paranoid!!?
woran erkennt man eine paranoide person?gibt es spezifische Merkmale die man schnell erkennen kann.
woran erkennt man eine paranoide person?gibt es spezifische Merkmale die man schnell erkennen kann.
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Beste Antwort
sicherlich meinst du menschen mit Paranoia(Geistesstörung mit Wahnvorstellungen).
paranoid bedeutet nichts anderes als wahnhaft.
paranoia: Definition: Bezeichnung für eine Form der Psychose, die durch das Auftreten von Wahnvorstellungen (s. Wahn, Vorstellung) und Halluzinationen gekennzeichnet ist. Das Denken und Handeln (s. Handlung) des Betroffenen bleibt dabei in aller Klarheit erhalten.
Eine P. beginnt oft schleichend und bleibt anfänglich meist unbemerkt. Typische Formen der P. sind z.B. der religiöse Wahn, der Größenwahn oder der Verfolgungswahn.
Psychose / Paranoia / Psychiatrie
"Als Therapeut kann man sich von dem schnellen Wechsel der Übertragung und den teilweise heftigen affektiven Reaktionen sowie den dissoziativen Symptomen geängstigt fühen. Nicht selten kommt es vor, dass die Patienten dann fälschlich als Psychotiker eingestuft werden und die Therapie abgebrochen oder geändert und z.B. in eine medikamentöse Behandlung übergeleitet wird."
Aus: Egle / Hoffmann / Joraschky (Hrsg), 2. Auflage, Seite 269 (Artikel über Dissoziative Störungen).
Mit "Psychose" und "Paranoia" werden psychische Erscheinungen bei Menschen bezeichnet, die "normale" Menschen als "verrückt" bezeichen, weil sie sie nicht verstehen können, und weil sie scheinbar grundlos beim Betroffenen auftreten. Meist kann der Betroffene auf Anfrage auch keine Auskunft darüber geben, da er sein inneres psychisches Erleben als "fremd" empfindet.
Schon seit Jahrhunderten werden "Verrückte" in die Psychiatrie eingeliefert und eingesperrt. Der umgangssprachliche Begriff "Irrenhaus" drückt ziemlich unverblümt aus, zu welchem Zweck die Psychiatrien ursprünglich gegründet worden sind: als Mittel zur sozialen Kontrolle. Die früheren Zwangsjacken sind heute weitgehend durch Medikamente ersetzt - dienen aber nach wie vor dem gleichen Zweck. Dies wird auch von vielen Vetretern psychiatrischer Richtungen ganz offen zugegeben bzw. ganz offen als Zweck der Psychiatrie charakterisiert!
Wer sich "freiwillig" in eine Psychiatrie begibt (oder wer darum "gebeten" wird), der sollte dieses Faktum unbedingt wissen!
Natürlich legen viele heutige psychiatrischen Einrichtungen Wert darauf, dass sie (auch oder vorrangig) für ihre Patienten da seien und ihnen helfen wollten. Ob dies gelingt, hängt jedoch von den Modellen ab, mit denen Symptome bewertet und auf Ursachen zurückgeschlossen wird (Wirklichkeits-Konstruktion).
Die heutige Psychiatrie fußt im Wesentlichen nach wie vor auf einem sehr alten Grund-Paradigma: endogen psychotische Erscheinungen seien Symptome einer "Krankheit". Wer als Überlebender in die Mühlen der Psychiatrie gerät, dem wird durch diese Grundeinstellung vermittelt, dass er "krank im Kopf" sei.
Erst langsam meldet sich in einigen Zweigen der Psychiatrie (leider auch längst nicht durchgängig) eine Erkenntnis zu Wort: Überlebende von sexuellem Missbrauch und anderer Gewalt bzw Traumatisierte sind nicht krank im Kopf, sondern Geschädigte!
Das ist ein fundamentaler Unterschied!
