Was hat Led Zeppelin motiviert, das Cover ihrer letzten CD vom Kraftwerk-Art Director gestalten zu lassen?
Vor einer Woche erschienen, Platz 1 in Düsseldorf...
http://www.stormbringer.at/news.php?id=1256
Sogar "Kashmir" klingt elektrischer...
Vor einer Woche erschienen, Platz 1 in Düsseldorf...
http://www.stormbringer.at/news.php?id=1256
Sogar "Kashmir" klingt elektrischer...
feelflows
Beste Antwort
Da haben Led Zeppelin sich gleich ein ganz klein wenig an einem der besten Cover der Musikgeschichte orientiert:
Das Plattencover von Kraftwerks Die Mensch-Maschine ist wohl eines der atemberaubendsten überhaupt. Es war hauptsächlich in Schwarz und Rot gehalten, und die graphische Gestaltung von Karl Klefisch und dem russischen Künstler El Lissitzky beeinflusst. So sind das Schriftbild und die kubistischen Formen eindeutig ein Tribut und eine Hommage an die Kunst der russischen Konstruktivisten Anfang der zwanziger Jahre.
Die Gruppe hatte wahrscheinlich Angst, dass man sie des Plagiats beschuldigen könnte, und wiesen deshalb auf dem Cover mit dem Satz "inspiriert von El Lissitzky" auf die Quelle hin; schließlich saß der Anwalt, der sich um den Nachlass dieses Künstlers kümmerte, in Düsseldorf.
Die Fotografie für das Frontcover stammt von Günther Fröhling und zeigt die Bandmitglieder, die hintereinander auf einer nach unten führenden Treppe stehen und rote Hemden und schwarze Krawatten tragen. Alle haben sie die Augenbrauen nachgezeichnet und die Lippen rot geschminkt. Es war typisch für die überpenible Arbeitsweise der Band, dass sie sehr lange nach einer passenden Treppe gesucht hatten, die zum Image von Kraftwerk passte. Auf dem Innencover stehen die vier auf derselben Treppe, nur dieses Mal in umgekehrter Reihenfolge, die Köpfe um 90 Grad gedreht und die linke Hand in die Hüften gestemmt. Wie schon die bayerische Landschaft auf Trans Europa Express entbehrte auch dieses Foto nicht einer gewissen Ironie, ja, es hatte eine wirklich witzige Camp-Attitüde.
Das Cover von Die Mensch-Maschine steckt voller Widersprüche. Es war klar, dass Fotos, auf denen sich eine deutsche Band in militärähnlichen Uniformen und möglicherweise ernstgemeinten faschistischen Anleihen präsentierte, kontrovers aufgenommen werden würden (zumal Rot und Schwarz die Farben der Nazis waren). Die Tatsache, dass die Band auf beiden Fotos in Richtung Osten blickt, ergibt jedoch zusammen mit dem durchgängig dominanten Rot einen eindeutigen Hinweis darauf, das es sich hier um osteuropäische Einflüsse handelte. Ralf Hütter spricht übrigens auch ein bisschen Russisch und hat Verwandte in der ehemaligen DDR. Wenn man die Kombination aus graphischer Gestaltung, russischen Einflüssen und russischen Untertiteln berücksichtigt, dann wird klar, dass es sich hierbei hauptsächlich um Anspielungen auf den Kommunismus handelte. Es war eine brillante Gegenüberstellung von politisch beeinflussten Bildern. Karl Bartos äußerte dazu: "Die Mensch-Maschine besitzt eine starke paramilitärische Aussage, aber eine sehr widersprüchliche, weil wir darauf keine braunen, sondern rote Hemden tragen."
Nicht nur Kraftwerk lösten kontroverse Reaktionen aus, weil sie mit ihren Arbeiten bewusst auf Konfrontationskurs gingen. Anselm Kiefer als auch Gilbert & George waren in der Kunstwelt dafür berüchtigt, dass sie Elemente der faschistischen Metaphorik benutzten. Den meisten war die Ironie dieser künstlerischen Aussagen wohl bewusst, aber ganz offensichtlich gab es Leute, die es für bare Münze nahmen und das Ganze irrtümlicherweise als Billigung des Faschismus interpretierten.
http://www.unet.univie.ac.at/~a9401326/kraftwerk/maschinecover.jpg
Katzenfreundin
Zep ist angejahrt, ich höre sie nur noch sporadisch, aber dann rocke ich mit.
Die Heroes meiner Jugend!
Aber das Cover gefällt mir sehr. Es hat diesen Comicstyle a la Sin City.
digity
es war shepard fairey. aber nah dran. so 30 jahre..
http://en.wikipedia.org/wiki/Shepard_Fairey