Wie kommt das, das gerade in unseren Land so viele ältere Menschen alleine sind, keine Kinder, keine Verwandten, ganz allein auf sich gestellt. Ist für euch wichtig eine Familie zu haben? Oder bevorzügt ihr "allein sein", ohne Verantwortung, ohne Pflichten.
?2007-07-30T14:04:30Z
Beste Antwort
Hallo,
ich bin die Jüngste von acht Kindern, bin eigentlich immer in Partnerschaften gewesen, musste leider gerade mit meinem Ex Schluss machen auch wenn ich schwanger bin - und ich muss sagen, ich kann ohne Familie einfach nicht.
Ich bin der festen Überzeugung dass es für alle Menschen wichtig ist, sich eine Familie zu suchen - damit meine ich keineswegs, dass das eine biologische Familie sein muss- aber ein Kreis von "sozialen Verwandten" - Freunde, Partner usw.
Und... ich finde auch, dass es erwachsen macht, reifen lässt, Kinder zu bekommen - und auch sogar schon ein Stück weit, wenn man feste Partnerschaften für länger eingeht. Wer das ewig vermeidet bleibt in meinen Augen auch immer ein wenig unreifer - ich finde, es ist deutlich merkbar.
Ich bin jetzt 30 und lege jetzt erst einige Dinge ab die einfach auf eine gewisse Unreife hinweisen - eine übergroße Ich-Bezogenheit - ich lerne Verantwortungsgefühl weil ich ein Kind bekomme und ich denke, nichts ist so ein Crash-Kurs in Sachen Erwachsenwerden als wenn man ein Kind bekommt - egal ob das mit 20, mit 30 und 40 ist.
Was ich damit meine - ein Mensch ist ein soziales Wesen und wenn man sich vor gewissen Aufgaben und Erfahrungen drückt, die eigentlich von der Natur so eingeplant sind - wie zum Beispiel längerfristig feste Partnerschaften einzugehen und mindestens ein Kind zu bekommen und großzuziehen, dann verhindert man auch eine gewisse Form von Entwicklung.
Das wirkt sich aus - gerade auf unsere Gesellschaft aus Singles. Und ich bin da durchaus selbstkritisch - hätte ich vor zehn Jahren schon ein Kind bekommen, ich wäre jetzt weitaus reifer.
Also: Familie ist mir durchaus wichtig - soziale Bindungen sind wichtig.
Alleinsein, Einsamkeit, Familie - alles hat Für und Wider. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass man alles drei zusammen hatte.
Aber schau dir die älteren Menschen an, die alleine sind. Meistens griesgrämige Kinderhasser. Woher sollte das Gegenteil auch kommen? Die alten Leute, die ich jeden Tag sehe möchte ich jedenfalls nicht als Opa und Oma haben.
Ich denke, niemand stirbt gern allein. Damit ist im Grunde alles gesagt.
Ich bin lieber alleine, weil man so tun und lassen kann was und wie man will. Wenn etwas falsch ist oder einem schlecht tut, bekommt man das schon irgendwie mit. Verantwortung kann man auch für sich selbst tragen und wenn man einer Arbeit nachgeht, hat man sowieso genug Pflichten. Wenn sich aber jemand aufopfert um z.B. eine Familie zu gründen, ist das sicherlich eine tapfere Sache.