Wer einem Geschädigten eine "Krankheit im Kopf" einredet, die er gar nicht hat, der vergrößert damit den Schaden!
Ich werde hier ein paar Thesen vorbringen, die einigen landläufigen psychiatrischen Überzeugungen widersprechen, und ich werde dafür Belege anführen.
Fast alle Psychiatrie-Schulen (zu denen moderne Trauma-Spezialkliniken ausnahmsweise meist nicht gehören) glauben, dass viele psychische Störungen durch Ungleichgewichte in der Körper-Chemie bzw. Biologie verursacht würden, und dass man deswegen nur durch Gabe von Medikamenten helfen könne; psychotherapeutische Maßnahmen brächten nicht viel oder könnten höchstens unterstützend eingesetzt werden. Selbst fortschrittlichere Kräfte, die inzwischen auch psychodynamische Ursachen in Betracht ziehen, ziehen in alter Freudscher Tradition meist nur unbewusste Konflikte (insbesondere den Ablösungs-Konflikt vom Elternhaus) in Betracht, anstatt endlich die schon lange bekannten Fakten über die Auswirkungen realer Traumata und der damit verbunden realen Konflikte zur Kenntnis zu nehmen!
Derartige Grundeinstellungen und die daraus resultierenden Fehlbehandlungen können für Überlebende von sexuellem Missbrauch buchstäblich tödliche Folgen haben - ganz besonders für diejenigen unter ihnen, die ihr Trauma noch verdrängt oder dissoziiert haben. Durch die klassische Voreinstellung der Psychiatrie und ihre Wirklichkeits-Konstruktion werden andere Ursachen außerhalb des chemischen Horizontes aus dem Blickwinkel verloren. Wer als Betroffener von sexuellem Missbrauch, der unter dissoziativen Symptomen wie Amnesie leidet und daher gar nicht von seinem Missbrauch weiß, das Pech hat, in die Mühlen einer solchen Psychiatrie zu geraten, der kann dort schwerste Schäden erleiden. Seine Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit kann bis zum Selbstmord gesteigert werden.
Diese Schäden sind zusätzlich zu den Schäden, die der Betroffene bereits als Kind durch den Missbrauch erlitten hat. Und sie wären vermeidbar, wenn die oft zu beobachtende betonharte Ignoranz seitens einiger Pychiater endlich aufgegeben würde!
Störungen von Botenstoffen als Folge traumatischer Erlebnisse
Zunächst einmal ist aufzuzeigen, dass charakteristische Einstellungen und Überzeugungen mancher psychiatrie-gläubiger Mediziner, alles komme mehr oder weniger nur von der Körperchemie, auf sehr dünnem Eis gebaut sind.
Wie Trauma-Forscher um van der Kolk und andere durch Tierversuche herausgefunden und experimentell nachgewiesen haben, kann man (auch langfristige!) Störungen der Körper-Chemie reproduzierbar dadurch hervorrufen, dass man das Versuchstier traumatischem Stress wie z.B. Lebensgefahr aussetzt. Insbesondere auch langlebige Veränderungen des Serotonin-Spiegels und anderer Botenstoffe wie Glukokortikoide sind experimentell nachgewiesen worden. Diese Experimente belegen eindeutig, dass die Störung der Körper-Chemie keine unmittelbare Ursache der typischen Folgen dieser veränderten Botenstoff-Gleichgewichte darstellt, sondern eindeutigerweise eine Folge des erlittenen Traumas darstellt.
Weitere Experimente belegen, dass dissoziative Störungen und Amnesien ebenfalls eine Folge von traumatischen Erlebnissen darstellen. Wer also bei einem Psychiatrie-Patienten lediglich Störungen des Gleichgewichtes von Botenstoffen feststellen kann, aber sonst nichts weiteres erfahren kann (insbesondere wegen Vorliegens von Amnesien oder der häufigen Verleugnung von Opfern, sie hätten eine glückliche Kindheit gehabt), der betreibt eine unzulässige und durch nichts begründete Schlussfolgerung, wenn er die Chemie als primäre Ursache der Störung ansieht. Nichts auf der Welt kann nämlich belegen, dass die chemische Störung nur "aus dem Nichts" entstanden sein kann; Belege für das Vorkommen des Gegenteils existieren hingegen in der wissenschaftlichen Literatur.
