Befragte man heute die Deutschen auf beiden Seiten, würden wahrscheinlich mehr als 70% diesen Tag verfluchen.
Warum halten die Politiker immer noch daran fest, obwohl doch mittlerweile klar sein sollte, dass die radikale Öffnung der Mauer die "West"deutschen nur wahnsinnig viel Geld gekostet hat und noch kostet, und die "Ost"deutschen immer frustrierter werden.
Ich bin für die Abschaffung dieses Feuertages.
paradox2008-01-05T14:01:29Z
Beste Antwort
Es ist normalerweise vollkommen gleichgültig, zu welcher politischen Frage man die Deutschen befragt, sie werden das immer zu siebzig und mehr Prozent ablehnen, weil sie immer überzeugt sind, dass die Obrigkeit sie betrügen würde. Die gleichen siebzig Prozent sind aber auch sofort dabei, nach der Obrigkeit zu rufen, wenn ihnen ein Leid geschehen könnte, somit können solche Umfragen einfach kein Argument sein. Selbstverständlich sollten wir den Feiertag beibehalten, wir sollten nur lernen, damit ehrlicher umzugehen. Dass das Zusammenwachsen Deutschlands nicht in fünfzehn Jahren erledigt sein kann, sollte uns schon klar sein ebenso, dass wir selbst nicht darum herumkommen, uns irgendwie selbst dran zu beteiligen. Dieser anonyme Steuerzahler, das sind wir nun einmal selbst, auf beiden Seiten. Wir können doch nicht im Ernst erwarten, dass eine geheimnisvolle Macht Reichtum und Glück und Einheit schenkt, ohne, dass wir etwas dafür tun müssen. Aber doch, scheinbar ist es beliebt, genau das zu glauben, um so verbitterter ist man dann, wenn einen die Realität einholt. Wir können auch nicht immer auf "die Politiker" schimpfen, (nämlich die Obrigkeit, die es richten soll und es dann doch anders macht, als wir uns so vorstellen), wir müssen auch in irgendeiner Weise selbst bereit sein, etwas Verantwortung zu übernehmen, und wenn es nur in so Kleinigkeiten besteht, wie nachdenken, bevor man meckert. Du sorgst dich um Westdeutsche, die wahnsinnig viel Geld verloren hätten, mir ist kein Fall zu Ohren gekommen, dass irgendwer am Hungertuch nagt deswegen. Noch dazu, dass das "verlorene" Geld auf schnellstem Wege wieder in den Westen zurückfloss, auf die gleiche Weise übrigens, wie immer im Kapitalismus. Ich bin Ostdeutscher und nein, ich bin nicht frustriert, ich hatte am Anfang meine Zweifel an der Vereinigung und glaubte nie an Kohls vollmundige Versprechungen. Aber insgesamt hat mir die Vereinigung doch viel Gutes gebracht, neue und echte Freiheiten eröffnet. Ich will diesen Feiertag auch weiterhin, aber wie gesagt, ehrlicher als bisher.
Jeder Staat hat doch auch seinen Nationalfeiertag. Wenn man den Feiertag abschafft muss man doch einen Tag länger fürs gleiche Geld arbeiten. Also eine Gehaltskürzung. Außerdem wird man doch nicht zum Feiern gezwungen.
Auch ich schliesse mich den Ausführungen von Paradox an. Wie viele Jahre haben beide deutschen Staaten sich bemüht, eine Einheit herzustellen.... Nun haben wir sie endlich erreicht, leben mittlerweile 18 Jahre damit und meckern immernoch gegenseitig herum. Das müsste nicht sein, wenn man die ganze Wiedervereinigung etwas toleranter betrachten würde. Natürlich hat es auf beiden Seiten Abstriche in allen Lebenslagen gegeben, mehr im Osten als bei uns im Westen. Wir sollten uns aber langsam aneinander gewöhnen, den Deutsche sind wir schliesslich alle. Vor der Wiedervereinigung hatten wir den 17. Juni als Feiertag, jeder hat ihn genossen und manche wussten sogar noch, was er bedeutet hat. Jetzt ist der 3. Oktober der Tag der deutschen Einheit und wir sollten ihn anerkennen als den Tag der Befreiung eines Teiles der Deutschen, die 40 Jahre lang geknechtet wurden........!!
Eigentlich wollte ich diese Frage nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Aber nachdem ich die Antwort von "paradox" gelesen habe kann ich nur noch sagen: Besser kann man es nicht beantworten!