Warum soll man eigentlich Wasser sparen? Und warum prognostiziert man einen Krieg um das Wasser?

Wenn man natürlich von der Energie und dem Chemikalischen Aufwand absieht, um Trinkwasser herzustellen, dürfte doch eigentlich nichts verloren gehen auf dieser Welt. z.b. Wasser aus meinem Gartenschlauch fliesst in den Kinderpool und auf den Rasen, verdunstet oder geht in die Kanalisation( wird gereinigt und recycled oderin Flüsse geleitet/Meere/ verdunstet wieder) Ok, dann haben wir Wolken mit Wasser( oder Grundwasser) und es regnet irgendwo wieder ab.Gut , meist nicht dort wo man will aber dennoch, es bleibt doch die gleiche Menge, oder. Habe irgenwo gelesen, dass das Wasser auf dem Mars in den Weltraum entfleucht sein soll ? Trotz der Mars-anziehungskraft/Schwerkraft???

2007-12-31T04:54:40Z

Natürlich sind mir alle genannten Punkte klar.enormer Wasserverbrauch in der Landwirtschaft,Verteilungsproblem usw.
Dennoch gibt es auf der Welt UNMENGEN von Wasser( auch wenn nur 3 % Süsswasser ist )
Was ist mit der Verdunstung über den Meeren? Ist das nicht die effektivste Form der Meerwasserentsalzung und zugleich Transport?Leider können wir ( und sollten vielleicht auch nicht) steuern, doch da liegt der Ansatz.
Wir benötigen riesige Entsalzungsanlagen , die mit Solarenergie o.ä. laufen, um Regionen mit Wasser zu versorgen und zu begrünen.

?2007-12-30T02:25:54Z

Beste Antwort

Das kommt darauf an, wo man lebt.
In Deutschland verbrauchen wir schon weniger Wasser als früher. Speziell im Osten, wo viele Menschen wegziehen, gibt es sogar das Problem, dass die Kanalisation zu verstopfen droht, weil sie nicht dafür ausgelegt ist, dass so wenig Wasser verbraucht wird. Außerdem haben wir ja im Vergleich zu vielen anderen Gegenden auf der Welt relativ viel Regen.
Dagegen ist z.B. der Wasserverbrauch in Kalifornien enorm. Da leidet die Landwirtschaft, weil für private Swimming Pools etc. soviel vergeudet wird.
In Nordafrika ist es oft so, dass das Grundwasser, das sich in Jahrtausenden in großer Tiefe angesammelt hat, recht schnell aufgebraucht wird. Wenn man da nicht endlich zu sparen beginnt ist nicht mehr genügend Zeit sich darauf einzustellen, dass eines Tages überhaupt kein Grundwasser mehr vorhanden ist. Es ist teuer und dauert lange Zeit, bis man genügend Meerwasserentsalzungsanlagen hat, um damit ausreichend Wasser zu gewinnen.

Martha2008-01-02T00:28:57Z

In Deutschland haben wir ein Überangebot an Wasser. Ich war sehr überrascht als ich in der Hydrogeologievorlesung gehört habe, dass wir auf keinen Fall weiter Wasser sparen sollen, sondern mehr verbrauchen, weil die Kanalisation auf einen höheren Wasserverbrauch ausgelegt ist und jetzt nicht mehr richtig durchgespült wird, was eine ziemlich ekelige Sache ist.
Ungerechterweise haben andere Regionen der Erde nicht nur zu wenig Wasser sondern verbrauchen auch unnötig viel aufgrund veralteter, ineffektiver Technik.
Außerdem gibt es immer mehr Menschen, besonders in den wasserarmen Gebieten. Da werden Bereiche landwirtschaftlich genutzt, die sich nicht dafür eignen, dann ist das Wasser irgendwann verbraucht und die Gegend Wüste.
Insgesamt gibt es genug Wasser, es ist nur sehr ungleich verteilt, das könnte sicher zu Kriegen führen.
Meerwasserentsalzung scheint mir eine gute Lösung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Wasser dann so teuer verkauft wird, dass sich das viele nicht leisten können. Wird in Zukunft sicher ein Riesengeschäft.

