"Elternführerschein?"?

In der Zeitschrift "Geo Wissen" las ich einen Artikel über einen sog. Elternführerschein. Jene Paare, die sich ein Kind wünschen, oder in die Welt setzen, sollten so einen "Führerschein" erwerben.

In der BRD benötigt man für so ziemlich alles einen entsprechenden Nachweis über bestimmte Fähigkeiten.

Würde ein Elternführerschein das Verbrechen oder einen Mißbrauch am Kind vorbeugen bzw. verhindern?
Wenn ja, - wie sollte / könnte dieser "Elternführerschein" aussehen?

fretrunner2007-01-02T23:48:53Z

Beste Antwort

Der Gedanke dahinter ist nicht schlecht, aber wie schon gesagt wurde: Wie sollte man das realisieren?
Man kann schlecht allen, die keinen "Führerschein" haben eine "Zwangspille" verpassen.

Ich glaube aber auch nicht, dass dies einem Mißbrauch (ich unterscheide jetzt mal zwischen Mißbrauch und "Verwahrlosung") vorbeugen würde. Menschen (?) die Kinder mißbrauchen sind egoistische Charakterschweine, wie sollte man das durch einen "Führerschein" ändern. Die wissen auch so, was sie anrichten, nur ist es ihnen egal.

Was ich aber nicht verstehe, warum es keinen "Erziehungsunterricht" an den Schulen gibt. Wenn Kinder bekommen und großziehen doch das natürlichste der Welt ist, warum wird man genau darauf nicht vorbereitet? Vielen Eltern, die es nicht böse meinen aber vielleicht überfordert sind (qengelnde, nächtelang durchheulende Säuglinge und Kleinkinder) könnten das durch eine entsprechene "Vorbildung" sicher besser meistern. Das, was in den Elternzeitschriften und -ratgebern steht, gehört in den Unterricht der letzten Klassen finde ich. Es ist viel wichtiger als zu wissen wie die Flüsse in Sibirien heissen, oder?

Aber ich verstehe die Intention deiner Frage.
Es ist einfach paradox, das man z.b. eine Menge von Auflagen einhalten muß um bestimmte Hunde zu halten oder gewisse Fahrzeuge zu führen. Kinder kann aber jeder in die Welt setzen, egal ob er/sei drogenabhängig, kriminell ist oder unter verwahrlosten Zuständen lebt.

b.larger2007-01-03T08:19:54Z

Also ich wäre schon dafür, das angehenden Eltern geraten wird, so einen Elternkurs zu besuchen. In dem müssten dann grundlegende Dinge besprochen werden, wie Impfungen, die Untersuchungen beim Arzt, was mache ich wenn mein Kind xy macht. Dazu verpflichten kann man denke ich keinen. Ein Elternführerschein ist auch seltsam. Woraus sollte die Konsequenz bestehen, wenn man diesen Schein nicht erwirbt? Man kann keinem verbieten Kinder zu bekommen bzw. zu zeugen. Das Jugendamt kann sie nur von den Eltern wegnehmen. So ein Führerschein würde evtl. das Kind vor Mütter schützen die überfordert sind (obwohl das glaub ich auch zu viel erwartet ist) aber vor absichtlichen Misshandlungen kann es so nicht geschützt werden.

Anonym2007-01-03T07:02:07Z

Es wäre auf alle Fälle begrüßenswert.

mikko15122007-01-03T06:55:47Z

Vielleicht wäre es sinnvoll, aber ich wüßte nicht wie so ein Elternführerschein aussehen sollte!
Ein Ansatz wäre vielleicht, wenn die Vorsorgeuntersuchungen für die Kinder Pflicht wären und vielleicht mindestens jährlich vorgenommen werden müßten!Denn ich glaube, daß ein Arzt die Familienverhältnisse ganz gut bewerten kann!

HisuiSama2007-01-03T05:46:26Z

Ich denke nicht das ein Elternführerschein irgendwelche Gewalttaten an Kindern verhindert; jedoch ist der Ansatz einer solchen Idee im Grunde nicht verkehrt - man sollte es aber nicht über Verbote und Vorschriften laufen lassen.

Für Schwangere gibt es Geburtsvorbereitungskurse, so etwas Ähnliches sollte man auch jungen Eltern anbieten, denn niemand wird von heute auf morgen ein perfekter Elternteil. In diesen Elternkursen sollte man Beratung erfahen, Fragen stellen dürfen und auch von eigenen Erlebnissen berichten dürfen.

Denn diese ganzen Gewalttaten und Vernachlässigung, bishin zum Tod eines Kindes liegen mitunter an der eigenen Unwissheit, Unsicherheit und an dem Gefühl mit allem alleine zu sein. Natürlich wird man auch durch seine eigene Erziehung geprägt, aber wer möchte schon gerne zugeben, dass er als Kind misshandelt wurde und Angst davor hat es seinen Kindern gleich zu tun. Aber genauso etwas, wäre der Schritt in die richtige Richtung - man schildert sein Problem und sucht nach Hilfe. Heutzutage findet man eigentlich fast überall Hilfe, jedoch besteht hierbei auch immer die Gefahr von Vorurteilen; das man etwas unterstellt bekommt oder vorgeworfen bekommt, das noch gar nicht passiert ist oder eigentlich der Grund ist warum man Hilfe sucht.

Genau wie bei Kindern ist es nicht möglich und solltes auch nicht möglich sein, darüber zu entscheiden nach welchen Richtlinien Eltern zu beurteilen sind - jeder Mensch ist ein eigenes Individuum und sollte auch als solches behandelt werden.
Ein berühmter Mann sagte einmal, man lernt sein ganzes Leben lang und gerade wenn man Kinder hat gibt es immer etwas zu lernen, nicht nur die Dinge die wir unseren Kindern beibringen sondern auch die Erfahrungen, die wir durch unsere Kinder machen.

Sollte es mal einen Elternführerschein geben, so sollte dieser nicht darüber entscheiden ob man Kinder haben darf, sondern wo man Unterstützung und Rat herbekommt.

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