Man sieht des öfteren in den Nachrichten einen Bericht über Gerichtsverhandlungen, in denen ein gemaltes/gezeichnetes Bild gezeigt werden, welches die Angeklagten zeigt. Warum werden solche Zeichnungen angefertigt? Warum werden von den Gerichtsverhandlungen keine Fotos gemacht?
Maresa
Beste Antwort
In allen Verhandlungen vor deutschen Gerichten sind keine Kameras oder Fotoapparate zugelassen, um den Angeklagten - der bis zum Urteil immer noch als unschuldig gilt und es vielleicht potentiell auch ist - zu schützen und auch, um Zeugenaussagen oder Beweise nicht öffentlich zgänglich zu machen - vor allem bei Morden will man vermeiden, dass dann in den Boulevardmedien blutrünstige Details exakt wiedergegeben werden. Deshalb wurde der Gerichtszeichner entwickelt, der während der Verhandlung Bilder anfertigt - die geben meisten nicht exakt die Realität wieder, so dass Personen im Gerichtssaal nicht in der Öffetnlichkeit automatisch identifizierbar sind.
Ines S
Das ist eindeutig in § 169 Gerichtsverfahrensgesetz (GVG) geregelt.
Danach sind Ton- und Ferseh-Rundfunkaufnahmen sowie Ton- und Filmaufnahmen zum Zwecke der Veröffentlichung unzulässig.
Dies soll nicht - wie in anderen Antworten behauptet- dem Täter-, sondern vorallem dem Opfer- und Zeugenschutz dienen.
Meines Erachtens sehr sinnvoll!
tabaros
Angeblich soll das Fotografieren stören. Dann hab ich in den 60er Jahren gehört, eine Sucherkamera von Leica sei so leise, dass sie bei Gericht zugelassen ist.
Im Ãbrigen finde ich die Zeichnungen hervorragend und würde viel Geld ausgeben, wenn ich auch so zeichnen könnte.
aurjm
Weil es verboten ist, Photos zu schiessen.
Berni
Es werden Fotos von Gerichtsverhandlungen schlichtweg ver-
boten.
Damit die Zeitungen dem Leser trotzdem einen Eindruck ver-
mitteln können, werden Zeichnungen angefertigt und gedruckt.