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Ines

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  • Kann mir jemand bei der Interpretation dieses Gedichts von Carl Zuckmeyer helfen?

    Kleine Sprüche aus der Sprachverbannung

    I

    Jeder denkt, sein Englisch wäre gut,

    Wenn er nur den Mund verstellen tut.

    Jeder hört so gern die Komplimente,

    Daß man es ja gar nicht glauben könnte:

    Die Geläufigkeit

    In so kurzer Zeit

    Und fast frei vom störenden Akzente.

    Aber ach, in Deiner stillen Kammer

    Spürest Du der Sprachverbannung Jammer,

    Krampfhaft suchend die korrekte Wendung

    Für ‚Beseeltheit‘ und ‚Gefühlsverblendung‘.

    Auch scheint’s solches nicht auf deutsch zu geben

    Wie: zu seinem Rufe auf zu leben.

    Und Du ziehst betrübt die Konsequenz:

    Dort ‚Erlebnis‘ – hier ‚Experience‘.

    Welch ein Glück noch, daß man seinen Mann

    Im Stockholmer Urtext lesen kann –!

    II

    Die fremde Sprache ist ein Scheidewasser.

    Sie ätzt hinweg, was überschüssig rankt.

    Zwar wird die Farbe blaß, und immer blasser –

    Jedoch die Form purgiert sich und erschlankt.

    Die Übersetzung ist ein Wurzelmesser.

    Sie kappt und schneidet, wo es keimend wächst.

    Das Mittelmäßige macht sie häufig besser,

    Vom Bessern bleibt zur Not der nackte Text.

    Ach, welche Wohltat, daß man seinen Mann

    Noch im Stockholmer Urtext lesen kann –!

    Carl Zuckmayer

    Ich verstehe folgende Zeilen nicht: "daß man seinen Mann

    Noch im Stockholmer Urtext lesen kann" , "Zwar wird die Farbe blaß, und immer blasser –

    Jedoch die Form purgiert sich und erschlankt." und "Vom Bessern bleibt zur Not der nackte Text.".

    Ich bedanke mich schon mal im Vorraus.

    LG, Ines

    5 AntwortenSprachenvor 7 Jahren