Warum feiern Katholiken in jeder Messe die heilige Kommunion und Evangelen nur ab und zu das Abendmahl?
Ich frage mich, warum in der katholischen Kirche bei fast jeder Messe die heilige Kommunion zelebriert und die Oblaten verteilt werden. Bei der evangelischen Kirche dagegen feiern sie das Abendmahl nur zu besonderen Anlässen (nach welchem System weiss ich nicht). Dafür gibt es dort aber richtiges Brot und sogar Wein.
Welchen Grund gibt es für diese unterschiedliche Vorgehensweise? Wer oder was bestimmt, wann Abendmahl und wann nicht?
Leony2006-11-05T11:45:33Z
Beste Antwort
Riten und Symbole sind Zeichen religiöser Kommunikation Christliche Gottesverehrung bezeugt die Bindung des Menschen an Gott durch eine Vielfalt von religiösen Ausdrucksformen.
Bereits das Alte Testament kennt neben einer großen Zahl an Riten, die auf die Reinigung, die Weihe und die Aufnahme in das Gottesvolk bezogen sind, heilige Orte (Tempel), heilige Zeiten (Sabbat, Paschafest), heilige Gegenstände und Geräte (Thorarollen, siebenarmiger Leuchter) und heilige Schriften (Thora, Schriften der Propheten) sowie religiöse Lieder, Psalmen und Gebete. Die Tradition solcher Riten und Zeichen hat sich im Christentum, freilich unter einer neuen Sinndeutung und unter Ausschluß vieler alttestamentlicher Vorschriften, fortgesetzt. Riten und Zeichen haben somit einen sozialen Charakter und sind Formen religiöser Kommunikation. In den Riten verbinden sich Menschen zum gemeinsamen Tun; Zeichen sind u. a. Erkennungszeichen, zum Beispiel in Form von formulierten Bekenntnissen und Kennen des Bekenntnisses. Bis heute sprechen wir von heiligen Orten (Kirchen, Kapellen, Wallfahrtsorte), heiligen Zeiten (Feiertage, Bußtage) und heiligen Geräten (Kelch, Patene, Hostienschale, Monstranz, liturgische Gewänder), heiligen Schriften (Altes und Neues Testament) und heiligen Handlungen (Weiheritus) bis hin zu geweihten Gaben der Schöpfung (Brot, Wein, Wasser und Öl). In alledem sehen wir Zeichen dafür, daß das Heilige in unserem Leben anwesend ist. Eucharistie Die Eucharistie, das Sakrament unseres durch Christus am Kreuz vollbrachten Heiles ist auch ein Lobopfer zur Danksagung für das Werk der Schöpfung. Im eucharistischen Opfer wird die ganze Gabe von Gott geliebte Schöpfung durch den Tod und die Auferstehung Christi dem Vater dargebracht. Durch Christus kann die Kirche das Opfer des Lobes darbringen, zum Dank für alles, was Gott in der Schöpfung und in der Menschheit an Gutem, Schönem und Gerechtem getan hat. Die Feier der Eucharistie ist Danksagung für die Liebe Gottes und damit auch Mitte und Höhepunkt des Lebens der Kirche. Im eucharistischen Opfer wird die ganze, von Gott geliebte Schöpfung durch den Tod und die Auferstehung Christi dem Vater dargebracht. Christus wird in diesem Sakrament gegenwärtig durch die Verwandlung des Brotes und des Weines in den Leib und das Blut Christi. Die Teilnahme am heiligen Opfer macht unser Herz seinem Herzen gleich und unterstützt unsere Kräfte auf dem Pilgerweg dieses Lebens. In der Kommunion empfangen der Priester und die mitfeiernden Gläubigen die eucharistischen Gaben, Leib und Blut Christi. Wer die Eucharistie in der Kommunion empfängt, wird enger mit Christus vereint und dadurch vereint ihn Christus mit allen Gläubigen zu einem einzigen Leib: zur Kirche. Wer den Leib und das Blut Christi empfängt, muss sich dem Beispiel Christ ähnlich, auch den Ärmsten und Bedürftigsten zuwenden.