Daraus folgt nicht, dass Medikamente nicht auch unterstützend wirken könnten; die oft noch anzutreffende Attitüde von Psychiatrie-Ärzten, dass nur und ausschliesslich durch Medikamente Hilfe möglich sei, geht jedoch vollkommen an der Realität der inzwischen erbrachten Nachweise vorbei.
Vor allem: es muss aufhören, dass man das Vorliegen eines Traumas erst "beweisen" muss, bevor ein Mediziner überhaupt anfängt in Erwägung zu ziehen, dass vielleicht ein solches vorliegen könnte (von den zahlreich dokumentierten Fällen ganz zu schweigen, in denen deutliche Hinweise ignoriert oder bagatellisiert wurden). In Zukunft muss es umgekehrt gehandhabt werden: wer eine sogenannte endogene Störung sicher diagnostizieren will, der muss vorher alles andere sicher ausgeschlossen haben, insbesondere auch Traumata (was aus methodischen Gründen nicht leicht ist).
Es kann nicht angehen, dass Psychiatrie-Ärzte Überlebenden die Echtheit ihrer Erinnerungen absprechen und behaupten, ihre Störung könne einzig und allein nur durch Störungen oder Krankheiten im Gehirn erklärt werden; ich habe derartige Berichte über Psychiater bereits mehrfach von anderen Überlebenden gehört.
Für sexuell Missbrauchte kann die Zuweisung einer "Krankheit" oder "Störung" eine ähnliche Wirkung haben wie ein erneuter Missbrauch: Infragestellen eigener Wahrnehmung (wie durch den Täter => Beschädigung des Opfers), negieren und bagatellisieren des Opfer-Charakters, Gefühle von Ohnmacht und Verzweiflung (Steigerung der Depression / Dekompensation), und nicht selten auch die erneute Schuldzuweisung an sich selber, "versagt" zu haben. Versagt hat hier aber in Wirklichkeit die Psychiatrie als System!
So etwas kann fatale Folgen für Menschen haben, die sich in der Aufdeckungskrise befinden. Von den heftigen Nebenwirkungen der ohne Grundlage verabreichten Medikamente erst gar nicht zu sprechen...
Psychiatrie-Ärzte, die die neuere Literatur aus der Trauma-Forschung noch nicht einmal kennen (geschweige denn die notwendigen Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen gezogen haben, insbesondere zum Thema Amnesie), oder die herablassende Kommentare über angebliche Fehleinschätzungen von Kollegen aus spezialisierten Trauma-Kliniken abgeben, sind ihrerseits fehl am Platz und sollten aus ihren Posten entfernt werden, weil sie damit nur Schaden anrichten können. Die Krankenkassen könnten dadurch etliches an Fehlbehandlungs- und Folgebehandlungs-Kosten sparen.
Biologische und psychodynamische Erklärungen für psychotisches und paranoidales Verhalten
Wenn jemand Lebensgefahr ausgesetzt wird, dann reagiert er nach evolutionsgeschichtlich sehr alten Mustern: entweder Flucht oder wütende Verteidigung; wenn beides nicht möglich ist, gibt es als dritte Alternative noch den Totstellreflex.
Diese biologischen Grundmuster entsprechen auf interessante Weise den Grundmustern von Störungen auf der psychischen Ebene:
* Flucht: dies entspricht ganz grob den neurotischen Störungen (Neurose, Zwangsvorstellungen, Angststörungen).
* Gegenangriff: dies entspricht ganz grob den psychotischen Störungen (Psychose, aggressive Wahnvorstellungen, Abwehr-Störungen).