Was den Mars angeht: nicht nur die Schwerkraft spielt ein Rolle, sondern auch die Atmosphäre. Die ist dort so dünn, dass sie das Wasser nicht zurückhalten konnte. Wir haben ja auch Verdunstung, aber dank unserer Atmosphäre kann das Wasser nicht flüchten :) und kommt wieder runter.

luisasgold2008-01-01T19:10:22Z

Die Oberfläche unsere Planeten ist zu 70% von Wasser bedeckt, doch davon sind nur ca. 3,5 % Süßwasser. Von diesen 3.5% kann der Mensch nur 1% nutzen, dass heißt vom gesamten Wasser 0,02%.

Durch die enorme Süßwasserverschwendung ist vielerorts bereits der Grundwasserspiegel gesunken. Auch Süßwasserseen trocknen schon aus. Zusätzlich werden Seen und Flüsse durch Pestizide verschmutzt und können nicht mehr ausreichend gereinigt werden, um dieses Wasser weiterhin zu trinken.In 80 Ländern herrscht derzeit bereits Wasserknappheit, und die Zahl der betroffenen Menschen wird nach Angaben der UN bis 2030 auf 5,4 Milliarden steigen.
Manche Fachleute gehen deshalb davon aus, dass Wassermangel schon bald zur Hauptursache von Konflikten in Afrika werden könnte. Bereits vor mehr als zehn Jahren warnte die Weltbank, dass die Kriege des nächsten Jahrhunderts nicht um Öl, sondern um Wasser geführt würden.
Tatsächlich kämpfen bereits jetzt Bauern und wandernde Viehzüchter in der Sahel-Zone und Nordafrika, in Kenia, Somalia, dem Tschad, im Niger, in Nigeria, Burkina Faso und Mali um die Ressource Wasser. Es regnet zu wenig, die Wälder werden zerstört, die Armut wächst.

Klio2007-12-29T21:08:45Z

Daß wir hier in Deutschland angehalten sind, Wasser zu sparen - oder sagen wir lieber, es nicht zu verschwenden, hat mit dem Krieg um Wasser direkt nichts zu tun. Wir haben ja genug sauberes Wasser zu unserer Verfügung, die Frage ist eher, zu welchem Preis. Die Aufbereitung von dem, was wir oft gedankenlos durch den Abfluß jagen, ist nämlich ziemlich aufwendig. Und ewig halten sie Grundwasserspeicher auch nicht, aus denen unser Trinkwasser kommt, das wir dann z.B. dank laufendem Wasserhahn beim Zähneputzen völlig sinnlos in die Kanalisation plätschern lassen.

Kriege um Wasser sind übrigens auch keine Zukunftsmusik, sie werden schon längst geführt, wenn auch nicht in unseren Breiten, sondern dort, wo Süßwasser Mangelware ist.
Da verweigern sich in Kenia verschiedene Volksgruppen mit Waffengewalt gegenseitig den Zugang zu den immer weniger werdenden Brunnen.
Füchtlingsströme aus afrikanischen Dürregebieten sorgen immer wieder für befaffnete Auseinandersetzungen, denn wo sie auch ankommen, Wasser ist dort ebenfalls knapp.
Sudan und Ägypten behaken sich - wenn auch nicht mit Waffengewalt - schon seit Jahrzehnten um die Verteilung des Nilwassers.
Auch im Konflikt in Israel / Palästina spielen die knappen Wasserreserven eine nicht unerhebliche Rolle. Seit der Besetzung des Westjordanlandes z.B. kontrolliert Israel die Wasser(mangel)versorgung der dort lebenden Palästinenser.

Auf phoenix wird ab und zu die Sendereihe "Bis zum letzten Tropfen" ausgestrahlt, die ich an dieser Stelle mal wärmstens empfehlen möchte.

Mad S2007-12-29T20:22:55Z

Eines der Probleme ist, dass wir Menschen das Trinkwasser immer mehr mit Chemikalien verschmutzen. Dazu gehören z.B. Medikamente und die ganzen Kloreiniger usw. Unsere Kläranlagen können das Wasser nicht mehr richtig von diesen Schadstoffen befreien.
Heutzutage werden ja schon viele Kriege um Wasser geführt z.B. in Bolivien. Es gibt Millionen Menschen die kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und das wird immer mehr zu einem Problem in Ländern in denen die natürlichen Wasserressourcen aufgebraucht werden. Ich habe im Sommer viel darüber im "Fluter" gelesen und im Internet auch einen Link zu den Texten gefunden. Dort findest du bestimmt viele Antworten zu deinen Fragen!

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