"Ich warte auf den Abend, an dem der Wickert sagt '50 Tote, zum Glück nur Männer.'" (Volker Pispers)
An was appellieren Nachrichtensendungen, wenn sie Opfer von Katastrophen und Kriegen unterteilen in "Frauen und Kinder" und "Sonstige"? Sind Männer (also auch ich) per se schuld am Übel dieser Welt und deshalb ein weniger großer Verlust? Ist es die kulturelle Aufgabe von Männern, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu sterben? Ist man(n) es sich schuldig, keine Angst vor dem Tod zu haben? Was läuft da schief?
Anonym2007-08-27T00:10:28Z
Beste Antwort
Ich hab keine Ahnung,was diese Leute sich dabei denken.Aber egal,ob Mann,Frau oder Kind,ein Menschenleben kann man nicht in irgenteinen WERT umrechnen.
Ich glaube, dass damit eher Soldaten gemeint sind. Es heißt immer, die Zivilisten sollen geschützt werden... Aber andererseits bei Katastrophen denke ich ebenfalls, dass es recht banal ist. Tatsache ich jedoch immer noch, dass Männer meistens rein körperlich das stärkere Geschlecht sind. (Ausnahmen bestätigen die Regeln es gibt genügend Männer die schwächer sind als manch eine Frau und umgekehrt genauso.) Ob Männer schuld an den Übeln dieser Welt kann niemand sagen. [Rein biblisch ist Eva die "böse". Aber da ich nicht Christin bin...] Ich glaube, dass wird oft so angenommen da die meisten großen Führungskräfte der Welt Männer sind und waren. Und denen schiebt man nun mal die Schuld zu. Übrigens schätze ich kaum, dass du alleine Schuld am Übel der Welt hast nur weil du ein Mann bist. Und wenn bei jeder sich bietenden Angelegenheit Männer sterben würde wäre die Welt heute um einiges männerkarger. Aber vielleicht gibt es auch deshalb mehr Frauen als Männer auf der Welt, da letztere sich dazu verpflichtet fühlen zu "sterben". Niemand nimmt einem die Angst vor dem Tod übel, weder Mann noch Frau. Vieles läuft schief, war schon immer zu, ist manchmal nur schlimmer.
Zu der eigentlichen Frage: Ein Männerleben ist so viel wert, wie man(n) aus dem Leben macht.
die antwort ist jetzt irgendwie länger, als ich es wollte...
Das hier Männer diskriminiert werden, mag so anmuten, ist aber nicht so gemeint. Bei Unglücken (Schiffsuntergängen, etc.) hieß es auch immer "Frauen und Kinder zuerst". Diese Einstellung ist sehr alt und gründete sich darauf, die Nachkommenschaft zu erhalten, da man nunmal mehr Frauen braucht, um viele Nachkommen zu "erzeugen". Aus diesem Relikt ist das "Frauen und Kinder" geblieben.
Ich bin da ganz deiner Meinung und kann den anderen Antwortern nicht zustimmen. Dahinter steckt das Klischee vom aggressiven, gewaltbereiten Mann und der unterwürfigen, harmlosen Frau. Wer so denkt, dem fehlen fundierte historische Kenntnisse. Der Tod kennt kein Geschlecht. Und ich finde, dass sich Kriege nun wirklich nicht eignen, den kleinlichen, aber typisch deutschen, Geschlechterkampf zu kämpfen. Interessant ist auch hier die öffentliche Wahrnehmung: Auf jede Form von Sexismus, der sich gegen Frauen richtet, reagieren Medien usw. höchst sensibel - Formen von Sexismus, der sich gegen Männer richtet, wird überhaupt nicht thematisiert. Nach dem feministischen Motto: "Wir sind die Opfer. Ihr die Täter. Wehe, Ihr wollt uns gleichberechtigen."
Genauso viel Wert, wie jedes andere Leben auch. Wenn Kinder sterben trifft es die Menschen meistens mehr, weil sie mehr Leid damit verbinden. Ein Kind ist unschuldig, hat sein Leben noch vor sich, sollte nicht leiden. Männern traut man einfach mehr zu, sie sind mutig, kämpfen für eine gute/schlechte Sache, da wird der Tod einfach billigend in Kauf genommen. Trotzdem wiegt er im Grunde genauso viel wie der eines jeden Menschen.