Gibt es die "schlechte Kindheit" oder gibt es auch einfach 'böse Menschen' ?
In meiner Arbeit als freiberuflicher Journalist habe ich überall auf der Welt jede Menge Menschen aller möglichen Herkunft und Geschichte getroffen, und erkannte oftmals, dass das Argument einer schlechten Kindheit nur eine sozial-wissenschaftliche Floskel war. Ich bin daher immer sehr skeptisch, wenn jemand auf seine "schlechten Kindheitserfahrungen' verweist. Meiner Erfahrung nach, gibt es einfach 'böse Triebe', die in einigen Menschen ihre Verwirklichung finden. So wie ein Dämon sich seine Besessenheit in jemandem gerade zu aussucht und dort verwirklichen kann. Was meint ihr ?
2008-01-26T13:56:44Z
Ich habe mich z.B. in Kolumbien mit 'ehemaligen' Straßenkindern unterhalten, die nun wirklich alles gesehen und erlebt haben - und als Erwachsene sind aus diesen nicht gerade bevorteilten Menschen, anständige, witzige, charmante Menschen geworden, die gerade wegen ihren Erfahrungen einen guten Beruf erwählt haben, nichts mit Drogen zu tun haben und ihren Kindern wiederum diese Kindheit ersparen wollten...
Schleier des Nichtwissens2008-01-27T15:33:46Z
Beste Antwort
Interessante Frage. Wenn der Mensch nur aufgrund einer schlechten Kindheit böse wird, wäre nicht er, sondern sein Umfeld zu bestrafen.
Wenn ein Mensch unabhängig von seinem Umfeld gut oder böse ist, wären Erziehung (als Vermitteln von Moral) und der Versuch der Resozialisierung sinnlos.
Ich gehe (werde angesichts der Frage und bisherigen Antworten aber nochmal nachdenken) davon aus, dass Menschen mit unterschiedlichen, einander teilweise gegensätzlichen Präferenzen geboren werden. Je nach Werdegang kommt die eine oder andere zum Tragen. Wenn ich kein natürliches Gerechtigkeitsgefühl habe, könnte ich es dann durch Anteilnahme am Gegenüber lernen, wenn ich Sympathie empfinden kann und mir das In-Andere-Versetzen gelehrt wird. Habe ich ein zutiefst brutales Naturell, kann ich bei entsprechender Kindheit lernen, warum ich es zügeln muss.
Es kommen also Menschen mit einem guten Charakter auf die Welt und werden unabhängig vom Umfeld zu guten Menschen. Es kommen Menschen mit weniger guten Charaktereigenschaften auf die Welt. Je nach Kindheit können sie diese Defizite aufarbeiten, oder emotional verkümmern. Es kommen Menschen mit schlechten Charaktereigenschaften auf die Welt. Unabhängig vom Umfeld handeln sie skrupellos.
Es kommt auch auf die Art der "schlechten Kindheit" und der dem Kind zu Verfügung stehenden Reaktionen an. Wenn ich sehe, wie meine Mutter zusammengeschlagen wird, kann ich mir vornehmen, nie einen Menschen zu schlagen, oder mich an den Anderen rächen. Und, um nicht mit meiner Mutter zu leiden, versuchen, das Mitgefühl mit anderen zu unterdrücken, was zukünftiges böses Verhalten begünstigt.
Ich gehe auch davon aus, dass es eine genetisch vererbten Hang zum Alkoholismus gibt. Ob dieser zum Ausbruch kommt, ist eine Frage der bisherigen Lebensgeschichte.
Es gibt beides: eine schlechte Kindheit, wo man extrem negative Erfahrungen gemacht hat. Aber es gibt überall und in jedem Land auch einfach böse Menschen. Diese sind nie richtig erzogen worden, hatten von den Eltern ein schlechtes Vorbild. Die Eltern haben ihnen nicht Gott nahegebracht
Ja klar gibt es die bösen Menschen! Menschen voller Skrupelosigkeit und Verdorbenheit. Darum musste Gott schon einmal das Menschengeschlecht ausrotten. Nur Noah und seine Familie überlebt in der grossen Arche. Und heute sind wir wieder angelangt, wo die Welt voller Verdorbenheit ist. Genau wie zur Zeit Noahs!
Ich sehe das so: Kein Mensch wird böse oder gut geboren. Ist das Kind "gesund" also nicht körperlich oder geistig behindert - so entfalten sich seine Anlagen gemäß den sozialen Bedingungen in dem es aufwächst. In einer aggressiven und gewalttätigen Umgebung wird es auch diese entsprechenden Anlagen in seinem Inneren entfalten - und nach außen tragen. Oft haben jedoch Kinder aus gewalttätigen. lieblosen Familien dennoch mit jemandem Kontakt gehabt, wo sie auch den liebevollen und menschlich-sozialen Umgang, mal selbst erleben, oder zumindest beobachten konnten. Und somit haben sie die große Chance auch selbst diese Anlagen in sich aufzuspüren. So kommt es, dass Menschen mit übelster Kindheit dennoch liebevolle Erwachsene werden konnten.
Bei Kindern + Jugendlichen, die bisher keine positiven Seiten des Miteinanders erleben durften, haben bis dahin auch keine Chance, dies auch in sich zu entwickeln - weil völlig umbekannt.
Zudem ist es auch entscheidend, wie weit jemand seine oft brutale, schmerzliche Kindheit hat bearbeiten können und zu seinem inneren Seelenfrieden gefunden hat, sodass er dies nicht mehr auf aggressive Art nach außen abreagieren muss.
Hitler ist dafür das krasseste Beispiel - der die äußerst grausame und brutale Behandlung seines jüdischen Vaters niemals überwinden konnte
Ja ja es ist immer die schlechte Kindheit oder die Killerspiele oder irgendwas anderes!Aber gerade die die eine schlechte Kindheit hatten würden es doch besser machen oder etwa nicht?Entweder man ist böse oder nicht!Ich spiele gerne Ballerspiele wenn meine Kids in den Betten liegen und schlafen!Sogar das böse Quakespiel habe ich gespielt und bis jetzt bin ich noch nicht losgelaufen und habe anderen etwas getan!Manche nehmen dieses nur als ausrede!Das ist mein Standpunkt zu deiner Frage!