* Totstellreflex: dies entspricht ganz grob den dissoziativen Störungen (Amnesie, Dissoziation).
Prinzipiell kann ein Bedrohter / Traumatisierter (insbesondere auch ein sexuell oder physisch missbrauchtes Kind) auf alle drei Arten reagieren! Also u.a. auch eine Psychose entwickeln!
Die klassischen psychodynamischen Theorien unterscheiden nur die Neurose von der Psychose, und weisen dabei der Dissoziation (Totstellreflex) keine eigene Kategorie zu - obwohl die grundlegenden Schwierigkeiten dieser reduzierten Sicht durch die Existenz der sogenannten "Borderline-Störung" (ursprünglich eine Mischform zwischen Neurose und Psychose) schon lange bekannt und dokumentiert sind. Bezeichnungen wie "schizophrene Psychose" (bei diagnostischen Unsicherheiten oft mit Zusätzen wie "aus dem schizophrenen Formenkreis") künden ebenfalls von den Unzulänglichkeiten des überkommenen Modells.
Ein modernes Klassifikations-Modell sollte nicht nur alle drei Reaktionsweisen klar unterscheiden, sondern den vielen Kombinations- und Mischformen auf allen drei genannten Reaktions-Achsen systematische Bezeichnungen durch ein neues, generisches (noch zu entwickelndes) Nomenklatur-System geben.
Eine Beispiel-Problemstellung: paranoidale Reaktionen können bei allen drei Reaktionsmustern auftreten; nach meinen eigenen Erfahrungen auch bei dissoziativen Verarbeitungsstrategien. Von ihrem Wesen her stellt Paranoia eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber (potentiellen) Gefahren und Auslösern (Triggern) dar.
Weiterhin ist anzumerken und klarzustellen, dass die natürlichen biologischen Reaktionen auf Gefahr keine Störungen oder gar Krankheiten darstellen, sondern lebensnotwendig sind. Gerade eine paranoidale Abwehr-Reaktion kann einmal ganz real lebensrettend gewesen sein, um drohende Wiederholungen frühzeitig erkennen zu können!
Meine These lautet deshalb:
Auch das, was Psychiater als Störung ansehen, ist aus subjektiver Sicht für den Betroffenen lebensnotwendig und hat eine mit den Symptomen zusammenhängende Ursache.
Das Finden der Ursache ist jedoch gerade bei Vorliegen von Amnesien ziemlich erschwert. Hinzu kommt, dass die drei Grund-Reaktionsmuster nur selten in Reinform, sondern meistens in verschiedenartig vermischten Formen auftreten. Diagnostisch umstrittene Störungsbilder wie die "Borderline-Störung" (ursprünglich eingeführt, um nicht eindeutig zuordenbares Entlangschrammen an der Grenze zwischen Neurose und Psychose mit einem Namen belegen zu können) künden von dieser methodischen Schwierigkeit.
Sodann muss eine vom Patienten wahrgenommene Ursache nicht immer in allen Fällen die tatsächliche Ursache darstellen. Verschieben der Ursache (Projektion) ist eine weitere Möglichkeit auf psychischer Ebene, um unlösbare Konflikte zwischen Flucht und Verteidigung aus subjektiver Sicht lösen zu können. Daraus folgt jedoch nicht, dass die wahre Ursache in der Realität weniger schlimm oder weniger lebensbedrohlich gewesen sein muss. Wer die Statistiken über das Ausmaß von sexuellem Missbrauch und Misshandlung in unserer Gesellschaft kennt, wird entsprechende Hinweise bei seinen Patienten nicht andauernd in Frage stellen; wer das trotzdem andauernd tut, der sollte seine eigenen unbewussten Motive aus seiner Lebensgeschichte aufarbeiten, denn sonst eignet er sich nicht zur Ausübung eines helfenden Berufes.
