Wer zu viel hat, kann leicht auf dumme Gedanken kommen. Aber auch wer zu wenig davon hat, könnte versucht sein, sich welches auf kriminellen Wegen zu beschaffen oder zu erschummeln.
Ist dieser Spruch "Geld verdirbt den Charakter" nicht eine Romantisierung der Armut, nach dem Motto, wenn es uns schon schlecht geht, dann wollen wir wenigstens als gut gelten. So wie die von ständig von Pech und Krankheit Geplagten angeblich einen besonders schönen Platz im Himmel rerserviert bekommen haben?
?2007-08-19T04:31:05Z
Beste Antwort
Die finanzielle Situation kann den Charakter verändern. Insbesondere, wenn gravierende finanzielle Änderungen schlagartig eintreten. Dafür gibt es doch zahlreiche Beispiele. Die finanzielle Situation hat auf einen "gefestigten Charakter" sicherlich weniger Einfluss. Sicher spielt auch das Alter eine Rolle. Kurz: Es gibt etliche soziale Bedingungen, die auf den Charakter eines Menschen Einfluss nehmen. Geld ist nur ein kleiner Baustein des Ganzen. Ich persönlich kenne sowohl "Reiche" als auch "Arme" Menschen. Die meisten von Ihnen unterscheiden sich kaum im Charakter - das allerdings liegt wohl auch daran, dass man sich selbst nur Freunde oder Bekannte aussucht, die einem sympathisch sind. Also hat Geld nach meiner Ansicht nicht einen allzu gravierenden Einfluß auf den Charakter eines Menschen - dazu gehören einfach zu viele weitere Merkmale.
Ein zuviel an Geld wie auch ein zu wenig an Geld, kann den Charakter verderben, muss es aber nicht. Es kommt immer auf den Menschen selbst an, wie er damit um geht.
Jeder, der sich nicht mit der Weiterentwicklung seines Geistes beschäftigen will oder gar auseinandersetzt, verdirbt seinen Charakter. Ob er reich oder arm ist, spielt dabei keine Rolle.
In dem Spruch "Geld verdirbt den Charakter" wird nicht gesagt ob damit ZUVIEL oder ZUWENIG Geld gemeint ist. Denn BEIDES kann den Charakter verderben. ;-)