anne j

Ich hab vor ein paar Tagen einen 1 1/2 Jahre alten Kater aus dem Tierheim geholt (Wohnungshaltung, kastriert). Er ist an sich sehr verschmust, gesprächig und scheint sich auch gut einzuleben. Nur leider hat er vom Vorbesitzer ein paar Macken angenommen, die ich ihm gern "austreiben" würde.

Das erste Problem ist, dass er ständig auf Tische und Arbeitsplatten springt. Ich weiß, dass man sie dann einfach runtersetzen und ermahnen soll, würde aber gern wissen, ob es noch einen effektiveren Weg gibt.

Außerdem scheint er aus dem Nichts so aggressive Momente zu bekommen. Beispielsweise beißt er mich ganz gern mal in Waden oder Zehen, aber auch die Hände (und das nicht im Spiel, sondern aus heiterem Himmel). Beispielsweise rennt er mir mit vollem Karacho hinterher, wenn ich für seinen Geschmack zu schnell gehe und stürzt sich auf meine Waden - und das sind keine Liebesbisse. Wie kann ich ihm am besten abgewöhnen, dass er mich ständig so doll beißt. Gibt es noch einen anderen Weg als einfach jedes mal nur laut "au!" zu rufen?

Mein drittes Problem mit ihm - und das wird jeder Katzenhalter kennen - ist das Schlafzimmer. Der schläft eigentlich ganz gut bei mir im Bett, meistens auch die halbe Nacht durch. Nur mitten in der Nacht kriegt er regelrechte Anfälle, fängt aus dem Nichts an wie wild meine Decke zu bearbeiten und, wenn er sie erwischt, auch wieder meine Füße. Kann man ihm das abgewöhnen? Ich habe gelesen, dass Katzen sich an den Tagesablauf ihrer Halter gewöhnen. Oder sollt ich ihn lieber doch gleich ganz aussperren, solang es noch ohne großen Stress für uns beide möglich ist? Schließlich passt es mir ja auch nicht so in meinen Nachtablauf ihn jedes Mal früh halb fünf auszuschimpfen oder bespielen zu müssen, damit überhaupt mal Ruhe einkehrt.

Es ist mir dabei klar, dass diese Tageszeit eine seiner aktivsten ist und er einfach nur spielen will. Nur habe ich noch nie erlebt, dass eine Katze so aggressiv spielt (habe ein halbes Jahr lang in einem Haushalt mit einer Katze und einem Kater gelebt, die haben sich nie so benommen). Es ist mir auch klar, dass einige Katzenhalter anderer Ansicht über Haltungsweise und Erziehung sind. Aber ich möchte hier auch keine Grundsatzdiskussionen anfangen über Katzenhaltung, sondern hätte nur gern ein paar Tipps von Katzenhaltern, die gleiche oder ähnliche Probleme kennen. In einem Monat geht mein Semester wieder los, dann bin ich öfter tagsüber nicht da und hätte ihn gern so weit, dass wir uns aneinander gewöhnt haben und ich ihn auch mal ruhigen Gewissens allein lassen kann.