Der Fall ist folgender: Ich pflege meine Mutter nach einem Schlaganfall mit darauffolgender Diagnose Parkinson. Ich wohne im gleichen Ort und bin 24 Std. durchgehend bei ihr. Mein Bruder lebt 120 km entfernt und kommt alle 14 Tage ein Wochenende, an dem ich dann in meine eheliche Wohnung kann um ein Wochenende mit meinem Mann zu verbringen. Mein Bruder ist aber der Alleinerbe von der Eigentumswohnung und einem angrenzenden Apartement. Ich bekomme nach dem Ableben 30 000 €. Wie denkt ihr über diese Situation ?
2007-03-25T10:21:37Z
ich werde hier glaube ich falsch verstanden. Meine Ehe geht den Bach runter, und der der sich darum kümmern müsste lebt fröhlich vor sich hin. Würde ich nur ans Geld denken, würde ich bestimmt nicht schon ein Jahr dieses alles mitmachen!
TeufelchenLucifer2007-03-25T10:00:01Z
Beste Antwort
Du hast definitiv das kürzere Streichholz ! Rede mit ihm ! --------- Nachtrag
Für einen kurzen Moment dachte ich, du schreibst über meine eigene Situation vor knapp zwei Jahren. Inzwischen habe ich einige Dinge zu meiner eigenen Zufriedenheit regeln können. Dazu möchte ich dir auch dringend raten. Ich habe eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige besucht und dort viele gute Tipps bekommen. Auch war ich mit meinen Sorgen bei der Caritas. Du solltest unbedingt den Rat von Mr. Tom annehmen. Pflegestufe beantragen und zwar umgehend. Selbst bei (zu erwartender) Ablehnung und Einspruch von deiner Seite wird ab Antragstermin gezahlt. Dann kannst du einen Pflegedienst bemühen oder die ein oder andere Hilfe privat bezahlen. Und bedenke, dass deine Mutter noch lebt. Rede mit deinem Bruder. Dein stärkstes Argument wird sein, dass du wahrscheinlich auch nur ein Leben hast. Wird Mutter in einem Heim untergebracht, dann geht auch das Erbe deines Bruders mit unter wegen der horrenden Kosten. Verstehst du mich? Also entweder für alle Seiten tragbare Lösung finden oder erben. Beides geht nicht. Der Hausarzt und auch der Neurologe deiner Mutter können normal über einen Krankenschein einen Pflegedienst schicken, wenn du eine Auszeit brauchst (14 Tage Urlaub oder eigener Klinikaufenthalt z. B.) - dazu bedarf es keiner Pflegestufe. Vor einigen Tagen erst habe ich in unserer Tageszeitung gelesen, dass sich das Erbrecht geändert hat. Pflegende Angehörige sind bereits oder werden in naher Zukunft wesentlich besser gestellt. Ich schaue mal nach, ob ich einen entsprechenden Artikel finde und ergänze dann hier den Link. Du musst und kannst für dein Leben kämpfen und auch gleichzeitig für deine Mutter sorgen. Das geht. Glaube mir. Du musst aber jede mögliche Hilfe suchen und auch klar zum Ausdruck bringen, dass du dich übergangen und ausgenutzt fühlst. Lass dich nicht von Leuten niedermachen, die nie über Jahre in solch einer Rolle gesteckt haben. Geredet ist fix, geleistet sehr langsam.
Hier ein Link zu der Sache mit dem neuen Erbrecht: http://www.ngz-online.de/public/article/aktuelles/politik/deutschland/418679
Beziehe bei deinen/euren Überlegungen auch mit ein, dass für den pflegenden Angehörigen in vielen Fällen auch Rentenbeiträge gezahlt werden. Das ist natürlich nur der Fall, wenn nicht der Pflegedienst die komplette Arbeit übernimmt. Alle guten Wünsche dir und deiner Familie! Ich verstehe mich nun schon einige Zeit mit meiner pflegebedürftigen Mutter und mit meinem älteren Bruder besser als je zuvor!!! Und meine Ehe gibt es auch noch. Also hoch mit dir! Probleme wollen gelöst werden! Sprich auch mit Mutters Hausarzt und mit dem Neurologen ehrlich! Weder Ärzte noch Brüder sind Hellseher. Mütter auch nicht.
Hi! Besser als Mr.Tom würde ich auch nicht schreiben können. Solange Du Dir nicht helfen lässt,wirst Du mit diesem Wissen immer den Kürzeren ziehen.Du bist auch nur ein Mensch mit Ansprüchen und Pflichterfüllung Deinem Mann gegenüber.Du mußt was tuen.Als erstes mit Bruder reden und auch mit Mama und dann Handeln. Viel Kraft und Stärke wünscht Dir Sylklu1
Das würde ich erst mal nachrechnen. Denn Dir steht ein Pflichtteil zu und das wird wohl mehr als 30000 Euro sein, wenn dein Bruder eine Eigentumswohnung hat. Dir steht dieser Pflichtteil auch zu, wenn ein Testament besteht. Gibt es keine bekommst du die Hälft vom gesamten Erbe. Da würde ich aber schon jetzt mal klaren Tisch machen, entweder oder. Bei einer bez. Pflegekraft wäre von der Eigentumswohnung nichts mehr über. Laß DIch nicht von deinem Bruder einlullen.
Zum andern ist das noch das Vermögen Deiner Mutter und sie muß für ihre Pflege aufkommen. Wenn also eine Rund um die Uhr Pflege erforderlich ist, dann aht man auch die Möglichkeit sich eine Betreuung ins Haus zu holen. Das wäre natürlich mit KOsten verbunden, aber deine Ehe ist wohl wichtiger - auch wenn das Erbe (haupts. das deines Bruders) geringer ausfällt!!
Ist die Pflege der Mutter eigentlich eine Selbstverständlichkeit oder eine Rechenaufgabe. Trotzdem halte ich die getroffene Regelung für hanebüchen. Immerhin leidet die Mutter ja nicht an Alzheimer, so dass man ihr Gedanken hierüber durchaus noch abverlagen kann. Ansonsten gelegentlich "Dienst nach Vorschrift" so alle 2 Wochen!