In meiner Freizeit bin ich Vorsitzender eines kleinen Zirkels, der sich mit human-philosophischen Fragestellungen und Problemen der Jetztzeit befasst. Auf unserem letzten Kolloquium wurde sehr kontrovers die Frage diskutiert, ob tanzen und gleichzeitig denken möglich ist.
Einer der anwesenden Herren vertrat die kühne These, tanzen sei was für Doofe, denn man könnte nicht tanzen und gleichzeitig denken. Versuche man das, würde man sich über die Absurdität der Situation klar und bräche schnurstracks ab.
Eure philosophischen Stellungnahmen zu dieser provokanten These möchte ich auf unserem nächsten Treffen Ende August vorlegen.
...2007-08-17T03:41:54Z
Beste Antwort
Tanzen und gleichzeitig Denken, dass ist eine wirklich provokante These. Hierbei darf nicht vergessen werden, ob das Tanzen als stilistisches Stilmittel eingesetzt wird und möglichst "cool" aussehen soll, oder ob Tanzen ein natürlicher Bewegungsablauf ist, der irgendwann in einen tranceähnlichen Zustand übergeht....
Bei den Standards wird mit Sicherheit mehr gedacht als getanzt. Beim "handelsüblichen" Haustanz wird doch eher gezappelt.
Ich für meinen Teil muss mich nicht mehr anstrengen "cool" zu wirken, ich bin ich und tanze auch so und entspanne mich dabei völlig gedankenfrei.
Bei vielen geht das nicht, denn die zählen den Takt mit oder müssen sich auf die Schritte konzentrieren, aber wer das scon länger macht, der tanzt automatisch und kann sehr wohl reden, denken und gute Antworten geben.
Der ist doof! Erstens steht nirgendwo geschrieben, dass man beim Tanzen denken muß, im Gegenteil, das ist eine herrliche Entspannungsübung. Zweitens kann ich ihm gerne erzählen, woran ich schon an alles gedacht habe, wenn ich mit div. Partnerinnen getanzt habe! Das waren dann "schöne" Gedanken und oft hat`s dann auch geklappt!
Ich denke, dass man beim Tanzen ständig denkt ... nur eben nicht unbedingt an etwas anderes als das Tanzen, sondern: - an die Schritte, die man tanzen möchte - die Richtung, in die man tanzen sollte, um nicht mit andern zu kollidieren.