Lüften und Heizen/Heizkosten....?

Man hört und liest ja immer wieder, dass man, um möglichst sparsam zu heizen, mehrmal am Tag stoßlüften soll. Warum ist das so? Warum ist kurzes lüften für die Heizkosten vorteilhafter als längeres Lüften mit angekipptem Fenster.

Und wie oft und wie lange soll man am Tag das Fenster voll aufreißen? Soll die Heizung dabei auf 0 gedreht werden?

Anonym2007-11-22T02:09:02Z

Beste Antwort

Die Erklärung für Deine Frage ist physikalischer Natur.

Warme Luft steigt nach oben. Der Anteil der Luftfeuchtigkeit steigt durch Verdunstung oder Ausgasung (während des Atmens nimmt man Sauerstoff auf, und gibt Kohlendioxid und Wasser ab), je weniger Frischluft zugeführt wird. Da die warme Luft bei mangelnder Lüftung unter der Zimmerdecke "schwebt", und innerhalb des Raums ein nur begrenzter Luftaustusch stattfindet, wird die gleichzeitig unterhalb der warmen Luftschicht befindliche, feuchte Luft als "klamm" empfunden.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit transportiert Wärme zudem schlechter, als sie innerhalb eines relativ trockenen Raumklimas, transportiert würde, da die Wassertröpfchen in der Luft wegen der geringen Oberflächenspannung schlechte Wärmespeicher sind.

Herrschen draussen kühlere Temperaturen als im Raum, erreichst Du durch das Stoßlüften einen Kälte-Wärmeaustausch. Kalte Luft zieht in den Raum, und die warme, feuchte Luft entweicht. Die feuchtwarme Luft entweicht naturgemäß dadurch, dass sie immer höher steigen will. Da ein geöffnetes Fenster der Luft innerhalb eines Raumes nur die Möglichkeit läßt, durch das Fenster nach oben - und somit nach draussen - zu steigen, findet vor dem Fenster eine Zirkulation statt, die gleichzeitig kalte Luft in den Raum hineinzieht. Diese Zirkulation kann man als Wind messen.

Gleichzeitig wärmt sich kalte Luft - das Sauerstoffgemisch, dass wir atmen - wegen des gasförmigen Zustands und der somit geringen Oberflächenspannung der Molekülverbindungen - leichter auf, als feuchte Luft.

Die Frischluft heizt sich nun wieder auf, und steigt innerhalb des Raumes erneut nach oben. Da diese Luft jedoch bei mehrmaligem Lüften deutlich "trockener" ist, empfindet der Mensch nicht mehr die Klammheit. Die Luftfeuchtigkeit wird primär durch Lüften gesenkt.

Ein Fenster sollte daher mehrmals am Tag - ich lüfte um die vier Mal - für etwa fünf bis zehn Minuten vollständig geöffnet werden.

Der Wärme-Kälteaustausch findet bei einem vollständig geöffneten Fenster in einem höheren Maße statt, als bei einem gekippten Fenster, da die Öffnung zum Luftaustausch größer ist. Ausserdem kühlen durch ständig gekippte Fenster die Innenmauern des Raumes ab, die dann zusätzlich noch aufgeheizt werden müssen.

Die Heizung sollte man während des Lüftens selbstverständlich abdrehen. Da die Stoßlüftungs-Perioden nur sehr kurz sind, verlieren Heizung und die Wände des Raumes nicht sehr viel Wärme, sondern heizen sich nach dem Lüftungsvorgang schnell wieder auf. Die Heizung jedoch während des Lüftens an zu lassen, würde bedeuten, während des Wärme-Kälte-Austausches die Temperatur im Raum völlig vergeblich zu halten. Dies wäre in diesem Moment Verschwendung, da der Brenner während des aktiven Heizvorgangs den Wärmeleiter (meist Wasser im Heizungskreislauf) dennoch erhitzt, und der Brennstoff hierbei hierbei ohne jeden Nutzen verbraucht wird.

Der erhitze Wärmeleiter im Heizungskreislauf jedoch verliert auch bei abgestellter Heizung seine Wärme während kurzer Lüftungsperioden nur sehr langsam, so dass der Brenner bei Wiederinbetriebnahme der Heizung nur die eingestellte Heiztemperatur erreichen muss.

Ilse 22007-11-22T09:02:46Z

Theoretisch haben die anderen Beiträge hier Recht. 4-5 mal einige Minuten stoßlüften, möglichst mit Durchzug, tauscht die Raumluft optimal aus. Die Heizung brauchst du nicht auf Null zu drehen, nur evtl. reduzieren, sonst reagiert der Thermostat auf die eindringende Kaltluft mit Volle-Pulle-Aufdrehen. (Das kann aber durchaus auch ok sein!)

ABER: Während und kurz nach der Prozedur ist es bitterkalt in der Bude. Und wer sowieso nur 12 Stunden am Tag zu Hause ist und sonst bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin, hat sicher Schwierigkeiten, die Wohnung hinterher wieder aufzuheizen - schließlich laufen die meisten Heizanlagen abends nur noch abgesenkt.

Elsemarie2007-11-22T02:17:37Z

Wenn du dein Fenster auf Kipp hast, ist das kein Lüften weil es keinen richtigen Luftaustausch gibt und es dazu noch viel zu lange dauert.Dadurch das die Wärme nach oben steigt und durch das gekippte Fenster entweicht,geht dir nur die warme Luft flöten,frische Luft bekommst du nicht wirklich.
Stoßlüften ist einfach die beste alternative weil es so den besten Luftaustausch gibt.Da man die Heizung nicht auf null drehen soll,ist das kurze Lüften auch besser weil nicht zu viel Energie flöten geht.Denn die auf null gedrehte Heizung, verbraucht mehr Energie um wieder auf die gewünschte Temperatur zu kommen,als wenn sie einfach an bleibt.Stoßlüften heißt,kurz zu lüften um die verbrauchte Luft durch frische zu ersetzen und nicht dabei den ganzen Raum auskühlen zu lassen,das es wieder massig an Energie braucht es wieder aufzuheizen.

Provokant2007-11-22T02:09:25Z

Kann dir da leider keinen Tipp geben. Handle da immer nach Gefühl und da ich in einer warmen Gegend lebe, stellt sich mir das Problem nicht oder nur ganz selten.

nonickchosen2007-11-22T02:09:01Z

Stoßlüften ist am effektivsten...

3-5 Minuten reichen aus, wenn man einen Durchzug hat.

Mindestens 3 mal am Tag, oder besser öfters einen Durchzug für 5 Minuten ist perfekt.

Damit spart man Energie, und frisches Raumklima ist Garantiert...

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