Warum ist "Männerkleidung" bei Frauen normal, aber der umgekehrte Fall nicht?
Frauen können selbst Anzug mit Krawatte tragen und werden nicht zwangsläufig als maskulin oder gar lesbisch angesehen, während bei einem Mann nicht einmal ein Ärmel zu weit und ein Ansatz zu hoch sein darf, ohne dass man ihn gleich für schwul oder weibisch hält. Frauen in Hosen sind alltäglich, Männer in Röcken eine Kuriosität, für viele fast Abnormalität. Wo liegt der Ursprung?
2006-07-06T14:41:50Z
Es muss natürlich Absatz, nicht Ansatz heißen.
2006-07-07T15:46:53Z
Sorry, aber es geht mir hier um die gesellschaftlichen und historischen Aspekte. Von Antonia B habe ich nichts anderes erwartet, die gibt fast grundsätzlich solche hirnlosen Antworten.
Die Mutmaßungen einiger anderer sind zwar humorig, aber es geht keineswegs darum, dass ich für mich persönlich eher weibliche Kleidung gesellschaftsfähig machen will. Die erwähnten High Heels finde ich selbst bei den meisten Frauen lächerlich.
alexbln2006-07-08T09:56:36Z
Beste Antwort
du hast recht, die meisten antworter gehen immer davon aus, dass man auf sich selbst bezogen fragt, nur weil einen bestimmte sachen interessieren.
ich fand aber den aspekt interessant, dass es wahrscheinlich die männer untereinander sind, die dieses als nicht gesellschaftsfähig abstempeln. die tendenz von frau zu mann (nicht nur kleidungstechnisch) wird gemeinhin sogar begrüsst, und die soziologischen und historischen hintergründe muss man dir nicht erläutern.
andersherum wird emanzipation des mannes im hinblick auf weiblichkeit zu einem tuntenthema gemacht. ich denke, weil es dazu - ausser der emanzipation der homosexuellen - eben keinen entsprechenden gesellschaftlichen anlass gibt. während frauen also einem gesellschaftlich konsensfähigen "höheren ziel" nacheifern - gleichberechtigung - wird beim mann eben maximal die anerkennung von homosexualität oder eben sonst kein gesellschaftlicher, sondern psychologischer hintergrund vermutet. theorie: gäbe es einen gesellschaftlichen bedarf nach feminisierung, würden sich männer in röcken langsam aber sicher auch zu einer gesellschaftsfähigen erscheinung wandeln.
hinzu kommen aber, wie von anderen erwähnt, auch ganz pragmatische/einfache gründe: wir männer finden frauen in so ziemlich allen outfits sexy, frauen finden männer idR eher in besonders männlichen outfits sexy. vergleiche einfach nur mal quantitativ in einem sexshop die zur verfügung stehende mode für frauen (halber karstadt) und diejenige für männer (ein regal und das zur hälfte mit scherzartikeln gefüllt).
so kommen wir in diese bizarre situation, dass eine frau, der gegen ihren willen an den hintern gegriffen wird und die dem grabscher ins gesicht schlägt, ihre rechte verteidigt, während ein mann, dem gleiches durch einen mann widerfährt, als homophob gilt .-)