ausserdem habe ich zu hauf Turmdeckelschnecken im Sand die alle Ãberschüsse vertilgen. Gänzliches Ausrotten wird dir nicht gelingen aber einige Tricks kann ich dir noch sagen. Aus einer Mischung Wasseraufberreitung und Pflantzendünger von der Fa . Easy life und Seemandelbaumblätter deren Huminsäure für jegliche Alge unerwünscht scheint, habe ich diese auf ein erträgliches Maà zurückgestutzt. Die Beleuchtung solltest du auf max. 10 Std. herabsetzen. Auf Chemie würde ich tunlichst verzichten, da schadest du nur den Fischen und ruinierst dir deine Wasserwerte. Nun viel Glück beim Algendezimieren.
Also es geht um ein neu einzufahrendes Becken: Also wichtig ist, dass es nicht in der Sonne steht! Wenn ich zuviele Algen habe, mache ich das so: Ich hole mit Schwimmpflanzen (z.B. Wasserlinsen aus dem Teich) und tue die ins Aquarium. Ich dünge dann nur noch mit Eisen (nur das Frischwasser) und CO2 und lasse das Becken 6-8 Wochen ohne Reinigung. Die Schwimmpflanzen treten dann in Nahrungs- und Lichtkonkurrenz zu den Algen. Zuerst wachsen die Algen noch, sterben dann aber später ab. (Bei mir löst sich z.B. dann nach 4-6 Wochen ein Algenteppich von den Scheiben und die Scheiben sind ohne Eingriff wieder ganz sauber.) Die Turmdeckelschnecken (die ich sowieso im Becken habe) fressen die absterbenden Algen (Turmdeckenschnecken fressen nur abgestorbene und absterbende Biomasse). Gegen Ender der 6-8 Wochen kann man die Reste dann auch absaugen.
Wasserwechsel mache ich in dieser Zeit alle 2 Wochen 30% (je nach Fischbesatz) und entsorge dabei auch zu viel gewordene Schwimmpflanzen, damit diese wieder nachwachsen können (Abtragen von Biomasse). Danach ist das Algenproblem im Griff. Klappt bei mir immer - ganz biologisch und ohne zusätzlichen Fischbesatz.
Die Fadenalgen muss du ggf. am Ende per Hand beseitigen, wenn die Schnecken sie nicht fressen. Das klappt bei mir aber problemlos.
Nachtrag: Otocinclus sind keine Anfängerfische und sollten nur in eingefahrene Becken eingesetzt werden. AuÃerdem fressen sie nur bestimmte Algen und oft auch nur die Mikroorganismen zwischen den Algen, so dass die Algen stehen bleiben. Auch fressen sie gerne Zusatzfutter. - Ich rate generell davon ab, Fischen die Aufgabe zuzuteilen, ein Aquarium algenfrei zu halten. Der Pfleger ist dafür verantwortlich und muss dies durch richtigen Umgang mit dem Biosystem herbeiführen (Lichteinstrahlung, Beleuchtungsstärke, Pflanzenbesatz, Fischbesatz, Filterart und -stärke, Düngung, Bodenwasserumwälzung, Wasserwechsel, Fütterung und Temperatur...)