Sakramente
Sakramente sind erfahrbare Zeichen der Nähe und Liebe Gottes. Sie sind in Jesus Christus begründet, der selber das Zeichen ist, in dem wir erkennen, wer Gott ist und was er für uns Menschen ist. In der katholischen Kirche gibt es sieben Sakramente: die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Buße, die Krankensalbung, die Weihe und die Ehe. Diese sieben Sakramente betreffen alle Stufen und wichtigen Zeitpunkte im Leben eines Christen. Sie geben dem Glaubensleben der Christen Geburt und Wachstum, Heilung und Sendung. Durch die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie werden die Grundlagen des ganzen christlichen Lebens gelegt. Die Kirche, die die Sakramente spendet, ist ein bleibendes Zeichen und Werkzeug für die Zuwendung Gottes in der Welt. In der Erstkommunion erfahren Kinder die einladende Gemeinschaft mit Gott. Sie werden in die Mahl-gemeinschaft mit Gott und der Gemeinde aufgenommen. In der Regel gehen Kinder in der dritten Klasse, also mit ca. neun Jahren zur Erstkommunion. In kleinen Gruppen in den Gemeinden bereiten sich die Mädchen und Jungen gemeinsam mit einem Gruppenleiter oder einer Gruppenleiterin auf den Tag der Erstkommunion vor. Sie beschäftigen sich u.a. mit der Frage wie Gott sein könnte, mit ihrer eigenen Taufe, dem Wirken Jesu und dem Aufbau der Messe. Traditionsgemäß findet die Erstkommunionsfeier am ersten Sonntag nach Ostern, dem "Weißen Sonntag" statt.
Es gibt auch bei und Katholiken sogenannte Wortgottesdienste, in denen die heilige Kommunion nicht gefeiert wird. Generell ist es aber wirklich so, dass bei und die Kommunion eher im Mittelpunkt steht und der ganze Gottesdienst quasi darauf hin arbeitet. Die heilige Kommunion ist bei uns als Sakrament glaube ich eher zentral als bei den evangelischen Christen.
Drei Bedeutungen hat das Abendmahl: Gedächtnismahl, Vergebungsmahl, Gemeinschaftsmahl. In beiden Kirchen gilt es als Sakrament.
Die "Communio" ist das Abendmahl im Sinne des "Gemeinschaftsmahls", das alle (katholon) Christen aller Welt in eine Gemeinschaft verbindet und ist sozusagen das Zentrum der Messe. Es wird auch als Eucharistiefeier bezeichnet und heiÃt "Danksagung". Das Brot drückt aus: ein Leib (hier mal nicht Laib) - viele Glieder. Der Wein ist nach der Wandlung Blut Christi und darf nicht durch eine Wimper oder Hautschuppe verunreinigt werden. So die Erklärung der katholischen Kirche. Daher trinken den Abendmahlswein geheiligte/geweihte Priester.
Im protestantischen Glauben spielen alle drei Bedeutungen des Abendmahls eine Rolle. Zentrum des Gottesdienstes ist hier allerdings die Predigt, da der Glaube aus dem Hören des Wortes kommt. Die Feier des Abendmahls, bei der alle drei Bedeutungen mitschwingen. Die Feier des Abendmahls 1x im Monat und an hohen kirchlichen Feiertagen soll uns daran erinnern, was Jesus am Kreuz auf sich nahm. Es bei jeder Gelegenheit und regelmäÃig zu feiern kann die Gefahr in sich bergen, all zu selbstverständlich zu werden, als Ritual angesehen zu werden.
Wie Du weisst ist die evangelische Kirche noch nicht so alt, wie die katholische Kirche und deshalb hat sie auch noch nicht soviel Geld aus den Menschen herauspressen können. Ist Dir bewusst, wie teuer der Wein für das Abendmahl für tausende von Glaeubigen ist??!Und das auch noch bei konstant steigenden Preisen und sinkenden Mitgliederzahlen. Früher konnte die katholische Kirche zudem einfach Wein als sogenannten Zehnt konfiszieren, heute ist das aber nicht mehr möglich und die evangelische Kirche konnte das leider noch nie machen, weil sich Luther so aus dem Fenster gelehnt hat. Und so kam es, dass der Wein nur noch für die Priester reicht.