Ich lese gerade ein Buch von Andrea Schacht und die schreibt so viel über Beginen. Ich hörte zuvor auch noch nichts von ihnen. Ich wollte mal sehen, ob ihr von Beginen schon gehört habt?
Beginen und Begarden heißen in den Quellen des 12. bis 14. Jahrhunderts die Mitglieder der Collegia Beguinarum bzw. Beguinorum. Hierbei handelte es sich um religiöse Gemeinschaften, die zwischen Ordensgemeinschaften und Laien angesiedelt waren.
Andere Schreibweisen sind Beguinen oder Begutten, Beguinae, beziehungsweise Beghardi, Beguini, Beckarden, weitere Bezeichnungen Polternonnen, Seelschwestern, Matemans (= Genossen), Lollarden, Zellenbrüder oder Celliten.
Der Name Beginen wird erst im 15. Jahrhundert von den Insassen dieser Stifte selbst gebraucht; in der früheren Zeit war es ein Schelt- und Sektenname, der von den „Brüdern“ und „Schwestern“ (so pflegten sie sich selbst zu nennen) zurückgewiesen wurde.
Die Herkunft des Namens Beginen oder Begarden ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Erzählungen in Verbindung mit dem Namen der Hl. Begga, die in einer späteren Epoche zur Schutzpatronin der Beginenhäuser gemacht wurde, scheinen auf einer Legende zu beruhen. Wahrscheinlicher ist die Ableitung vom Namen eines Lütticher Priesters: Lambert le Bégues oder auch Lambert de Beghe (=Stammler) stiftete 1180 in Lüttich das erste Beginenhaus. In einem ihm gehörenden großen Garten in der Nähe der Stadt ließ er eine nicht kleine Anzahl einzelner Häuschen erbauen, die er Jungfrauen und Witwen ohne Unterschied des Standes und Vermögens unter der Bedingung zu Wohnungen gab, dass sie keusch und züchtig, arbeitsam und verträglich zusammen lebten. In der Mitte des Gartens ließ er eine kleine Kirche für seine Pfleglinge bauen. Sämtliche Bauten waren in zwei Jahren vollendet, und am 2. März 1184 wurde die Kirche dem heiligen Christoph geweiht. Lambert starb im März 1187 in Lüttich. Seine Beginenhäuser aber vermehrten sich nach dem Lütticher Vorbild ungemein schnell, nicht allein in Lüttich, sondern auch in den ganzen Niederlanden, in Frankreich und Deutschland.
Anne,hallo!Wie immer sind deine Fragen sehr informativ u.interessant,u.die Antworter haben Dir die richtigen Antworten darauf schon gegeben,für einen selber -wieder etwas dazu gelernt.Vielen Dank.
Beginen sind Frauen, die unter einer frei gewählten Vorsteherin in "Beginenhöfen" ein andächtiges Leben führen, ohne einem Orden im eigentlichen Sinne anzugehören.Die ersten Gemeinschaften von Beginen (auch "Begarden")entstanden im 12. Jahrhundert, ihre Blütezeit war das 13. und 14. Jahrhundert in Westeuropa, einzelne Beginenhäuser bestehen heute noch in Belgien und Holland. Jede Gemeinschaft war autonom und selbständig. Die meisten lebten nach der Regel des Dritten Ordens von Franziskus, die anderen nach der Dominikaner-Regel, denn im Mittelalter mussten sie sich dem Schutz eines Orden unterstellen.