Beim Menschen können weitaus komplexere Störungen auftreten als bei einem Tier, u.a. weil ein Mensch auch deutlich komplizierter gelagerten lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt sein kann.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich, typische Verhaltensmuster von sadistischen Tätern genauer zu untersuchen, die Kinder auf brutale Weise misshandeln: es werden Rede- und Denkverbote erteilt, es wird strikter Gehorsam mit Gewalt einprogrammiert, es werden Lösungswege und Auswege für das Opfer absichtlich und systematisch verbaut und verstellt, und zwar mit den Mitteln des Überlegenen. Als externer Link sei hier beispielhaft auf die Ausführungen von Alice Miller zu Hitlers Kindheit verwiesen. Kennzeichen von sadistischen Tätern ist nicht selten, dass sie total verschobene und verdrehte Einstellungen und Verhaltensweisen mit Gewalt an Kinder weitergeben - und zwar oft im Geheimen, ohne dass dies bei einer Anamnese erkennbar sein muss. Natürliche Verhaltensweisen des Opfers wie Schreien und Hilfesuche werden erneut mit schwerer Gewalt und Lebensbedrohung bestraft, Wehren wird unterdrückt und ideologisch verboten. Dadurch werden "Verrückte" regelrecht herangezüchtet. Wer nach einer derartigen "Erziehung" nicht verrückt (psychotisch) geworden ist, der hat in Wirklichkeit eine riesige Leistung vollbracht.
Das sollten diejenigen endlich begreifen, die solche Ursachen nicht diagnostizieren können, weil sich die Betroffenen wegen ihrer Amnesie nicht an Übergriffe derartigen Charakters erinnern können, oder ihre hartnäckigen Verleugnungen nicht durchbrechen können, oder ihre dissoziativen Verarbeitungsmuster wie innere Stimmen als "fremd" und "außerhalb" erleben und diese Interpretationsweise auf den Diagnostiker übertragen, oder die vor lauter Schuld- und Schamgefühlen nicht über ihren Missbrauch sprechen wollen.
Wer ein Opfer von physischem oder sexuellem Missbrauch in Unkenntnis der Hintergründe falsch behandelt, der trägt zur Verstärkung und Verschlimmerung der Folgen bei. Nicht selten werden Betroffenen "Krankheiten" eingeredet, die sie im eigentlichen Sinne gar nicht haben (weil ihre Reaktion in Wirklichkeit ein verzweifelter Überlebensversuch ist). Die alte Missbrauchs-Dynamik wird mit Hilfe von Krankenkassen-Geldern und teuren Psychiatrie-Aufenthalten wiederholt.
Wie können psychotische und paranoidale Symptome durch Missbrauch und Misshandlung entstehen?
Die erste natürliche Abwehrreaktion bei Lebensbedrohung ist das Wehren. Gegenüber einem viel stärkeren prügelnden Vater ist dieses jedoch zwecklos. Sehr kleine Kinder oder Babies haben schon von vornherein keine Chance.
Leider wissen sich gerade prügelnde und misshandelnde Eltern bei Gesprächen mit Diagnostikern sehr gut zu tarnen und als gute Eltern darzustellen. Falls sie auch dissoziativ gestört sein sollten, können sie eine vollkommen anderen Eindruck hinterlassen, der dem diametral entgegensteht, was sie im Geheimen anrichten. Das Erkennen abgespaltener Täter-Anteile ist von außen auf die Schnelle beinahe unmöglich - dazu wäre eine sehr lange Beobachtung erforderlich.
