Haben die beiden 'Volksparteien' ein weniger ausgeprägtes Profil als manche Leute glauben? Nähern sich CDU und SPD immer mehr mit ihren Programmen einander an und ist vielleicht nur der Findungsprozess der Lösung eine Problems unterschiedlich, aber die Lösung der Probleme immer gleich, egal wer es löst? Könnte man nicht in Zukunft CDU und SPD zusammenlegen zu einer CSDPD?
koenig_ludwig732007-09-12T02:51:56Z
Beste Antwort
Hallo Urknurps,
die Lösung ist nicht gleich, oder schon vergessen, wie die Agenda 2010 entstand? Zumindest bei einigen Antwortern habe ich den Eindruck, die Agenda 2010 ist keine originäre sozialdemokratische sondern konservative Politik! Sprich Schröder ging den Weg der CDU/CSU, wurde dafür auch erheblich von den eigenen Genossen abgestraft, mangels Ersatz aber im Amt des Kanzlers belassen. Dafür mußte er den Parteivorsitz an Müntefering abtreten. In den entsprechenden Abstimmungen im Bundestag war Schröder auch mehrfach auf Stimmen aus der Opposition angewiesen oder er zwang seine Genossen zur Mitarbeit durch die Stellung der Vertrauensfrage, hier erreichte Schröder dadurch, dass er insgesamt 8 Mal die Vertrauensfrage stellte sogar einen Rekord aller bisherigen deutschen Nachkriegskanzler. Jetzt davon zu reden, dass die Agenda ein sozialdemokratisches Produkt sei ist also absolut falsch und von daher ist das Lob von Frau Merkel auch mehr als nachvollziehbar. Soviel mal zur Agenda 2010.
Nun zur generellen politischen Ausrichtung beider Parteien, natürlich erscheinen uns beide Parteien, betrachtet man die aktuelle Tagespolitik als sehr ähnlich, aber das liegt einfach daran, dass nach der Wahl zwischen beiden Parteien ein Koalitionsvertrag geschlossen wurde in welchem gemeinsame politische Ziele und die Art der Umsetzung geregelt sind. Alles andere, also die Politikfelder in denen erhebliche Differenzen in den Zielen bestehen sind nicht geregelt und hier wird ohne Not auch nichts getan. Für uns Bürger sieht es also nach Frieden, Freude und Eierkuchen aus, hinter den Kulissen wird man aber schon sehr aktiv daran arbeiten diese Differenzen für die nächste Wahl auszuarbeiten und die Unterscheide wieder deutlich machen.
Ja, Schröder hat die SPD auf einen Unternehmer freundlichen Pfad gebracht. Zu gut Deutsch, das einzige was zählt ist die Wirtschaft, schlieÃlich braucht doch jeder Politiker nach dem politischem Amt einen lukrativen Posten, denn findet er halt nur bei der Industrie und Wirtschaft (siehe Schröder, Schilly etc.) Das Volk zählt da nicht, bei denen gibts nichts zu holen, wenn das so weiter geht können wir alle froh sein wenn wir genug Geld für Essen und Wohnung haben. Dann wird vielleicht auch mal die Industrie wach, denn wer kein Geld hat, kann auch nicht konsumieren. Der Trend ist weltweit bemerkbar.