Ein Kind, dem auf systematische Weise jedweder Ausweg verbaut wird (und dabei möglicherweise auch noch dissoziative Verhaltensweisen vorgelebt bekommt), muss immer kompliziertere Bewältigungsmuster ausprobieren. Beispielsweise haben Grundschulkinder noch nicht das gesamte Repertoire eines Erwachsenen, um sich zu wehren. Bei einem paranoidalen Wehr-Versuch wird das kindliche Repertoire benutzt, zu dem auch Projektion und rituelles Wehren gehört. Wenn man den bösen Papa nicht umbringen kann (weil man von ihm existentiell abhängig ist), dann killt man eben den Teddybären oder erschießt den bösen Geist, der auf dem Dachboden herumspukt, mit dem Plastikgewehr.
Damit haben wir bereits das Grundmuster sogenannter "psychotischer" oder "paranoider" Episoden. Es handelt sich um nichts anderes als um einem ganz normalen Wehrversuch, der für Kinder einer bestimmten Altersstufe sogar typisch und ganz natürlich ist.
Wenn Erwachsene in ausweglose Situationen geraten und alle Lösungswege versagen oder verbaut sind, dann greifen sie in der Not zu beinahe jedem Rettungsmittel, das sie kriegen können. Darunter auch diese kindlichen Wehr-Muster, zu denen sie schon damals in ihrer unbeschreiblichen Not haben greifen müssen, um zu überleben.
Was von Psychiatern als Regression in kindliche Verhaltens- und Abwehrmuster beschrieben wird, muss nicht unbedingt eine Erfindung von Erwachsenen darstellen. Es kann auch ziemlich genau das als Kind erlebte Klima darstellen und ausdrücken. Wenn die bekannten Statistiken über das Ausmaß von Kindesmisshandlung endlich ernstgenommen würden, dann hätten zweifelhafte Wirklichkeits-Konstruktionen wie innere Konflikte (oder etwa gar angebliche "ödipale Konflikte", mit denen die Täter-Opfer-Relation von den Helfern verdreht wird) keine Chance mehr - und es würde klar, dass die existentiellen Konflikte eines derartig geschädigten Kindes echt sind.
Ein Paranoider tut in Wirklichkeit nichts anderes, als sich verzweifelt aus einer für ihn ausweglosen und bedrohlichen Situation zu befreien versuchen. Leider ist diese Bedrohung oft nicht direkt sichtbar. Manchmal besteht diese Bedrohung auch in der Aussicht, den Rest seines Lebens in der Psychiatrie verbringen zu müssen (zirkuläre Bedrohungs-Szenarien).
Wer das weiß und beherzigt, der begegnet einem derart angeblich "Erkrankten" ganz anders als die herkömmliche Psychiatrie. Was letztere anzubieten hat, verschärft nicht selten den Druck und die Ausweglosigkeit, oder es zementiert das Leiden, nicht selten für den Rest des Lebens des Opfers.
Sekundärschäden durch die Psychiatrie
Eines der störendsten Probleme von Missbrauchs-Überlebenden in ihren ersten Aufarbeitungs-Phasen ist fast immer ihre durch das Trauma gestörte Wirklichkeits-Konstruktion, insbesondere in Form von Leugnungen des Missbrauchs, Verdrängungen, Verdrehungen, und Täter-Implantate (Introjekte). Wenn die Psychiatrie eine weitere falsche Wirklichkeits-Konstruktion durch Zuweisung einer "Krankheit im Kopf" hinzufügt anstatt die alten zu lösen, dann ist dies nicht nur nicht förderlich für die Heilung von den Folgen sexuellen oder physischen Missbrauchs, sondern im Regelfall sehr schädlich:
* Ruhigstellen durch Medikamente (insbesondere als Ersatz für Zwangsjacken) ist eine Form der Gewaltausübung oder wird von Betroffenen oft unbewusst so empfunden => (unbewusste oder geleugnete) Retraumatisierung
* Verstärkung der Missbrauchs-Leugnung durch Zuweisen einer "Krankheit"
* Uminterpretation von Flashbacks als Halluzinationen oder Wahnvorstellungen, mangelnde Behandlung der Flashbacks => Verschlimmerung der Dissoziation
* Fehldeutung von wechselnden dissoziativen Zuständen und inneren Stimmen als Schizophrenie (ggf. mit Zuschreibung biologischer Ursachen) => vollkommen falsche Behandlung
* dadurch auch Verminderung von (im Extremfall Verlust des letzten Restes an) Ich-Stärke und Erwachsenen-Funktionen (Gegenteil einer Ressourcen-stärkenden Therapie)
* Weitere typische Fehldeutungen mit Leugnungs-Charakter sind bei Borderline-Diagnosen möglich (insbesondere werden heute Kernbergs Vermutungen zur Ätiologie von Berderline von mehreren anderen Richtungen stark angezweifelt, unterstützt durch anderslautende experimentelle Ergebnisse)
* Das Selbstkonzept des Betroffenen wird durch die Krankheits-Zuweisung weiter verkompliziert
* Hospitalisierung: das weitere Leben wird durch die Psychiatrie stark geprägt, Einschränkung des Lebensraums
* Psychiatrie als Droge: scheinbarer Ausweg aus dem Aufdeckungs-Konflikt (Vermeidung der Konfrontation mit dem Trauma) => Betonierung eines destruktiven Gleichgewichts
* Alternativ dazu: neuer Konflikt zwischen dem "Krankheits-Erklärungs-Modell" und teilweise bewussten Erinnerungen / Flashbacks.
* Zerstörung des Vertrauens in das Gesundheitswesen und die Heilsamkeit einer Psychotherapie: leider benutzen manche Psychiater den Begriff "Psychotherapie" in vollkommen falscher Weise zur Ummäntelung sozialen Kontroll-Verhaltens und zerstören damit auch noch die letzte Hoffnung auf einen gangbaren Heilungs-Weg
* Weiteres Herabsetzen der Heilungs-Bereitschaft, verlorene Zeit, erschwerte Folge-Therapie (sofern überhaupt noch in Angriff genommen), erhöhte Anforderungen an den Folge-Therapeuten (ähnlich zu Folge-Therapie bei sexuellem Missbrauch in der Therapie)
* Nebenwirkungen der Medikamente (und daraus resultierende erneute Konflikte)
* Förderung von Medikamenten-Abhängigkeiten
* Medikamente und Nebenwirkungen können vom Betroffenen zum selbstschädigenden Verhalten (SVV) eingesetzt werden!
Für diese Folgen trägt die Psychiatrie als Institution die Hauptverantwortung!
Was kann man dagegen tun?
Normalerweise lautet meine Standard-Antwort auf solche Fragen immer "Therapie". Wenn jemand aber erst einmal in die Mühlen der Psychatrie geraten und davon einen Schaden abgekriegt hat, kann das für einen derart Betroffenen so wirken, als würde ich von ihm verlangen, er solle ein Feuer mit Hilfe von Benzin löschen.
Ich muss ganz ehrlich sagen: wenn ein System, das eigentlich Hilfe bringen sollte, selbst zum Verursacher weiterer Schäden geworden ist, dann bin ich ziemlich ratlos.
Ich kann nur mit meiner eigenen Erfahrung gegenhalten: nachdem mein erster Therapie-Versuch in eine Drohung gemündet hatte, ob ich wohl paranoid wäre, habe ich mehrere Dinge getan: 1. ich habe diesem unfähigen Therapeuten sofort eine Absage erteilt, 2. ich habe mich nicht unterkriegen lassen (dank Unterstützung durch einen anderen Überlebenden) und nicht auf das Verhalten aller Therapeuten generalisiert, und 3. ich habe mir einen ganz anderen ambulanten Therapeuten gesucht, der mit völlig anderen Methoden arbeitet:
1. Gehe als erstes in die Schuhe des Patienten und sehe alles aus seiner Warte
2. Versuche zu verstehen, was ihn zu dem scheinbar bizarren Verhalten bringt
3. Helfe ihm beim Aufbau eines neuen starken Ichs: übernehme dazu zeitweise die Funktion eines Hilfs-Ichs, stelle dich als Verbündeter an seine Seite
4. Erarbeite gemeinsam mit ihm weitere Möglichkeiten zur Vergrößerung seines Repertoires an Handlungsmöglichkeiten (Alternativen), z.B. sich überhaupt oder auf ganz andere Weise zu wehren
5. Stärke seine Fähigkeiten (Ressourcen), z.B. sich produktiv zu wehren und sich zu behaupten
6. Reduziere Belastungs-Faktoren, z.B. traumatische Belastungen (vgl. meine Erfahrungen mit EMDR).
Anmerkung: über weite Strecken ist das beinahe das Gegenteil von dem, was manche Psychiatrien auch heute noch in ihrer praktischen Ausführung veranstalten.
Also: nicht aufgeben. Es gibt auch ganz andere Psychotherapeuten (vor allem ambulante). Sie sind recht selten, aber es lohnt sich, nach ihnen zu suchen. Nicht jeder Kanister enthält Benzin - es kann auch Wasser drin sein. Wenn man nicht hinein sieht, kann man es jedoch nicht herausfinden.
Literatur
* Bessel A. van der Kolk, Alexander C. McFarlane, Lars Weisaeth (Hrsg.): Traumatic Stress - Grundlagen und Behandlungsansätze. Theorie, Praxis und Forschung zu posttraumatischem Streß sowie Traumatherapie. Junfermann Verlag 2000.
* Peter Fiedler: Dissoziative Störungen und Konversion. Trauma und Trauma-Behandlung. Beltz Verlag, 2. überarbeitete Auflage 2001.
* Egle, Hoffmann, Joraschky: Sexueller Mißbrauch, Mißhandlung, Vernachlässigung. Erkennung und Therapie psychischer und psychosomatischer Folgen früher Traumatisierungen. Schattauer Verlag, 2. überarbeitete Auflage 2000.
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Katina
Wenn Sie versuchen, einen speziellen Kerl gewinnen sind sollten Sie diese grundlegenden Tipps http://freund.vorschlag.net folgen
Vielleicht möchten Sie versuchen, weil es eine Methode, die hat sehr gute Kritiken von Leuten, die Erfolg gehabt haben ist!
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also eine paranoide person ist ganz einfach jemand der anders erzählt als er handelt mein freund hat unsere beziehung auf dem gewissen undzwar wegen seinem ständigen paranoiden zustand der so weit geht dass er möchte aber nicht macht also bescheuert würden wie sagen unfähig normal zu denken denken um einundzwanzig ecken
bsoulfire
es kommt auf die Situation an.
es gibt viele bestimmte Formen von Paranoid.
manche Leute reagieren paranoid gegenueber anderen Menschen oder geschlossene Raeume.
vielleicht ist jemandem etwas schlimmes in der Vergangenheit zugestossen,in welchem Fall er/sie nicht wirklich paranoid ist.
du solltest dich mit der Person mehr bescheftigen um rauszufinden ob es ernsthaft ist...und dann einen Arzt aufsuchen.es gibt medikamente die ,die paranoia einschraenken.
??pussi ??
Psychische Symptome - Leidenszustände
Wir beschreiben unter dieser Rubrik einzelne Krankheitsbilder und gehen dabei auf die Entstehung verschiedener psychischer bzw. psychosomatischer Störungen und auch auf ihre Behandlungsmöglichkeiten ein. Natürlich gibt es dabei - wie in jeder Wissenschaft - miteinander konkurrierende Sichtweisen, so daà die Texte keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar umfassenden Wahrheitsgehalt erheben können. Sie erhalten aber Anregungen und Informationen, die Sie möglicherweise bei der Beantwortung Ihrer Fragen oder zu einer weiteren Auseinandersetzung nutzen können. Ãber Ihre Rückmeldungen freuen wir uns.
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